Einzelhandelskonzept für Perl Die Chancen des Einkaufstourismus nutzen

Zurzeit wird im Gemeinderat Perl ein Einzelhandelskonzept diskutiert, das die Firma Isoplan erstellt hat. Es geht von einer Kaufkraft von insgesamt 946 Millionen Euro aus, davon kommen 70 Prozent aus dem Ausland. Die SZ hat Perls Bürgermeister dazu befragt.

 Der Run auf die Einkaufswagen ist in Perl groß: Einheimische, Luxemburger und Franzosen decken sich in den Discountern ein.  

Der Run auf die Einkaufswagen ist in Perl groß: Einheimische, Luxemburger und Franzosen decken sich in den Discountern ein.  

Foto: dpa/Pe·ina Lud·k

Was hat die Gemeinde Perl bewogen, ein Einzelhandelskonzept in Auftrag zu geben?

RALF UHLENBRUCH: Die Gemeinde Perl kann aufgrund ihrer Grenzlage seit einigen Jahren einen enormen Umsatz im Einzelhandel und damit verbunden hohe Kaufkraftzuflüsse verzeichnen. Darüber hinaus sind etwa 50 Prozent der in der Gemeinde Perl sozialversicherungspflichtig Beschäftigten im Bereich Handel, Verkehr und Gastgewerbe tätig. Die anhaltende Nachfrage verschiedener Discounter und Gewerbetreibender nach neuen Ansiedlungsflächen, bedarf zwingend einer strategischen Entwicklungskonzeption, um nicht nur auf einzelfallbezogene Anfragen reagieren zu müssen. Weiterhin soll das Konzept den Planungswillen der Gemeinde dokumentieren, Chancen und Potenziale der Grenzlage im Handlungsraum Obermosel aufzeigen und Handlungsempfehlungen darstellen, welche die Ansiedlung von Einzelhandel vernünftig, das heißt mit Maß und Ziel. dokumentieren.

Will die Gemeinde aus einer solchen Analyse Ratschläge erhalten, welche Anbieter die Käuferströme in die Gemeinde Perl erhöhen?

UHLENBRUCH: Es geht bei dieser Analyse und Konzeption vorrangig nicht um die mögliche Steigerung des Einzelhandelsumsatzes, welcher im Jahr 2017 bei zirka 75 Mio Euro lag. Für die Gemeinde Perl steht vor allem die nachhaltige und zukunftsorientierte Weiterentwicklung des Einzelhandelsangebots im Vordergrund. Der Erhalt und die Stärkung der grundzentralen Versorgungsfunktion, Maßnahmen zur Standortsicherung sowie Chancen und Potenziale eines Einkaufs-Tourismus sollen analysiert werden. Aus diesem Grund ist es für uns entscheidend, dass eine Gesamtschau vorgenommen wird. Hierbei sind auch andere Themenfelder wie Tourismus, Städtebau und die sonstige Infrastruktur mit in die Konzeption einzubinden. Auch sollen Ratschläge aufgezeigt werden, wie wir als Gemeinde stärker vom Einzelhandelsstandort profitieren können und wie eine stärkere Einbeziehung der in Perl vertretenen Einzelhändler und Gastronomen in die Konzeption erfolgen könnte.

Gibt das Konzept Ihnen auch Tipps, auf was beim Einzelhandelsangebot besonders beachtet werden muss, damit es stimmig ist?

UHLENBRUCH: Empfehlungen zur Sortimentsgestaltung sind im Einzelhandelskonzept ebenso enthalten wie konkrete Handlungsempfehlungen zur Ausgestaltung und Positionierung der gesamten Einzelhandelsentwicklung mit Blick auf Städtebau, Tourismus und Vermarktung der Gemeinde Perl. Insbesondere zeigt das Konzept neue Wege auf, wie der Einkauf mit typischen regionalen touristischen Erlebnissen (regionale Gastronomie, Moselweine aus der Gemeinde Perl und Weiteres) verknüpft werden könnte.

Ganz gleich, an welchem Tag: Die Parkplätze vor den Discountern in Perl sind gut belegt. Warum warnen die Mitarbeiter von Isoplan, dass hier die Grenzen des Wachstums bald erreicht sind?

