Ortsrat Fitten fordert Aufhebung der Beschlüsse zur Biogas-Anlage

Fitten. Die Genugtuung war mindestens so groß wie der Ärger, als der Ortsrat Fitten am Dienstag zu seiner Sitzung zusammenkam

Fitten. Die Genugtuung war mindestens so groß wie der Ärger, als der Ortsrat Fitten am Dienstag zu seiner Sitzung zusammenkam. Ortsvorsteher Matthias Görgen (CDU) präsentierte ein Schreiben der Kommunalaufsicht, dessen Inhalt viele bereits aus der SZ kannten: Die Behörde hat der Beschwerde des Ortsrates stattgegeben, weil er bei den Beschlüssen des Stadtrates zum geplanten Bau einer Bioerdgas-Anlage vorher nicht angehört worden war. Der Stadtrat hat nun die Möglichkeit, die Beschlüsse selbst aufzuheben. Oder es könnte zu einer förmlichen Beanstandung der Beschlüsse durch die Kommunalaufsicht kommen, wodurch sie unter Umständen für unwirksam erklärt werden."So weit hätte es gar nicht kommen müssen", meinte Ortsvorsteher Görgen. "Ich habe mehrfach den Oberbürgermeister aufgefordert, den Ortsrat vor der Beschlussfassung im Stadtrat zu hören." Jetzt aber, bestärkt durch das Urteil der Kommunalaufsicht, geht der Ortsrat in die Offensive: Einstimmig beschlossen die Ratsmitglieder einen Antrag, in dem vom Stadtrat die Aufhebung der Beschlüsse zur Bioerdgas-Anlage gefordert wird.Auch in einer zweiten Angelegenheit werden die Fitter aktiv: bei dem provisorischen Silagedepot, das unterhalb der Mülldeponie angelegt wurde. Matthias Görgen sagte, die Fitter empfänden es als einen "Schlag ins Gesicht", dass die Stadt für dieses Lager eine Parzelle aus ihrem Besitz zur Verfügung gestellt hat. Der Ortsrat fordert in einem weiteren Beschluss die Entfernung dieses Silage-Depots. Auf jeden Fall soll es nicht weiter aufgestockt werden. Derzeit lagern dort nach Angaben von Daniel Barth, Geschäftsführer der Merziger Stadtwerke, einem der beteiligten Partner bei dem Biogas-Projekt, rund 6000 Tonne Silagematerial. Barth sagte in Fitten, im Nachhinein habe sich dieser Standort "als denkbar schlechteste Wahl" herausgestellt. Er sagte aber, dass im Frühjahr, als die Betreiber über die Möglichkeiten zur Silagedeponierung nachgedacht hätten, nicht absehbar gewesen sei, dass sich die Gemüter wegen der Biogas-Anlage so erhitzen würden.

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