Glasmacher zeigen ihre Kunst
Borg · Am Wochenende ist der Ofen im Archäologiepark Villa Borg wieder in Betrieb.
Der rekonstruierte römische Glasofen im Archäologiepark Römische Villa Borg läuft am Samstag, 10. Juni, und Sonntag, 11. Juni, wieder auf Hochtouren. An beiden Tagen gibt es von 11 bis 17 Uhr fast durchgehend Glasmacher-Vorführungen für die Besucher, es wird Glas geblasen und geformt. Das Glasofenprojekt "Borg Furnace Project" des Archäologieparks Römische Villa Borg wird in diesem Jahr in Zusammenarbeit mit dem Archäologischen Institut der Universität Köln durchgeführt.
Für dieses Projekt konnten erneut "The Glassmakers", Mark Taylor und David Hill, aus England gewonnen werden. Die beiden beschäftigen sich als "Roman Glassmakers" seit 1989 mit der Erforschung antiker Glastechnik. Sie sind weltweit als Spezialisten für die verschiedensten Herstellungstechniken und insbesondere für ihr römisches Glas anerkannt, heißt es in der Pressemitteilung zu dem Projekt. Unterstützt werden Taylor und Hill vom französischen Glasmacher François Arnaud , der die Glasmacherkunst verschiedenster Kulturkreise studiert hat und seit mehreren Jahren sein eigenes Glasstudio "PiVerre" betreibt. Torsten Rötzsch vom LWL-Industriemuseum Glashütte Gernheim komplettiert das Glasmacher-Team.
Selbst heute sind noch viele Detailfragen bezüglich der Herstellung von antiken Gläsern ungeklärt, sagt der Archäologiepark in Borg. So stehen neben frei geblasenem Glas besonders spezielle hellenistische und römische Glas-Verarbeitungstechniken im Mittelpunkt des Forschungsprojekts am nach Trierer Vorbild rekonstruierten Glas-Schmelzofen. Rippenschalen, formgeblasenes Glas und antikes Fensterglas sollen hierbei besonders interessant sein. Für ein Dissertationsvorhaben an der Universität Marburg sollen während des Projekts auch verschiedene Herstellungsarten geprägter Glasmedaillons untersucht werden. Ein weiterer Programmpunkt ist der Neubau eines Lehmofens zur Glasperlenherstellung.
Diese Sonderveranstaltungen sind im Eintrittspreis der Villa enthalten. Weitere Informationen zum Glasofenprojekt unter
