Veranstalter aus Tettingen-Butzdorf und Borg gehen neue Wege Kein Jubiläums-Äppelfeschd wegen Corona: Es gibt aber Alternativen

Tettingen-Butzdorf/Borg · Der Apfel und sämtliche seiner Erzeugnisse werden am Wochenende im Landkreis Merzig-Wadern gefeiert. Das beliebte Äppelfeschd in Tettingen-Butzdorf und Borg wird allerdings noch ein Jahr nach hinten verschoben.

 Die Apfelernte kann beginnen und sogleich auch viele Veranstaltungen rund um die leckere Frucht.

Die Apfelernte kann beginnen und sogleich auch viele Veranstaltungen rund um die leckere Frucht.

Foto: Lothar Beining

Am zweiten Oktober-Wochenende, am Samstag, 9. Oktober, und Sonntag, 10. Oktober, jährt sich das beliebte Äppelfeschd in den Perler Ortsteilen Tettingen-Butzdorf und Borg zum 25. Mal. Ein Jubiläumsfest wird es in diesem Jahr wegen der Pandemie-Bestimmungen allerdings nicht geben, teilen die Gastgeber mit. Auch im zweiten Corona-Jahr müssen die Veranstalter des Äppelfeschdes neue Wege gehen, heißt es in der Pressemitteilung weiter.

Statt der beliebten Volksfeststimmung werden demnach in den teilnehmenden Betrieben bei Viez, Schnaps und ortstypischen Speisen, an den Viez-Standorten Perl, Merzig und Mettlach-Tünsdorf außergewöhnliche Alternativen angeboten.

 Im Brennereimsueum in Tettingen bereiteten Alois Becker (links) und Sohn Michael 2017 das Äppelfeschd vor.

Im Brennereimsueum in Tettingen bereiteten Alois Becker (links) und Sohn Michael 2017 das Äppelfeschd vor.

Foto: rup

Das Brennerei-Museum in Tettingen-Butzdorf lädt am Samstag, 9. Oktober, und Sonntag, 10. Oktober, jeweils ab elf Uhr zum Tag der offenen Tür ein – Gelegenheit, die Geschichte des Obstbaus einmal aus einer ganz anderen Perspektive kennenzulernen. Museumschef Alois Becker wird am Beispiel der historischen Brennanlagen – die älteste im Brennereimuseum ausgestellte Anlage stammt aus dem 17. Jahrhundert – zeigen, wie dieses Handwerk sich bis heute weiterentwickelt hat.

Natürlich kommt der Apfel dabei nicht zu kurz, denn Äpfel sind Rohstoff für leckere Schnäpse. Auf jeden Fall wird es im Brennereimuseum Gelegenheit geben, Äpfel unterschiedlicher Sorten zu probieren und einzukaufen sowie auch Liköre, Edelbrände und natürlich Viez.

„Borg ist für kulinarische Höhepunkte zum Äppelfeschd berühmt. Und daran wollen die Äppelfeschler auch in diesem Jahr festhalten“, teilen die Gastgeber weiter mit. So gibt es am kommenden Wochenende leckere Speisen zum Mitnehmen bei Silvia Moersch. Eine vorherige Bestellung ist unbedingt erforderlich, unter Tel. (0 68 67) 56 02 39 oder per E-Mail an getraenke@getraenke-moersch.de

Zudem starten am dritten und vierten Sonntag im Oktober Wanderungen rund um Äppel und Viez. Eine Tour entlang einer Streuobstwiese im Mühlental bietet Wolfgang Schmitt, Vorsitzender der Viezstraße, am Sonntag, 17. Oktober, an. Treffpunkt ist um 10 Uhr am Parkplatz beim Bürgerhaus Menningen in der Saarfelser Straße.

Der fünf bis sechs Kilometer lange Ausflug ist nach den Worten der Gastgeber einzigartige Gelegenheit, einer uralten landwirtschaftlichen Kultur näherzukommen. Alte Apfelsorten, die fast ausgestorben waren, werden hier neu angebaut, aber auch neue Züchtungen gibt es dort. „Eine spannende Wanderung durch eine einzigartige Landschaft und in die Vergangenheit“, heißt es in der Pressemitteilung über die Wanderung, die rund zwei Stunden dauern soll. „Denn die Geschichte des Viezes in unserer Region wird natürlich auch eine Rolle spielen.“ Die Wanderung endet am Standort von Obstbau & Kelterei Schmitt in Mennigen mit einer Viezprobe und einer Brotzeit.

Eine Teilnahme an der Wanderung kostet 15 Euro. Da die Teilnehmerzahl wegen der Corona-Bestimmungen begrenzt werden muss, wird um Anmeldung gebeten, unter Tel. (0 68 61) 9 39 36 74 oder per E-Mai an wo.schmitt@t-online.de.

„Kulinarisches Kulturerbe“ hat Wanderführer Josef Jacoby von Obstbau/Baumschule Jacoby aus Tünsdorf seine Wanderung am Sonntag, 24. Oktober, in Tünsdorf überschrieben. Er wird auf der fünf bis sechs Kilometer langen Tour in die Geheimnisse des Apfels einweihen, denn der Apfel ist mehr als Frucht und Saft. „Diese magische Frucht ist seit jeher Symbol ist für Gesundheit, Macht und Verführung. Adam konnte Eva und dem Apfel nicht widerstehen, die Folgen sind bekannt“, schreiben die Gastgeber. „Die griechische Göttin Eris warf den ‚Zankapfel’ und entfesselte damit den Trojanischen Krieg. Der ‚Reichsapfel‘ des Heiligen römischen Reiches symbolisierte den Erdball in der Hand des Kaisers, war damit unübersehbares Sinnbild der Weltherrschaft...“. Solche und ähnliche Geschichten erwarten laut Veranstalter die Teilnehmer bei der rund zweistündigen Wanderung durch die Tünsdorfer Streuobst-Landschaft. Ihren Abschluss findet sie mit einer Viezprobe und einem Imbiss im Hof von Obstbau Jacoby.

Treffpunkt ist um 10 Uhr bei Obstbau Jacoby, Franz-Altmeyer-Straße 27, Mettlach-Tünsdorf. Die Teilnahme kostet ebenfalls 15 Euro. Da die Teilnehmerzahl auch hier wegen der Corona-Bestimmungen begrenzt werden muss, wird um Anmeldung gebeten unter Tel. (0 68 68) 13 43 oder per E-Mail an eko-vita.jacoby@t-online.de oder info@viezstrasse-online.de. Bei allen Veranstaltungen sind die geltenden Corona-Bestimmungen uneingeschränkt einzuhalten.

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