Merzig. Die Stadt Merzig schreibt ihre Müllabfuhr sowie den Betrieb des geplanten Wertstoffhofes europaweit aus. Der Stadtrat stimmte der Ausschreibung in seiner Sitzung am Donnerstag zu. Zuvor waren alle Ortsräte der Kreisstadt angehört worden. Zwölf Ortsräte hatten einstimmig, vier weitere mit Mehrheitsentscheidungen für die europaweite Ausschreibung votiert. Lediglich der Ortsrat von Weiler war dagegen. Er sieht in der vorgesehenen Verwiegung von Sperrmüll-Abfällen ab Januar 2011 eine Benachteiligung von älteren und nicht mobilen Menschen. Zudem wird statt des prognostizierten Sinkens ein Anstieg der künftig zu zahlenden Abfallgebühren befürchtet. DiskussionsbedarfDie Änderungen bei der Sperrmüllabfuhr gaben auch den Ortsräten von Schwemlingen und Wellingen zu denken: Sie stimmten der Ausschreibung nur unter dem Vorbehalt zu, dass in die vorgesehene Sperrmüllregelung auf Abruf ab Januar 2011 eine soziale Komponente eingebaut wird. Diese Position vertritt auch die FDP-Fraktion im Stadtrat, wie deren Vorsitzender Patrick Maurer erklärte. Einen entsprechenden Antrag zog Maurer jedoch in der Sitzung zurück, weil es jetzt zunächst um die Ausschreibung an sich gehe. "Wir werden den Antrag aber wieder einbringen, wenn über die entsprechende Abfallsatzung abgestimmt wird", sagte Maurer. Diskussionsbedarf sehen die Fraktionen von SPD und Grünen noch beim Betrieb des Wertstoffhofes. Deren Sprecher Manfred Klein und Klaus Borger erklärten übereinstimmend, sie sähen einen Wertstoffhof in Eigenregie der Stadt (als Eigenbetrieb) als die vorteilhaftere Lösung an und kündigten an, die Ergebnisse der Ausschreibung entsprechend sorgfältig zu prüfen. cbe