UHLENBRUCH: Das mit der Analyse betraute Büro hat bei seinen Erhebungen die aktuelle Käuferstruktur mit Blick auf Herkunft und Einkaufsabsicht abgegrenzt und anhand realer Entfernungen (Einkaufswege), vorhandener Kaufkraft im Einzugsgebiet und vorhandenem Preisvorteil aufgrund der Grenzlage eine Abschätzung des maximalen Einzelhandelsvolumens vorgenommen. Hier ist bei optimaler Ausgestaltung des Gesamtangebots eine Steigerung von 25 bis 30 Prozent realistisch, so dass insgesamt von einem maximalen Umsatzvolumen von jährlich 100 Millionen Euro ausgegangen werden kann.

Dass eine Nahversorgung in Orten wie Tettingen-Butzdorf oder Oberleuken, wie die Mitarbeiter angemahnt haben, wünschenswert ist, kann man nicht von der Hand weisen. Aber ist diese Forderung nach einem Tante-Emma-Laden auch realistisch?

UHLENBRUCH: Es ist mit Sicherheit nicht einfach, klassische Tante-Emma-Läden in den kleinen Ortsteilen anzusiedeln. Um auch die Nahversorgung in unseren kleineren Dörfern zu gewährleisten, sind alternative Konzepte gefragt. Mobile Versorgungslösungen sind hierbei ebenso Lösungsansätze wie Regiomaten oder Einkaufs-Taxis. Somit könnte auch die Versorgung in den kleinen Ortsteilen deutlich verbessert werden. Sollte es zu weiteren Ansiedlungen kommen oder bestehende Konzepte geändert werden, wird die Gemeinde mit ihren Möglichkeiten, die Umsetzung solcher Versorgungslösungen fordern.

Wieso lehnen die Verantwortlichen von Isoplan die Ansiedlung weiterer Bekleidungs- und Schuhgeschäfte ab? Wenn die Kunden einmal vor Ort sind, decken sie sich doch komplett ein?

UHLENBRUCH: Beim „attraktiven“ Sortiment wurden vor allem Artikel des täglichen Bedarfs wie Drogerieartikel und Lebensmittel als besonders erfolgreich identifiziert. Hier besteht mit Sicherheit eine Beziehung zwischen Kaufkraft, Einkaufsmotivation und Einkaufsverhalten, aber auch das Mode-Interesse und die unterschiedlichen kulturellen Prägungen im Einzugsgebiet beeinflussen das Kaufverhalten.

Welche Angebote fehlen nach Ansicht der Verwaltung?

UHLENBRUCH: Aus der Bevölkerung heraus wird immer wieder die Forderung nach der Ansiedlung eines Gartenbaucenters beziehungsweise Baumarkts an die Verwaltung herangetragen. Die Ansiedlung eines solchen Marktes, ist auch aus Sicht der Verwaltung sehr zu begrüßen. Dies ist ein Angebot, welches in unserer Gemeinde fehlt. Durch die Ansiedlung eines solchen Marktes könnte vor allem die Nahversorgung unserer Bevölkerung wesentlich verbessert werden. Aus diesem Grunde wurden bereits mehre Gespräche mit Investoren und Projektentwicklern geführt, um die Ansiedlung eines Gartenbaucenters oder Baumarktes zu ermöglichen.

Darüber hinaus werden auch Sportartikel oder ein Mode-Outletcenter in die Diskussion gebracht. Inwieweit diese Ideen allerdings wirtschaftlich sinnvoll sind, kann die Verwaltung nicht beurteilen.

Es war von einem Gartencenter die Rede. Soll es sich im Bescher Industriegebiet ansiedeln?

UHLENBRUCH: Das wäre aufgrund der vorhandenen Infrastruktur und der Flächen sicher ein geeigneter Standort für eine Ansiedlung.

Wie kann die Verwaltung die Filialisten dazu bringen, das Terrain, wie von Isoplan gefordert, aufzumöbeln, damit in der Dörrwiese in Perl ein „Erlebnis- und Einkaufsbereich“ entsteht?

