Naturschutz Alte Bäume brauchen besonderen Schutz

Brotdorf · Heute stellt Klaus Borger im Jugenwäldchen Verfahren vor, den Wald ökologisch aufzuwerten und Bäume langfristig zu sichern.

 Auch Lebensräume für Insekten sind ein Thema.

Auch Lebensräume für Insekten sind ein Thema.

Foto: dpa/Felix Kästle

Ein Modellprojekt zum Altbaumschutz wird an diesem Donnerstag, 11. April, ab 10.30 Uhr in Brotdorf vorgestellt. „Wer naturnahe Wälder will, muss auch besondere Lebensstätten schützen“, schreibt Klaus Borger von der Forstbetriebsgemeinschaft Saar-Hochwald.

„Unsere Wirtschaftswälder sind meist arm an sogenanntem Biotopholz, ob stehend oder liegend, und alten Baumriesen. Doch für die Waldökologie insgesamt und für das Leben von hochspezialisierten Tier- und Pflanzenarten sind absterbende oder tote Bäume und Baumriesen von herausragender Bedeutung. Wälder mit solchen einzigartigen Strukturen werten diese auch für den naturgebundenen Tourismus auf und zeigen dem Waldbesucher die Vielfalt und Einzigartigkeit dieses spannenden Lebensraumes“, sagt Borger.

Das Waldgut Jungenwald initiiert nach seinen Worten seit vielen Jahren vielfältige Projekte, um diesen Wald, der früher vorrangig forst- und jagdwirtschaftliche Interessen erfüllen sollte, ökologisch aufzuwerten. Weiter soll er auf die Folgen des laufenden Klimawandels
vorbereitet werden und seinen Beitrag leisten, um dem dramatischen Artenschwund zu begegnen. Ein neues Wald- und Wildtierkonzept gehört ebenso dazu wie ein Projekt mit dem saarländischen Naturschutzbund (Nabu) zum besonderen Schutz von Bäumen mit Lebensstätten von bedrohten Vogelarten (Horstschutzprogramm), ein Projekt mit dem Bund Umwelt und Naturschutz Saar (BUND) zur Verbesserung der Lebensraumqualität für die bedrohte Wildkatze und ein Blühflächenprojekt zum Schutz von Schmetterlingen, Bienen und anderen Insekten.

„Eine besondere Freude ist es, dass nun, auch dank der Unterstützung des saarländischen Umweltministeriums, auf großer Fläche ein ganz neues Projekt zum Schutz von Altbäumen umgesetzt werden kann. Es ist nicht nur das erste Projekt dieser Art in einem größeren Privatwald, es ist auch von seinem Umfang etwas Besonderes“, verrät Borger.

Bei der Präsentation wird auch Thomas Steinmetz, zuständiger Referatsleiter im Umweltministerium, vor Ort sein. Steinmetz erläutert Hintergründe des Förderprogramms „Öko-Wald“ des Saarlandes mit Unterstützung aus dem Entwicklungsprogramm der Europäischen Union zur Förderung des ländlichen Raumes (ELER). Fachliche Grundlage für dieses Förderprogramm ist der Handlungsleitfaden Biodiversität im Wirtschaftswald, der unter Federführung des Umweltministeriums  mit dem Saar-Forst, den kommunalen und den privaten Waldbesitzern, mit dem Naturschutzbund Saarland und dem BUND Saarland erarbeitet wurde.

Kommunale und private Waldbesitzer sollen mit diesem Förderprogramm finanziell unterstützt werden, um Maßnahmen zur Steigerung der Artenvielfalt in ihrem Wald durchzuführen. Über die schlussendliche Förderung der einzelnen Anträge wird nach Ablauf der Antragsfrist am 15. November durch das Umweltministerium entschieden.

Der ehrenamtliche Treuhänder des Waldgutes Jungenwald, Klaus Borger, wird die Motivation zur Projektteilnahme erläutern und auf die bereits erkennbaren Erfolge der laufenden Projekte hinwiesen. Im Wald wird das Verfahren zur Auswahl und langfristigen Sicherung der Bäume in einem leicht zugänglichen Waldbereich praktisch vorgeführt.

 Bei einem neuen Modellprojekt, das am Donnerstag in Brotdorf vorgestellt wird, geht es besonders um den Erhalt alter Bäume, die für viele Tiere und Pföanzen von Bedeutung sind.

Bei einem neuen Modellprojekt, das am Donnerstag in Brotdorf vorgestellt wird, geht es besonders um den Erhalt alter Bäume, die für viele Tiere und Pföanzen von Bedeutung sind.

Foto: dpa/Jens Büttner

Treffpunkt am heutigen Donnerstag um 10.30 Uhr: Waldeinfahrt am stationären Blitzer im Brotdorfer Ortsteil Jungenwäldchen.

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