Als der Naturpark noch Meer war

Nennig · Ein geologisches Seminar im Naturpark Saar-Hunsrück widmet sich dem Thema „Von devonischen Quarziten bis hin zu Haifischresten im Dolomit“ im Saarburger Land. Die Veranstaltung richtet sich nicht nur an Fachpublikum, sondern an alle Interessierten.

 Verwitterungsformen im Buntsandstein an der Klause bei Kastel-Staadt. Foto: Eric Glansdorp/Naturpark Saar-Hunsrück

Verwitterungsformen im Buntsandstein an der Klause bei Kastel-Staadt. Foto: Eric Glansdorp/Naturpark Saar-Hunsrück

Foto: Eric Glansdorp/Naturpark Saar-Hunsrück

Am Samstag, 31. Oktober, 10 bis etwa 17 Uhr, veranstaltet der Naturpark Saar-Hunsrück im Rahmen der Naturpark-Akademie ein geologisches Seminar zu "Von devonischen Quarziten bis hin zu Haifischresten im Dolomit". Der Naturpark-Referent Dr. Eric Glansdorp stellt die Trias vor, die die westliche Naturparkregion Saar-Hunsrück im Saarburger Land aufbaut. Der Talraum der Saar ist durch eine Wechselfolge von Engtalstrecken und weiten Becken gekennzeichnet, der die Landschaft des Saar-Nahe-Berglandes und des Pfälzisch-Lothringischen Muschelkalkgebietes weitgehend voneinander trennt.

Färbung durch Minerale

Zwischen Taben-Rodt und Nennig lassen sich auf kleinstem Raum Übergänge vom Taunusquarzit zum Buntsandstein und schließlich zum Muschelkalk erkennen. Diese charakteristische rötliche bis rote Verfärbung des Taunusquarzits ist durch Verwitterung eisenhaltiger Minerale sowie durch Infiltration eisenhaltiger Lösungen unter Bildung von Hämatit (Roteisenstein) und Limonit (Brauneisenstein) entstanden. Das Gestein ist massig bis dickbankig entwickelt und meist nur undeutlich geschichtet.

Auf die tektonischen Kräfte der Gebirgsbildung hat der Gesteinskörper reagiert. Hiervon geben Faltung, Klüftung und Störungen Zeugnis. Die Faltung hat letztendlich zu einem ausgeprägten Schrägstellen der Schichten geführt. Der westliche Teil des Naturparks Saar-Hunsrück stellt den Rand des Pariser Beckens und des lothringischen Schichtstufenland dar. Landschaftlich gehört das Gebiet zum Gutland. Fast überall stellt der Dolomit der Trias die Hauptgesteinsart dar.

An der Grenze des Naturparks Saar-Hunsrück zur Mosel hin, im äußersten Nordwesten, sind in den sonst recht fossilienarmen Meeresablagerungen einige Schichten mit Fossilienanreicherungen zu finden. Unter anderem treten Hai- und Reptilfunde in dem abgelagerten Meeresschlamm auf. Wie eine Rekonstruktion des ehemaligen Ökosystem mit dem vielgestaltigem Artenspektrum der ehemaligen Meeresbewohner aussehen kann, erläutert der Naturpark-Referent Eric Glansdorp.

Die Naturpark-Akademie mit dem Schwerpunkt "Geologie der westlichen Region des Naturparks Saar-Hunsrück" richtet sich an Wander-, Natur- und Landschaftsführer, Weinerlebnisbegleiter, Touristiker, Naturschutzengagierte sowie Naturparkmitglieder, Wandervereine, Naturschutzverbände, Lehrpersonen, Multiplikatoren der Regional- und Heimatbildung und alle interessierten Bürger der Naturparkregion. Die Veranstaltung ist als Fortbildung für zertifizierte Natur-und Landschaftsführer und für Lehrkräfte anerkannt.

Exkursionen in den Naturpark

Nach den theoretischen Grundlagen am Vormittag stehen nach dem Mittagessen Exkursionen zu verschiedenen Aufschlüssen im Bereich des devonischen Quarzits und des Dolomits im Mittelpunkt. Die Teilnahmegebühr beträgt inklusive Unterlagen und Mittagsimbiss 15 Euro pro Person. Der Treffpunkt wird bei Anmeldung bekannt gegeben.

Die Teilnehmerzahl ist begrenzt. Eine frühzeitige Anmeldung ist bei der Naturpark-Geschäftsstelle in Hermeskeil, Telefon (0 65 03) 9 21 40, erforderlich, E-Mail an

info@naturpark.org.

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