mg-fs-awo-2Arbeiterwohlfahrt fordert mehr ehrenamtliche Tätigkeit

Orscholz. Auf der Kreiskonferenz der Arbeiterwohlfahrt am vergangenen Samstag in der Cloefhalle in Orscholz wurde der bisherige Vorsitzende Josef Wölfl aus Besseringen mit großer Mehrheit für weitere vier Jahre an die Spitze des Wohltätigkeitsverbandes gewählt (wir berichteten bereits). Der gesamte Vorstand wurde einstimmig entlastet

Orscholz. Auf der Kreiskonferenz der Arbeiterwohlfahrt am vergangenen Samstag in der Cloefhalle in Orscholz wurde der bisherige Vorsitzende Josef Wölfl aus Besseringen mit großer Mehrheit für weitere vier Jahre an die Spitze des Wohltätigkeitsverbandes gewählt (wir berichteten bereits). Der gesamte Vorstand wurde einstimmig entlastet.Wölfl ging in seinem Rechenschaftsbericht auf eine Reihe aktueller Themen ein, wie Bergbau, Mindestlöhne, Zunahme von Armut. "In unserem Land brechen ganze Wirtschaftsstrukturen weg, vor allem im Bereich von niedrig qualifizierten Tätigkeiten", sagte Wölfl. Diesen Aderlass habe weder die Politik noch die verantwortungsbewusste Wirtschaft ausgleichen können. "Nach neueren Erhebungen planen bis zu 30 Prozent der Unternehmen, weitere Arbeitsplätze ins Ausland zu verlagern. Adäquat hierzu wurde bislang kein tragfähiges Konzept entwickelt, um Stellen für diesen neuen Teil der Arbeitslosen zu schaffen." Die Awo habe zu allen aktuellen Fragen wie Bildungspolitik, Kinderbetreuung, Familie und Beruf deutlich Stellung bezogen. "Vor allem die Ungleichheiten in unserem Bildungssystem bergen politischen Sprengsatz, der nicht nur latent vorhanden ist", sagte der Awo-Vorsitzende. "Die Schulversagerquoten steigen spürbar an. Erfolgreiche Schulkonzepte wie Gesamtschulen werden nur zögerlich angeboten. Die Bildungspolitiker ignorieren vielfach diesen Elternwunsch."Landrätin Daniela Schlegel-Friedrich griff diesen Faden auf. Der Landkreis habe auf vielen Ebenen eine hervorragende Zusammenarbeit mit der Awo. Das müsse auch so bleiben angesichts der vielen gesellschaftspolitischen Aufgaben, die allein in der Folge der demografischen Entwicklung noch entstünden. Was die Gesamtschulen angehe, habe das Schengen-Lyzeum wegen der enormen Kosten vielen Verantwortlichen die Augen geöffnet: "Die öffentliche Hand kann Ganztagsschulen flächendeckend gar nicht finanzieren", sagte die LandrätinAwo-Landeschef Paul Quirin appellierte an die vielen "jungen Alten" im Lande, ehrenamtlich in der Arbeiterwohlfahrt mitzuhelfen. Sein Verband betreibe im Saarland 248 soziale Einrichtungen mit 2000 ehrenamtlichen Mitarbeitern bei 17000 Mitgliedern, sagte Quirin. Er werde jetzt von Fachleuten ermitteln lassen, wie hoch der volkswirtschaftliche Nutzen dieser Ehrenamtler sei. Weitere Festredner waren die Landtagsabgeordneten Anke Rehlinger (SPD) und Helma Kuhn-Theis (CDU). Rehlinger setzte sich für Mindestlöhne ein, und mit einem kleinen Seitenhieb: "An die sollten aber auch Wohlfahrts- und Sozialverbände gebunden sein!" Sie wolle keine amerikanischen Verhältnisse, mit drei Jobs, nur um zu überleben. Helma Kuhn-Theis bot der Awo ihre Zusammenarbeit an. "Die öffentliche Hand kann Ganztagsschulen flächendeckend gar nicht finanzieren."Landrätin Daniela Schlegel-Friedrich

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