"Eine Brücke zu Freunden"Alles begann im Jahr 1866

Nennig. Zur Jubiläums-Vernissage kamen viele Ehrengäste aus dem Saarland und aus Luxemburg, um dem Verein zu seiner langjährigen Tätigkeit und dem großen ehrenamtlichen Engagement der Mitglieder zu gratulieren. Wirtschafts-Staatssekretär Jürgen Barke lobte: "Mit ihrer engagierten Arbeit tragen Sie den Charme der Region hinaus. Das Dreiländereck ist die Trumpfkarte im Tourismus

Nennig. Zur Jubiläums-Vernissage kamen viele Ehrengäste aus dem Saarland und aus Luxemburg, um dem Verein zu seiner langjährigen Tätigkeit und dem großen ehrenamtlichen Engagement der Mitglieder zu gratulieren. Wirtschafts-Staatssekretär Jürgen Barke lobte: "Mit ihrer engagierten Arbeit tragen Sie den Charme der Region hinaus. Das Dreiländereck ist die Trumpfkarte im Tourismus." Das hätten die Mitglieder des Verkehrsvereins früher als alle anderen erkannt, wie Perls Bürgermeister Bruno Schmitt erklärte: "Der Fremdenverkehrsverein, wie er damals noch hieß, hat als Erster touristische Strukturen hier geschaffen." Ortsvorsteher Karl Fuchs dankte vor allem den ehrenamtlich engagierten Mitgliedern, die seit vielen Jahren im Verkehrsverein Nennig Anlaufstelle für Kultur und Tourismus sind.Wie wichtig der Tourismus für das Saarland, besonders aber für den Landkreis ist, hob Landrätin Daniela Schlegel-Friedrich hervor. "Wir zählen rund 550 000 Übernachtungen im Jahr, das ist etwa ein Viertel aller Übernachtungen im gesamten Bundesland", sagte die Landrätin. Von der Tourismusförderung, für die der Verkehrsverein vor 25 Jahren eine Vorreiterrolle übernahm, profitieren natürlich in erster Linie diejenigen, die direkt mit dem Tourismus ihr Geld verdienen, doch auch die Bevölkerung und zwar in großem Umfang, wie Schlegel-Friedrich betonte: "Viele Einrichtungen wären ohne die Tourismusförderung gar nicht möglich, wie beispielsweise das Cloef-Atrium in Orscholz, der Stausee in Losheim oder das Haus des Gastes in Weiskirchen." Dass die Gemeinde Perl nicht nur die touristischste Ecke des Kreises ist, sondern auch die europäischste, das hoben alle hervor.

Deshalb freute sich der Vorsitzende des Verkehrsvereins Nennig, Thomas Hellbrück, besonders, dass es mit der Unterstützung der luxemburgischen Kollegen möglich war, die Ausstellung zum Bau der Brücke zu präsentieren. "Es ist nicht nur eine Brücke, sondern ein Brückenschlag nach Luxemburg. Es ist keine Grenze mehr da, darauf können wir aufbauen. Die Brücke nach Remich ist für uns eine Brücke zu Freunden", führte Hellbrück aus. Nennig. Die Ausstellung zeigt in 140 Fotos die beeindruckende Geschichte der Brücke, die 1866 gebaut wurde. Nach zwei Sprengungen wurde sie 1958 neu errichtet. Albert Hoffmann aus Remich sammelt seit jeher Fotos seiner Heimat, darunter auch viele Aufnahmen der Brücke. Daraus hat er die Ausstellung konzipiert, die er in Zusammenarbeit mit dem Verkehrsverein Nennig vergangenes Wochenende zeigte.

Dabei sind sehr seltene Aufnahmen, beispielsweise eine komplette Ansicht von Remich, von deutscher Seite aus fotografiert. Einer der Hauptakteure des Neubaus nach dem Krieg war Armand Kreutz, der als leitender Bauingenieur für die gesamten Arbeiten verantwortlich war. Er war als Ehrengast bei der Vernissage dabei und erinnerte sich gerne an den Neubau zurück: "Vorgesehen war ja zunächst eine Behelfsbrücke, aber an der geplanten Stelle lagen so viele Trümmer, dass wir uns entschieden, die noch stehenden Teile an Land zu sprengen und eine ganz neue Brücke zu bauen." Der Bauingenieur hatte bereits viel Erfahrung im Brückenbau, vielleicht war auch deshalb die Brücke in zehn Monaten fertig und, heute fast unvorstellbar, Kreutz war sogar unter den geplanten Kosten geblieben.

In seinem Berufsleben hat er insgesamt 40 Brücken gebaut, die letzte war die Staustufe in Rehlingen. Ein bisschen stolz ist er schon, dass die Brücke von Nennig nach Remich bis heute so gut hält - trotz des deutlich gestiegenen Verkehrsaufkommens. Von den ganzen Arbeiten hat Kreutz mit einem luxemburgischen Freund einen Film gedreht, der zur Vernissage gezeigt wurde. syr

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