Weinsegnung Gottes Segen für edle Tropfen

Perl · Am Johannistag feiern die saarländischen Winzer an der Obermosel ihr Erntedankfest. In einem Gottesdienst danken sie Gott für eine gute Ernte.

 Traditionelle Weinsegnung  am Johannistag in der Perler Pfarrkirche durch Pfarrer Uwe Janssen.

Traditionelle Weinsegnung  am Johannistag in der Perler Pfarrkirche durch Pfarrer Uwe Janssen.

Foto: Ruppenthal

Der Ehrentag des Apostels Johannes, der Johannistag am 27. Dezember, ist traditionell das Erntedankfest der Winzer. Der Apostel begleitete als junger Mann Jesus. Dem alten Johannes werden das Evangelium, einige Briefe und die Offenbarung zugeschrieben.

Erster Höhepunkt bildete an diesem Tage im Dreiländereck die Weinsegnung in der Perler Pfarrkirche. Mit dabei waren gestern neben zahlreichen saarländischen Winzern mit ihren Familien auch die saarländische Obermosel-Weinkönigin Ruth I., Winzerpräsident Gerd Petgen und der für den Weinbau im Saarland zuständige Umweltminister Reinhold Jost. Gestaltet wurde der Gottesdienst vom Cantate-Chor Perl unter der Leitung von Frank Kockelmann. Wie Pastor Uwe Janssen ausführte, wird der Wein in der Bibel mehr als 200 mal erwähnt. Er ist dabei jedoch nicht nur wichtiger Bestand der Eucharistie, sondern zugleich auch Symbol der Lebensfreude.

Der Wein stehe dabei exemplarisch für das Leben. Als Gabe Gottes sei der Wein dem Menschen aber nur anvertraut. So wie den Wein gebe uns Gott das Leben als Geschenk und Herausforderung zugleich. Die Tradition der Weinsegnung gibt laut Janssen es bei verschiedenen Festen. Die des Johannistages geht auf eine Legende zurück, nach der Johannes vergifteten Wein unbeschadet getrunken habe, nachdem er ihn gesegnet hatte. Es gehe aber nicht nur um Schutz. „Der Wein steht  auch für Fröhlichkeit, Frohsinn und Feiern“, sagte der Geistliche.

Als Zeichen des neuen Bundes im Blute Christi zeige das aber auch, das dem Menschen ein lebensbejahender Gott zur Seite stehe. Deshalb gelte es am Johannistag nicht nur Dank für die Früchte des Weinstocks zu sagen, sondern auch für alles, „was wir das ganze Jahr über als Gottgeschenk erfahren haben“. Denn immer wieder müsse der Mensch erfahren, so Janssen, wie zerbrechlich und gefährdet „unser Leben letzten Endes ist“.

Der Mensch laufe immer Gefahr, das Ziel seines Lebens aus den Augen zu verlieren. So wie man die Weinberge mit viel Arbeit kultivieren müsse, damit sie Früchte bringen, so Uwe Janssen, so müssen auch wir auch unser Leben aus dem Glauben heraus hegen und pflegen, damit die Früchte des Lebens auch Segen bringen. „Das ist die Botschaft dieses Tages“, erklärte Pfarrer Uwe Janssen in seiner Predigt, bevor er zusammen mit Diakon Benno Wolpertinger den Wein segnete.

Das Miteinander und die Kommunikation standen dann im Mittelpunkt der zweiten Tageshälfte, einem gemeinsamen Mittagessen mit anschließender Weinprobe.

 Viele Gläubige nahmen an der traditionellen Segnung des Weines mit Hochamt teil.

Viele Gläubige nahmen an der traditionellen Segnung des Weines mit Hochamt teil.

Foto: Ruppenthal

Winzerpräsident Gerd Petgen charakterisierte 2017 als ausgesprochen schwieriges Weinjahr, das allen Widrigkeiten zum Trotz von den saarländischen Winzern jedoch gut gemeistert werden konnte. So werde es auch einen ausgesprochen guten Jahrgang 2017 geben, wenn auch nicht in der Menge der früheren Jahre.

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