Erlebnis- und lehrreiche Tage in Gliwice

Perl/Gliwice. Kürzlich machten sich zehn Schülerinnen und Schüler des Deutsch-Luxemburgischen Schengen-Lyzeums Perl zusammen mit ihren Begleitern Joanna und Michael Weiand für eine Woche zum ersten Schüleraustausch auf den Weg ins oberschlesische Gliwice (Gleiwitz)

 Freunde: Schüler und Lehrer aus Perl und Gliwice in Polen. Foto: SZ/Schule

Freunde: Schüler und Lehrer aus Perl und Gliwice in Polen. Foto: SZ/Schule

Perl/Gliwice. Kürzlich machten sich zehn Schülerinnen und Schüler des Deutsch-Luxemburgischen Schengen-Lyzeums Perl zusammen mit ihren Begleitern Joanna und Michael Weiand für eine Woche zum ersten Schüleraustausch auf den Weg ins oberschlesische Gliwice (Gleiwitz). Vom Flughafen Köln/Bonn aus ging es nach Katowice, wo sie von den Eltern der Partnerschüler sowie von der Direktorin des Liceums Krystyna Blacha und der Deutschlehrerin Dorota Kucza empfangen wurden. Donnerstags erkundeten die Schüler gemeinsam die Stadt Gleiwitz mit dem Auftrag, eine Präsentation über die Stadt zu erstellen. Obwohl sich die Jugendlichen erst einen Tag kannten, fanden alle schnell zueinander, zumal die polnischen Schüler sehr gut Deutsch sprechen. Am nächsten Tag besuchten die Gruppe einen historischen Ort: den ehemaligen Sender Gleiwitz. Dort täuschten die Nationalsozialisten am 30. August 1939 einen Überfall durch polnische Aufständische vor und lieferten so ihren vermeintlichen Grund für die Kriegserklärung an Polen am 1. September 1939. Dank der tollen Übersetzung durch die polnische Schülerin Michalina Parzych und der schauspielerischen Fähigkeiten von Maximilian Klinkner aus Perl waren die Erklärungen verständlich und anschaulich. Cathie Friedrich meinte dazu: "Ich finde es bewegend, dass genau hier, wo wir jetzt stehen, das alles stattgefunden hat." Die Zeit des Zweiten Weltkriegs und die Judenverfolgung dieser Zeit war auch am Samstagvormittag das Thema in der Schule, da sich alle auf den Besuch des KZ Auschwitz vorbereiteten. Fahrt nach Krakau Nachdem die Schüler das Wochenende in den Gastfamilien verbracht hatten, stand montags eine Tagesfahrt nach Krakau an. Leider spielte das Wetter nicht mehr mit. Dennoch waren alle begeistert von der Ausstrahlung dieser Stadt. So besuchten sie das berühmte Schloss der polnischen Könige, den Wawel, besichtigten die weltbekannte Marienkirche und bummelten über den, nach dem Markusplatz in Venedig, zweitgrößten Marktplatz Europas. Am letzten Tag stand der wohl bewegendste Besuch auf dem Programm: die Besichtigung des Konzentrationslagers Auschwitz/Birkenau. "Manchmal kann man einfach nicht hinschauen", meinten Franziska Fischer, Natascha Orlova und Mélanie Schons tief bewegt. Alle waren sich einig, dass sich so etwas Unmenschliches niemals mehr wiederholen darf und dass sie durch ihre Begegnung dazu beitragen, die Zukunft im Sinne des europäischen Gedankens zu gestalten. Mittwochs ging es wieder nach Hause. Mit einem weinenden Auge verabschiedeten sich alle voneinander, denn die Schüler aus Perl fühlten sich in Gleiwitz sehr wohl, was vor allem an der Gastfreundschaft der Familien und den Bemühungen der Partnerschule lag. So wünschten sich Steffen Lackas, Pit Vanden Bergh und Morgane Kneip: "Wir wollen auf jeden Fall wieder dorthin!" Alle freuen sich auf ein Wiedersehen am Ende des Schuljahres, denn dann kommen die Partnerschüler mit ihren Lehrern nach Perl. red

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