auf einen blick
Das Programm der Michaels-Kirmes
Sie wurde 1867 aus graugelben Kalksandsteinen aus den Sandbrüchen von Keßlingen von der Firma Peter Spanier aus Orscholz im neuromanischen Stil erbaut. Doch ehe es soweit war, gab es unter den damaligen „Gemeinderäthen von Büschdorf“ erhebliche Auseinandersetzungen über den Ankauf der Grundstücke für den Neubau; man brauchte Anfang des Jahres 1865 insgesamt drei Sitzungen, „ehe sämtliche 6 Mitglieder des Rathes, die alle anwesend waren, für die Aquisition des Bauplatzes stimmten“ (so steht es im Beschlussbuch des Gemeinderates über die Sitzung am 9.3.1865).>" src="/js/tiny_mce/plugins/irnotes/img/note.png"> Dieses kleine Kirchlein in Büschdorf dürfte wohl weit und breit als Rarität dastehen: Denn es gehört nicht dem Bistum, sondern der Gemeinde. Ebenfalls ungewöhnlich ist, dass die Michaelskapelle bei ihrem Bau 1867 einen anderen Namenspatron bekam und nicht den der alten Kapelle, die in einer Parallelstraße stand. Die alte Kapelle war dem heiligen Bernhard geweiht, ihr Entstehungsdatum ist nicht mehr genau zu ermitteln. Eine Inschrift auf dem Altar der „Bernhard-Kapelle“ besagt, dass dieser Altar am 16. September 1705 durch Weihbischof Johann Peter Verhorst konsekriert worden war. Dieser Altar wurde dann in der neuen Michaels-Kapelle eingebaut und stand dort bis 1882. Eine kleine Straße ist heute noch die „Bernhards-Gaß“. Aber auch das war wohl nicht die erste Kapelle in Büschdorf, denn bereits 1569 wird durch einen Notar eine Kapelle in Büschdorf beurkundet. Diese Urkunde bezieht sich auf einen noch älteren Visitationsbericht über eine „Nikolaus-Kapelle“ in Büschdorf.>" src="/js/tiny_mce/plugins/irnotes/img/note.png"> Zwar ist St. Bernhard auch in einer Altarnische der heutigen Kapelle vertreten, aber Patron des Kirchleins ist der heilige Michael. Der heutige Hochaltar wurde 1864 nach den Entwürfen des Baumeisters Himpler für die Schlosskapelle der Familie „von Boch“ in Wallerfangen gefertigt. Diese wurde jedoch 15 Jahre später wieder abgebaut und in Mettlach neu errichtet. Der Altar wurde offenbar dort nicht mehr eingebaut und kam 1882 nach Büschdorf. Ob er damals von den „von Boch´chens“ an die Gemeinde verkauft wurde oder vielleicht als „Geschenk“ an die Büschdorfer gegeben wurde, ist unklar. Es ist aber unbestritten, dass „dem alen Modesch Marie sei Papp“ (Johann Müller) den Altar damals mit seinem Fuhrwerk von Mettlach heraufbrachte. Die Heiligenfiguren wurden, damit sie den Transport nicht mit dem holprigen Fuhrwerk unternehmen mussten und eventuell Schaden dadurch erleiden könnten, auf einer „Hott“ auf dem Rücken nach Büschdorf getragen.Was ebenfalls noch überliefert ist: Die beiden 12jährigen Peter Ollinger und Peter Bohr haben 1867 in der neuen Kapelle die erste Messe als Messdiener „gedient“.Vor dem zweiten Weltkrieg hatte die Kapelle auch ein etwas anderes Aussehen:Der Turm war bedeutend anders und „passte besser zum Kapellenbild“, wie einige Bewohner von Büschdorf heute noch meinen. 1939 hat die Wehrmacht das Kapellentürmchen abgesprengt, „um den Franzosen das Einschießen auf Büschdorf zu erschweren“. Turm und Glocke waren verschwunden, schwere Schäden an Dach, Mauerwerk und Decke waren entstanden. Es dauerte bis 1953, ehe die Gemeinde die Beseitigung der Schäden in Auftrag geben konnte. Der Turm wurde nicht mehr im alten Stil aufgebaut, sondern durch einen Dachreiter aus Sandsteinquadern ersetzt. Auch eine neue Glocke wurde gegossen, die 1954 geweiht wurde.Mitte der 60er Jahre gab es erneut größere Umänderungen in der Kapelle.Nach dem II. Vatikanischen Konzil waren die Priester gehalten, die Messe mit dem Gesicht zum Volk zu lesen. Dies erforderte in viele Kirchen, so auch in der Kapelle in Büschdorf, Veränderungen an den Altären. So wurden beispielsweise in Büschdorf die Heiligen-Figuren entfernt und irgendwo abgelagert. Als 1998 der Motor des Läutwerkes defekt war, stieg ein Elektriker hinauf und entdeckte dort oben auf dem Dachboden mehrere Heiligenfiguren. Es handelte sich um die Figuren, die in den 60er Jahren vom Altar abgebaut und seitdem verschollen waren. Der damalige Ortsvorsteher Martin Ollinger nahm sich der stark beschädigten Figuren an; in vielen Arbeitsstunden gelang es ihm schließlich, die Figuren mitsamt den Postamenten wieder in einen ansehnlichen Zustand zu bringen. Im Rahmen der Michaelsmesse im September 1999 wurden die Figuren zusammen mit einer neuen Marienfigur dann wieder in der Kirche an den Seiteninnenwänden angebracht und neu eingesegnet. >" src="/js/tiny_mce/plugins/irnotes/img/note.png">
Seit den 1980er Jahren wurden von der Gemeinde umfangreiche Renovierungen der Kapelle vorgenommen: Das Sichtmauerwerk ist vollkommen neu verfugt, auch im Innern wurden einige Renovierungen und Neuanstriche vorgenommen. Die Glocke erhielt 2011 eine neue Aufhängung. Seit 1962 steht die Kapelle unter Denkmalsschutz.
Für die Büschdorfer war und ist die kleine Kapelle jedoch nicht mehr als ein Ort des Gebets. Nur ab und zu gibt es hier Messe, noch seltener findet eine Trauung statt. Tünsdorf ist der „Hauptort“ der Katholiken.