Für die Menschen da sein

Besch. Eines kommt für Marianne Beinig noch lange nicht infrage: sich zur Ruhe zu setzen. "Ich bin ein sehr aktiver Mensch", sagt die 61-Jährige aus dem Perler Ortsteil Besch, "manchmal denke ich aber auch: Das ist alles ein bisschen viel, was ich mache

Besch. Eines kommt für Marianne Beinig noch lange nicht infrage: sich zur Ruhe zu setzen. "Ich bin ein sehr aktiver Mensch", sagt die 61-Jährige aus dem Perler Ortsteil Besch, "manchmal denke ich aber auch: Das ist alles ein bisschen viel, was ich mache." Beinig betreibt einen Floristik-Laden, hilft im Elektrobetrieb ihres Mannes, organisiert ehrenamtlich einen Seniorenclub und kümmert sich zu guter Letzt um das riesige Haus, das die Familie besitzt.Dieses Haus hat ihr Großvater eigenhändig gebaut. Beinig wurde dort geboren und wohnt heute in dritter Generation darin. Den Ort hat die gelernte Kinderpflegerin Zeit ihres Lebens nur für ein anderthalbjähriges Praktikum in Speicher verlassen. Danach kehrte sie nach Besch zurück und arbeitete dort zehn Jahre lang in einem Kindergarten, bevor sie den ersten von zwei Söhnen zur Welt brachte.Neben der Erziehung ihrer beiden Kinder und der Arbeit im Haus half Beinig schon damals im Elektrobetrieb ihres Mannes Klaus, der sich vor 35 Jahren selbstständig machte. Dazu gab sie Kurse in Makramee und Floristik. Aus diesem Hobby entstand auch ihr Laden, der mittlerweile seit 15 Jahren besteht. Das Geschäft laufe ganz gut, betont sie. Allerdings stecke viel Arbeit dahinter: "Wenn man sich auf den Hintern setzt, läuft nichts", betont sie.In Besch fühlt sich Beinig bis heute wohl: "Die Leute kennen mich alle, man ist füreinander da." Sie selbst tut viel für das Miteinander im Ort: Seit 27 Jahren stellt sie ihren liebevoll eingerichteten Hobby-Keller für Senioren-Nachmittage zur Verfügung. "In diesen Keller haben mein Mann und ich viel Arbeit hineingesteckt", erzählt sie. Vor über 30 Jahren hat das Ehepaar angefangen, das ehemalige Kartoffel-Lager in ein wahres Kleinod zu verwandeln: Eine Bar, ein Ofen, Dekorationen an den Wänden, sogar eine eigene Küche und ein Bad schaffen im Keller beste Voraussetzungen für ein gemütliches Beisammensein.Ein perfekter Treffpunkt für den Seniorenclub: Immer am ersten Mittwoch im Monat kommen um die 30 ältere Frauen in Beinigs Hobbykeller. Neben Kaffee und Kuchen gibt es oft auch Vorträge über die Geschichte Perls oder Gesundheitsthemen. Doch zu lang dürfen die nicht sein, sagt Beinig schmunzelnd: "Die Frauen wollen lieber schnabbeln."Etwa einmal im Jahr organisiert Beinig für den Seniorenclub einen großen Ausflug. In Erinnerung geblieben ist vor allem eine Zug-Rundfahrt durch die Region vor einigen Jahren: Damals ging es unter anderem zum Schloss Nennig, nach Remich, zum Picknick an die Mosel, nach Schengen und nach Perl. "Davon schwärmen die Senioren heute noch", erzählt Beinig. Diese Freude, die sie den älteren Frauen bereitet, ist für sie ein Grund, weiter zu machen: "Das gibt mir sehr viel", sagt sie, "man hängt ja auch so ein bisschen an den Leuten".

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