Zoff um Verkauf von Flüchtlingsheim „Auf Kappelt“

Mettlach · GKI-Geschäftsführer Hans-Georg Stritter wirft dem Mettlacher Gemeinderat vor, die Verkaufsverhandlungen für die Alte Schule in Saarhölzbach zu torpedieren. Dieser Rüge erteilt Joachim Badelt eine klare Absage.

 Die Flüchtlingsunterkunft „Auf Kappelt“ in Saarhölzbach.

Die Flüchtlingsunterkunft „Auf Kappelt“ in Saarhölzbach.

Foto: Becker&Bredel

Harsche Kritik am Mettlacher Gemeinderat über Hans-Goerg Stritter (SPD ), Geschäftsführer der Grünen Kreis Immobilien. In einem Schreiben, das der SZ vorliegt, moniert er: "Die Gemeinde Mettlach torpediert die Aufnahme von Vertragsverhandlungen ." Das Kaufangebot der Gemeinde nennt er einen einseitigen Versuch eines "Verhandlungsdiktats". Damit bezieht er sich auf den Beschluss des Rates, die Alte Schule in Saarhölzbach von der GKI zurückzukaufen. Mittlerweile ist das Haus auch mit Flüchtlingen belegt.

Dieses ehemalige Hotel und Restaurant hatte das Unternehmen Mitte Oktober für 210 000 Euro ersteigert und es der Gemeinde als Flüchtlingsunterkuft vermietet - für eine monatliche Kaltmiete von 5000 Euro.

In einer nicht öffentlichen Sitzung am Mittwoch hatte der Rat beschlossen, ein konkretes Kaufangebot zu machen. Nach Informationen der SZ soll es sich um eine Summe von 224 000 Euro handeln. Die Gemeinde habe das offene Gesprächsangebot der GKI offensichtlich nicht angenommen, moniert Stritter. Außerdem nennt er das Angebot von 224 000 Euro nicht kostendeckend. Auch wenn es wegen des Antrages auf Zuschuss durch das Land eile, dürfe es kein Verhandlungsdiktat geben.

Mettlachs zweiter Beigeordneter Hans-Josef Uder war am Sonntag nicht zu erreichen. Die Freien Bürger Mettlach (FBM) weisen den Vorwurf des "Verhandlungsdiktakts" durch GKI-Geschäftsführer Hans-Georg Stritter entschieden zurück.

"Das Kaufangebot an die GKI, das der Gemeinderat Mettlach hat, dient vor allem dem Versuch, den politischen Frieden in der Gemeinde wiederherzustellen", sagt FBM-Fraktionschef Joachim Badelt. Der Beschluss war laut Badelt, den seine Wählerorganisation als Bürgermeisterkandidat ins Rennen geschickt hat, über alle politischen Grenzen hinweg fast einstimmig zustande gekommen. "Es ging überhaupt nicht darum, die Verhandlungen zu torpedieren, wie Stritter behauptet. Es sollte eine Brücke gebaut werden, um die Affäre zu beenden." Die Fristsetzung sei dem Umstand geschuldet, dass sonst mögliche Fördergelder durch das Ministerium nicht mehr abgerufen werden könnten. Auch sollte endlich Ruhe in die Angelegenheit gebracht werden.

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