90 Jahre Feuerwehr Büschdorf Doppel-Geburtstag wurde zum Volksfest

Büschdorf · Seit 90 Jahren gibt es in Büschdorf eine Freiwillige Feuerwehr, entstanden in schwierigen Zeiten. Doch auch die Gegenwart gilt es zu meistern.

  Georg Flesch (r.) ehrt Nikolaus Leuk für 40 Jahre, Klaus Ludwig und Werner Sauerwein für 50 Jahre Mitgliedschaft.

 Georg Flesch (r.) ehrt Nikolaus Leuk für 40 Jahre, Klaus Ludwig und Werner Sauerwein für 50 Jahre Mitgliedschaft.

Foto: Werner Krewer

Einen doppelten Grund zum Feiern hatten die Einwohner von Büschdorf an diesem Wochenende. Vor 150 Jahren wurde hier die Michaelskapelle gebaut, und seit 90 Jahren gibt es in dem Perler Ortsteil eine Freiwillige Feuerwehr. Für die hiesigen Feuerwehrleute mit ihrem Löschbezirksführer Georg Hoffmann war das ein Anlass, den diesjährigen Feuerwehrtag der Gemeinde Perl auszurichten und eine große Schar von Gästen zu bewirten.

Mit welchen Problemen die Wehrleute in ihren Anfangszeiten zu kämpfen hatten, verdeutlichte der Bericht einer Zeitzeugin, der von Manfred Steffens vorgelesen wurde: Im Jahre 1938 brannte ein Bauernhof im Dorf. Mit einer Schelle wurde Alarm geschlagen, die Nachbarorte informierte man per Telefon.

Die Zeitzeugin, damals acht Jahre alt, saß in Eft-Hellendorf in der Schule, als auch hier die Schelle ertönte. Sofort brach der Lehrer den Unterricht ab und die ganze Schulklasse marschierte nach Büschdorf, um sich dort in die Eimerkette einzureihen. Trotz aller Bemühungen konnten jedoch nur Teile des Hofes gerettet werden.

„Die Freiwillige Feuerwehr Büschdorf wurde zwischen den beiden Weltkriegen gegründet. Das war keine einfache Zeit“, begann Gemeindewehrführer Manfred Gelz seine Ausführungen. Aber offenbar hat auch die Gegenwart ihre Tücken. So sollen jetzt alle Hydranten mit Rücklaufsicherungen ausgestattet werden, obwohl kein Fall bekannt ist, in dem Trinkwasser durch die Entnahme verschmutzt worden wäre.

Wer das bezahlen soll, steht noch in den Sternen. Der Entwurf für ein neues Feuerwehrgerätehaus liegt in der Schublade. Geplant ist, die Grundschule abzureißen, um auf das Terrain ein neues Gerätehaus für die Feuerwehr und ein Bürgerhaus hochzuziehen. Denn das alte Domizil der Einsatzkräfte ist unbrauchbar. Insgesamt könne aber die Wehr mit ihrer Schlagkraft vor Ort zufrieden sein, was zu einem wesentlichen Teil dem Engagement ihrer Aktiven zu danken sei.

 Für 25-, 35- und 45-jährige Mitgliedschaft in der Feuerwehr wurden die Wehrmänner von Bürgermeister Ralf Uhlenbruch (l.), Landrätin Daniela Schlegel-Friedrich (Zweite v. l.), Kreisbrandinspekteur Siegbert Bauer (Zweiter v. r.) und Wehrführer Manfred Gelz (r.) geehrt. 

Für 25-, 35- und 45-jährige Mitgliedschaft in der Feuerwehr wurden die Wehrmänner von Bürgermeister Ralf Uhlenbruch (l.), Landrätin Daniela Schlegel-Friedrich (Zweite v. l.), Kreisbrandinspekteur Siegbert Bauer (Zweiter v. r.) und Wehrführer Manfred Gelz (r.) geehrt. 

Foto: Werner Krewer

Auch Kreisbrandinspekteur Siegbert Bauer war des Lobes voll und pries die hervorragende Zusammenarbeit der Wehren im Kreis. Wenn man in ruhigen Zeiten miteinander harmoniere, könne man davon ausgehen, dass es auch klappt, wenn es brennt. „Also, ihr Landkreise im Saarland“, rief er ein wenig übermütig, „wenn ihr sehen wollt, wie es funktioniert, braucht ihr nicht ins Reich zu fahren. Kommt einfach nach Merzig-Wadern!“

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