(red) Mit einer neuen Doppelspitze geht die Linkspartei im Kreis Merzig-Wadern in die Zukunft. Wobei es streng genommen nur eine „halbe“ Doppelspitze ist, denn nur eine Hälfte des Führungsduos wurde neu gewählt: Neben der bisherigen Kreisvorsitzenden Dagmar Ensch-Engel wird nun Max Hewer als gleichberechtigter Vorsitzender an der Spitze des Kreisverbandes stehen. Er tritt die Nachfolge von Elmar Seiwert an Dies teilte die Partei jetzt mit.

Hewer wurde auf der Mitgliederversammlung der Linkspartei im Besseringer Bürgerhaus zusammen mit dem übrigen neuen Kreisvorstand gewählt, wenige Tage später hat sich das Gremium auch konstituiert. Elmar Seiwert gab auf der Versammlung in Besseringen nach langjähriger Tätigkeit seine Position als Kreisvorsitzender ab. Zum Abschied gab es viel Anerkennung. So sagte Dagmar Ensch-Engel: „Ich habe die Zusammenarbeit mit Elmar Seiwert sehr geschätzt und bin froh, dass er uns weiterhin unterstützen wird!“  Der bekannte Gewerkschafter wird auch dem neuen Vorstand als Schriftführer angehören. An seine Stelle tritt nun Max Hewer (31), der trotz seiner jungen Jahre bereits über langjährige politische Erfahrung verfügt. Hewer, von Beruf Lehrer, wurde erst kürzlich zum stellvertretenden Vorsitzenden der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) gewählt und formuliert politische Vorstellungen, die sich vorrangig auch auf diesen Bereich beziehen: „Kern unserer Forderungen für die nächsten Kommunalwahlen sind Investitionen in die Bildung. Dazu gehören zuerst die Reduzierung,  dann die Abschaffung der Kita-Beiträge sowie Investitionen in die Schulgebäude. Vor allem der Bund, der Überschüsse erwirtschaftet, muss dazu finanziell entlasten.“ Zur Kreisvorsitzenden in der neuen Doppelspitze wurde Dagmar Ensch-Engel gewählt, die auch stellvertretende Fraktionsvorsitzende im Landtag ist. Sie bedankte sich in ihrer Rede für die konsequent gute Arbeit des Kreisvorstandes und der Partei-Mitglieder in den vergangenen beiden Jahren. Darüber hinaus blickt sie kritisch auf die Politik im und für den Kreis Merzig-Wadern: „Manchmal kann man den Eindruck haben, dass hinter Dillingen ein Bretterzaun steht und der Grüne Kreis gar nicht existent ist. Sei es die medizinische Versorgung, die Verkehrssituation, Zerstörung unserer Wälder, Belastung durch Fluglärm oder die Schule in Besch: Hier wird schon länger keine Politik mehr im Sinne der Bürger gemacht, und das wollen wir nicht weiter hinnehmen.“ Die Linke will nach eigenem Bekunden auf „Friede- Freude- Eierkuchen-Politik“ verzichten und etwas im Kreis bewegen. Deshalb freue man sich besonders, mit der 18-jährigen Laura Strauf eine ambitionierte Jugendvertreterin für den Vorstand gewonnen zu haben. „Junge Leute in meinem Alter müssen wieder politischer werden. Es geht um unsere Zukunft, und dafür lohnt es sich, sich zu engagieren“, sagte Strauf. Die Linke im Kreis sieht sich nach eigenem Bekunden mit der neuen Führungsmannschaft gut aufgestellt und will „zielstrebig mit großem Engagement die Politik im Kreis mitgestalten“.