„Fall Fitten“ hatte bundesweit für Schlagzeilen gesorgt Saarländischer Fußball-Verband verhängt härtere Strafen gegen Fitten nach Skandalspiel

Fitten/Saarbrücken · Der Verband hat nach den Angriffen auf einen Schiedsrichter nun doch deutlich härter gegen den 1. FC Fitten durchgegriffen. Die Details des Urteils.

Ein Fußball-Schiedsrichter zeigt die rote Karte (Symbolfoto).

Ein Fußball-Schiedsrichter zeigt die rote Karte (Symbolfoto).

Foto: dpa/Patrick Seeger

Der Saarländische Fußball-Verband (SFV) hat im „Fall Fitten“ nun doch deutlich härter durchgegriffen – und gegen die betroffenen Spieler lange Sperren verhängt.  Wie der SVF mitteilt, hat das Verbandsgericht einen der Spieler für anderthalb Jahre gesperrt. Wegen Schiedsrichter-Beleidigung, einer Tätlichkeit gegen den Unparteiischen und Verursachung eines Spielabbruchs darf er bis  einschließlich 30. November 2024 nicht mehr auflaufen – die Sperre ist ein halbes Jahr länger, als es das Urteil der Spruchkammer vorgesehen hatte. 

Härtere Strafen auch für zwei weitere Akteure des 1. FC Fitten

Auch zwei weitere Akteure des 1. FC Fitten trifft es nun härter: Ein Spieler wird wegen rohen Spiels und Bedrohung des Schiedsrichters mit einer Sperre von zwölf Pflichtspielen belegt. Das Urteil der Verbandsspruchkammer hatte vorgesehen, dass er nur bis 13. August aus dem Verkehr gezogen wird. Ein dritter Spieler muss wegen unsportlichen Verhaltens acht Pflichtspiele zuschauen. Seine ursprüngliche Sperre wäre am kommenden Sonntag abgelaufen.

Gegen das Urteil der Spruchkammer hatte der SFV-Vorstand Berufung eingelegt. Auch viele Vereine hatten das Urteil als zu milde kritisiert. 

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„Fall Fitten“ hatte bundesweit für Schlagzeilen gesorgt

Der „Fall Fitten“ hatte bundesweit für Schlagzeilen gesorgt. Am 28. Mai war das Spiel des Kreisligisten gegen die SG Leuktal abgebrochen worden, nachdem ein Fittener Spieler den Schiedsrichter geschlagen hatte. Danach eskalierte die Situation komplett. Auf dem Weg in die Kabinen griff ein weiterer Spieler den 35-jährigen Unparteiischen von hinten an und schlug ihn zu Boden. Der Schiedsrichter soll danach, so die Darstellung des Fußball-Verbandes, sogar kurzzeitig bewusstlos gewesen sein.

Es war bereits der vierte Spielabbruch mit Beteiligung des 1. FC Fitten innerhalb eines Jahres. Der Spieler, der den Schiedsrichter nach dem Abbruch der Partie niederschlug, war bereits zuvor aus dem Verband ausgeschlossen worden.

Auch Verein zu härterer Strafe verdonnert

Auch der Verein wurde zu einer härteren Strafe verdonnert. Er muss wegen des Spielabbruchs 1500 Euro zahlen – zuvor betrug die Strafe 500 Euro. Darüber hinaus hat der 1. FC Fitten die Kosten zu tragen, die dadurch entstehen, dass die nächsten 15 Pflichtspiele des Vereins durch eine neutrale Person beobachtet werden. Allerdings hat der Verein seine beiden Mannschaften vom Spielbetrieb abgemeldet.

Für den 18. August hat der 1. FC Fitten eine Mitgliederversammlung terminiert. Dabei soll darüber entschieden werden, ob der Verein aufgelöst wird oder ob man versucht, für die Saison 2024/2025 wieder in den Spielbetrieb einzusteigen.