Stellungnahmen der Fraktionsvorsitzenden in Perl SPD favorisiert Besch als Standort für Ganztagsschule, CDU legt sich nicht fest

Perl · Mittlerweile ziehen CDU- und SPD-Fraktion im Perler Gemeinderat in Sachen Schulentwicklung an einem Strang. Michael Fixemer, Chef der sozialdemokratischen Fraktion, und CDU-Fraktionschef Hans-Peter Trierweiler nennen Gründe für den Meinungsumschwung.

 Für die Grundschüler in Perl (hier das Schulgebäude am Hauptstandort Perl) soll es in Zukunft auch das Angebot einer Gebundenen Ganztagsschule geben. Offen ist indes noch, an welchem Standort.

Für die Grundschüler in Perl (hier das Schulgebäude am Hauptstandort Perl) soll es in Zukunft auch das Angebot einer Gebundenen Ganztagsschule geben. Offen ist indes noch, an welchem Standort.

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Als elementaren Punkt für den Sinneswandel nennt Fixemer die Entscheidung des Gemeinderates Ende August 2019, die Klage gegen das Ministerium für Bildung und Kultur zurückzunehmen – auf Antrag seiner Fraktion. So habe mit dem Ministerium für Bildung und Kultur, den Gremien der Grundschule Dreiländereck, der Verwaltung und den Gremien des Gemeinderates ein neuer Anlauf zur Erstellung des Schulentwicklungskonzepts begonnen. „Es hat sich gezeigt, dass der von uns angedachte Weg zu einer sachlichen Lösung geführt hat“, sagt er. Das Hinzuziehen des externen Dienstleisters sei hilfreich gewesen, auch um Missverständnisse auszuräumen.“ Wichtig sei ihm die Begleitung durch das Ministerium gewesen. „Die nackten Zahlen der Nutzung der Nachmittagsbetreuung an der Grundschule sowie der Kindergärten und Krippen in Verbindung mit den gesellschaftlichen Veränderungen und den zu erwartenden bildungspolitischen Entwicklungen haben uns schon lange den Bedarf einer Gebundenen Ganztagsschule (GGTS) aufgezeigt. Dank des eingeschlagenen Weges haben alle Beteiligten diesen Bedarf erkannt.“ Seine Fraktion habe im April vergangenen Jahres eine solchen Schule ins Spiel gebracht. „Die Einrichtung einer zunächst einzügigen GGTS in der Gemeinde Perl ermöglicht zukünftig in unserer Gemeinde eine moderne und den Bedürfnissen von Schüler und Eltern angepasstes Bildungsangebot vorzuhalten. Darüber sind wir sehr erfreut“, sagt der Fraktionschef.

Als Standort für die neue Schule favorisiert der SPD-Mann Besch. Denn eine räumliche und organisatorische Trennung beider Schulformen hält Fixemer für sinnvoll, da ihre schulischen Konzepte nicht zusammen passen. „Zwei neue mögliche Schulstandorte in Perl und der Schulstandort Besch sollten hierzu im Vergleich betrachtet werden. Wobei es unser Wunsch wäre, mögliche Synergieeffekte und eventuell bereits bestehende Ressourcen zu nutzen.“ Er hoffe, dass sich Besch als der beste erweise.

 Michael Fixemer, SPD

Michael Fixemer, SPD

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Den Ausschlag für einen neuen Weg hat laut CDU-Fraktionschef Hans-Peter Trierweiler die Rücknahme der Klage gegen das Bildungsministerium gegeben, für die eine Mehrheit aus SPD und Grünen gestimmt hätten. Die CDU habe immer betont, dass ein neutraler und kompetenter Partner bei der Schulentwicklungsplanung Unterstützung leisten werde. Der nun vorliegende Entwurf der Studie des Beratungsunternehmen bestätige die wiederholt geäußerte Haltung der CDU-Fraktion. Und noch eines habe sich bestens bewährt: dass sich die Politik in der Phase der Schulentwicklungsplanung „auf das unbedingt notwendige Mindestmaß beschränkt“. Nur so könnten Fachleute in Ruhe ihre Arbeit machen. Das Beratungsbüro, das vom Gemeinderat beauftragt worden sei, „hat einen Entwurf zur Schulentwicklungsplanung in Perl vorgelegt, der von allen an der Schulentwicklungsplanung Beteiligten akzeptiert wird“. Es hat sich laut Trierweiler gezeigt, dass die Einbeziehung eines neutralen, objektiven und zugleich kompetenter Partners zu einem Konsens in der Frage der Schulentwicklungsplanung geführt hat. Er würde gerne sehen, wenn die Firma aus dem westfälischen Münster bei der Beratungen Schulentwicklungsplanung wieder mit von der Partie sei.

 Hans Peter Trierweiler, CDU

Hans Peter Trierweiler, CDU

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Laut Trierweiler besteht unter den Ratsfraktionen ein breiter Konsens, was die Prognose der Schülerzahlen für die Grundschule Perl bis zum Schuljahr 2026/2027 betrifft. Die liege stabil bei rund 300 Kindern. Zudem habe die Studie, die mit einer Befragung der Eltern von derzeitigen und künftigen Grundschulkindern einher gegangen sei, ergeben, dass es einen Bedarf für eine Gebundene Ganztagsschule gebe. Dem Ergebnis trage die CDU-Fraktion Rechnung und unterstütze einen Einstieg in diese Schulform. Auf einen Standort für die geplante Ganztagsschule will sich der Christdemokrat noch nicht festlegen. Es gelte, die Untersuchungen des Beratungsunternehmens abzuwarten.

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