Merzig. Der nächste Jugendrat in Merzig soll übers Internet gewählt werden. Dies hat der Stadtrat jetzt beschlossen. Die Amtszeit des jetzigen Jugendrates endet im März dieses Jahres. Gemäß der bisher gültigen Satzung über die Bildung des Jugendrates wurde dieses Gremium, das die Interessen der Jugendlichen in Merzig vertreten soll, bislang in klassischer Form an einem festgelegten Wahltag in der Zeit zwischen 17 und 19 Uhr in Wahllokalen in den einzelnen Stadtteilen gewählt. Allerdings gaben bei der letzten Jugendratswahl 2007 gerade einmal 21 Jugendliche ihre Stimme ab, was einer Wahlbeteiligung von 1,12 Prozent entspricht. Darum möchte die Stadt bei der nun anstehenden Jugendratswahl das Internet nutzen, zumal dies das von Jugendlichen am stärksten genutzte Medium sei. Dabei greift die Stadt auf das Angebot einer IT-Firma aus Aachen zurück, die ein Online-Portal für Jugend-Gemeinderatswahlen betreibt. Bei der Online-Wahl haben alle Wahlberechtigten von einem PC mit Internetzugang die Möglichkeit, ihre Kandidaten zu wählen. Der Zugang auf das Wahlportal könnte über die Internetseite der Stadt Merzig erfolgen. Mit Hilfe eines sechsstelligen Codes (TAN) kann sich der Wahlberechtigte anmelden und seine Stimme vergeben. Jede TAN ist nach Benutzung verbraucht und kann nicht mehr verwendet werden. Auch die Anonymität der Wahl ist nach Darstellung der Verwaltung gewährleistet, da keine Rückschlüsse auf die TAN-Nummer und die Identität des Benutzers jener TAN möglich seien. Die Internetwahl würde zudem einen geringeren organisatorischen Aufwand bedeuten als das bisherige Verfahren.Bislang mussten die Ortsvorsteher der Stadtteile das Wahlergebnis feststellen, das wird bei der Online-Wahl entfallen. Zudem wäre das Wahlergebnis unmittelbar nach Ablauf der Wahlzeit bekannt. Die Stadt Radolfzell am Bodensee hat bei ihrer Jugendratswahl im vergangenen Jahr das Online-Wahlmodul genutzt, dort stieg nach Angaben der Verwaltung die Wahlbeteiligung spürbar um über vier Prozent auf 25,35 Prozent. Der Stadtrat stimmte der erforderlichen Änderung der Satzung über die Bildung eines Jugendrates einstimmig zu. Somit sind die formellen Voraussetzungen geschaffen, den nächsten Jugendrat via Internet wählen zu lassen.