Für den guten Zweck Der Weg zum emissionsfreien Spendenlauf

Perl · Die Sommerhitze konnte die Schüler des Schengen-Lyzeums nicht vom Laufen abhalten. Sie sammelten über 12 000 Euro für den guten Zweck.

 Über 400 Schüler und Lehrer sind beim Spendenlauf des Schengen-Lyzeums gestartet.

Über 400 Schüler und Lehrer sind beim Spendenlauf des Schengen-Lyzeums gestartet.

Foto: Sven Nitschmann

Bei hochsommerlichen Temperaturen von über 30 Grad sind 401 Schüler und Lehrer beim dritten Charity-Lauf des Schengen-Lyzeums Perl an den Start gegangen. Ein voller Erfolg: Aufgrund des hohen Engagements der Teilnehmer und der Spendenfreudigkeit der Sponsoren ist eine Gesamtsumme von 12 046 Euro zusammengekommen. Diese geht an die Aktion „Hilf-Mit!“ der Saarbrücker Zeitung.

Die teuerste Startnummer an diesem Tag war die von Elena Uster, Schülerin der Klasse 9e. Sie sammelte in ihrer Gemeinde Orscholz insgesamt rund 765 Euro für einen guten Zweck. Diesen Einsatz würdigten die Organisatoren der Fachschaft Sport, Sven Nitschmann und Alexander Zeiner. Sie überreichten der eifrigen Schülerin spontan den Sonderpreis des Kletterhafens Merzig für besondere Leistung. Der Hauptpreis des Laufes ging in diesem Jahr an Sally Silva und Emilie Bleser. Beide Schülerinnen freuten sich riesig über einen einwöchigen Aufenthalt im Pure Surfcamp an der französischen Atlantikküste.

Neu in diesem Jahr war das Thema „Nachhaltigkeit“. Der Hauptsponsor Thinkstep, vertreten durch Dr. Peter Klein, steht als Pate für die Aktion Grüner Schulweg. Das Stuttgarter Unternehmen thinkstep weiß, dass Nachhaltigkeit nicht ein Trend ist, sondern als Notwendigkeit für die Gesellschaft und viele Firmen zählt. Auf Basis vorliegender Daten wurde errechnet, dass der Schulweg ein Emissionstreiber sein kann, wenn Schüler einzeln gefahren werden: Ein mit dem Auto zur Schule gebrachter Schüler verursacht pro Kilometer Schulweg circa 170 Gramm Treibhausgase. Dies ist bedingt durch die Benzinherstellung und den Verbrauch im Auto; naturgemäß wird auch wieder die gleiche Menge auf dem Rückweg erzeugt.

Das bedeutet, dass ein einziger Schüler, der zehn Kilometer Schulweg täglich mit Bus oder Fahrrad anstatt dem Auto zurücklegt, im Jahr fast eine halbe Tonne Treibhausgase einsparen könnte. Bezogen auf alle Schüler Luxemburgs sind das weit mehr als 50 000 Tonnen Treibhausgase pro Jahr, die eingespart werden könnten. Zum Vergleich: Um diese Menge Treibhausgase einzusparen, müssten circa 30 000 Haushalte in Luxemburg ein Jahr lang auf jeglichen Stromverbrauch verzichten. Daher gilt laut Meinung der Stuttgarter thinkstep-Experten: „Auch Schüler sind in der Lage, durch einen intelligenten Schulweg wirkungsvoll zum Klimaschutz beizutragen.“ Um die Klimabelastung beim Schulweg so niedrig wie möglich zu halten, erhielten alle Schüler Tipps für einen klimafreundlichen Schulweg. Dazu wurden unter anderem mehr Möglichkeiten zum Fahrradabstellen geschaffen, die den emissionsfreien Schulweg mit dem Rad unterstützen.

Das Schengen-Lyzeum setzt sich mit dem Thema Nachhaltigkeit auseinander, heißt es in einer Mitteilung – Schritt für Schritt. Dabei hoffen die Organisatoren auf eine hohe Akzeptanz, den „grünen Schulweg“ einzuschlagen. Für jedes gesparte Kilogramm CO2 zahlt thinkstep einen symbolischen Euro. Überzeugt davon unterstützte auch Lars Gerling von der Kaminklause Hilbringen die Aktion. Er spendete 600 wiederverwertbare Becher, sodass kein unnötiger Plastikmüll anfällt.

Von den Startgeldern, die bei der Aktion gesammelt wurden, profitieren gleich mehrere Vereine und Personen: Die Organisatoren haben sich für die DKMS, die Kinderhilfe Saar, den „Letzeburger Guide a Schuten“ und Frank Conrad als Begünstigte entschieden. Der damals 18 Jahre alte Frank Conrad brach sich 1996 bei einem Kopfsprung im Losheimer Stausee die Wirbelsäule. Der heute 49-Jährige benötigt nun dringend einen neuen Rollstuhl. Den Grundstein für das notwendige Fortbewegungsmittel sollen nun 1000 Euro aus dem Spendenlauf legen – verbunden mit der Hoffnung, dass er durch weitere Spenden schnell sein Geld zusammen bekommt.

 Preisübergabe (von links): Sally Siva, Marie Humé, Lea Reichel, Paula Gerling, Elena Uster, Emelie Bleser.

Preisübergabe (von links): Sally Siva, Marie Humé, Lea Reichel, Paula Gerling, Elena Uster, Emelie Bleser.

Foto: Sven Nitschmann

Zudem wird der Verein Bike Aid unterstützt, der nach dem tragischen Unfall des 22-jährigen Mountainbikers Luca Biwer ein Spendenkonto eingerichtet hat. Luca ist am 17. Juni in den Vogesen nach einem missglückten Sprung mit dem Mountainbike so unglücklich mit dem Kopf aufgeschlagen, dass er sich einen schweren Bruch der Halswirbelsäule mit Schädigung des Rückenmarks zugezogen hat. Dies hat bislang, eine hohe Querschnitts-Lähmung und die entsprechenden Ausfälle zur Folge. Das Organisationsteam entschied sich spontan, einen Teil des Erlöses der Aktion „Bewegung für Luca“ zu überreichen.

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