Für eine klimagerechte Zukunft unterwegs

Perl · Mit einem ökumenischen Pilgerweg von Flensburg nach Paris wollen Christen ein Zeichen ihrer Verantwortung für die Zukunft des „gemeinsamen Hauses Erde“ setzen. Perl war Ziel der letzten deutschen Etappe.

 Übergabe des Pilgerstabes im Perler Schengen-Lyzeum mit Ludwig Kuhn (rechts) und André Venner. Foto: Rolf Ruppenthal

Übergabe des Pilgerstabes im Perler Schengen-Lyzeum mit Ludwig Kuhn (rechts) und André Venner. Foto: Rolf Ruppenthal

Foto: Rolf Ruppenthal

Im Dezember findet in Paris die nächste Klimakonferenz statt. Hier sollen entscheidende Weichenstellungen für Emissionsabbau und eine klimagerechte Zukunft erfolgen. Mit einem ökumenischen Pilgerweg von Flensburg nach Paris wollen Christen aller Konfessionen ein Zeichen ihrer Verantwortung für die Zukunft des "gemeinsamen Hauses Erde" setzen, wie es auch Papst Franziskus in seiner Enzyklika "Laudatio si" geschrieben hat, um so für ein verbindliches und gerechtes Klimaabkommen der UN einzutreten.

Die letzte Etappe auf deutschen Boden führte die Pilger am Donnerstag von Nittel über Nennig und Besch durchs Dreiländereck nach Perl , wo im Auditorium des Schengen-Lyzeums die feierliche Übergabe des Pilgerstabes erfolgte. Ludwig Kuhn von der Diözesanstelle Weltkirche in Trier, verantwortlicher Koordinator für die Etappen der letzten zwölf Tage, überreichte ihn mit dem Trierer Weihbischof Robert Brahm, dem Metzer Bischof Jean-Christophe Lagleize und dem Trierer Pfarrer Volker Strauß an André Venner aus Thionville.

"Klimaschutz ist für Christen und für Menschen anderer Religionen eine ethische Verpflichtung," betonte Ludwig Kuhn. Nach seinen Worten geht es um die Verantwortung für die besonders betroffenen armen Bevölkerungsgruppen im Süden und um die Lebensmöglichkeiten für die kommenden Generationen.

Am 13. September waren die Pilger in Flensburg zu diesem "Ökumenischen Pilgerweg für Klimagerechtigkeit" aufgebrochen. Ziel ist die UN-Klimakonferenz in Paris Ende November. Einige Unentwegte sind von Anfang bis Ende dabei, jeden Tag kommen aber neue Tagespilger hinzu.

Veranstaltet wird der Pilgerweg von einem breiten ökumenischen Bündnis. Die konkreten Forderungen der Veranstalter sind ein sofortiges, rechtlich verbindliches und faires Klimaabkommen, gerechte, ehrgeizige und dauerhafte Klimamaßnahmen sowie eine deutliche Erhöhung der finanziellen Mittel für Anpassung und Klimaschutz.

In Perl stellten die Pilger ihre Anliegen noch einmal vor. Schüler des Schengen-Lyzeums brachten ihre Erwartungen zum Ausdruck und berichteten von ihrem Projekt der Simulation der UN-Klimakonferenz. Der Europaabgeordnete Edouard Martin aus Straßburg bekundete seine Solidarität und seinen Respekt. Gleichzeitig kritisierte er aber die bisherigen Maßnahmen des Europäischen Parlaments in Sachen Klimaschutz als nicht auf der Höhe der Zeit. "Geht doch" stand doppeldeutig auf den Transparenten und auf der Fahne.

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