UHLENBRUCH: Insoweit sind vor allem die Gespräche mit den verantwortlichen Personen der Schlüssel zum Erfolg. Aufgrund des Konzeptes ist ersichtlich, dass gerade die Aufwertung dieses Bereiches sowohl den Händlern als auch der Gemeinde mehrere Vorteile bieten könnte. Insoweit könnte eine gestalterische und funktionale Aufwertung erfolgen, die eine bessere Vernetzung zwischen Handel und Gastronomie ermöglicht und ein höherwertiges Ambiente bietet.

 -+- CDU Perl wa§hlt einstimmig Ralf Uhlenbruch zum Baºrgermeisterkandidaten__Sehr geehrte Damen und Herren, in der Vertreterversammlung des CDU Gemeinedeverbandes Perl wurde Ralf Uhlenbruch einstimmig als Baºrgermeisterkandidat faºr die Wahl zum Baºrgermeister der Gemeinde Perl gewa§hlt. Die Amtszeit von Herrn Baºrgermeister Schmitt endet planma§aüig Ende Oktober 2015. Na§heres ergibt sich aus der beigefaºgten Presseerkla§rung und dem Handzettel von Ralf Uhlenbruch. Als Foto haben wir Ihnen zwei Aufnahmen des Delegiertentages (es zeigt den Kandidaten mit der Kreisvorsitzenden Helma Kuhn- Theis, den Landtagsabgeordneten Farnk Finkler und Stefan Palm, dem ersten Beigeordneten Karl Fuch, dem Fraktionsvorsitzender Ernst Rudolf Ollinger, den stellvertretenden Gemeindeverbandsvorsitzenden Andreas Hoffmann, Eric Schmohl und Irene Schuster und dem Gemeindeverbandsvorsitzenden Harald Lahr) und ein Einzelfoto von Herrn Uhlenbruch beigefaºgt. Mit freundlichen Graºaüen Harald Lahr Gemeindeverbandsvorsitzender Ralf Uhlenbruch   Ralf Uhlenbruch Persaðnliche Daten: Geboren am 22. Dezemb

-+- CDU Perl wa§hlt einstimmig Ralf Uhlenbruch zum Baºrgermeisterkandidaten__Sehr geehrte Damen und Herren, in der Vertreterversammlung des CDU Gemeinedeverbandes Perl wurde Ralf Uhlenbruch einstimmig als Baºrgermeisterkandidat faºr die Wahl zum Baºrgermeister der Gemeinde Perl gewa§hlt. Die Amtszeit von Herrn Baºrgermeister Schmitt endet planma§aüig Ende Oktober 2015. Na§heres ergibt sich aus der beigefaºgten Presseerkla§rung und dem Handzettel von Ralf Uhlenbruch. Als Foto haben wir Ihnen zwei Aufnahmen des Delegiertentages (es zeigt den Kandidaten mit der Kreisvorsitzenden Helma Kuhn- Theis, den Landtagsabgeordneten Farnk Finkler und Stefan Palm, dem ersten Beigeordneten Karl Fuch, dem Fraktionsvorsitzender Ernst Rudolf Ollinger, den stellvertretenden Gemeindeverbandsvorsitzenden Andreas Hoffmann, Eric Schmohl und Irene Schuster und dem Gemeindeverbandsvorsitzenden Harald Lahr) und ein Einzelfoto von Herrn Uhlenbruch beigefaºgt. Mit freundlichen Graºaüen Harald Lahr Gemeindeverbandsvorsitzender Ralf Uhlenbruch Ralf Uhlenbruch Persaðnliche Daten: Geboren am 22. Dezemb

Foto: SZ/CDU

Welche Rolle spielt bei allem die Landesplanung?

UHLENBRUCH: Einzelhandelskonzepte dokumentieren den Planungswillen der Gemeinde und sind bei Entscheidungen der Bauleitplanung abwägungsrelevant. Insbesondere sollen die im Konzept dargestellten städtebaulich integrierten Bereiche (Versorgungsbereiche) in Abstimmung mit der Landesplanung festgelegt werden. Dabei sind die Vorgaben des Landesentwicklungsplans zu beachten. Gebiete für so genannten großflächigen Einzelhandel (Verkaufsfläche über 800 Quadratmeter) müssen im Flächennutzungsplan (FNP) gesondert ausgewiesen sein. Eine Genehmigung des FNP erfolgt nur mit Zustimmung der Landesplanung.

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