„Wir sind alle enttäuscht“

Mettlach · Der SV Mettlach ist vor dem letzten Heimspiel der Hinrunde an diesem Samstag um 14.30 Uhr gegen den oberen Tabellennachbarn TuS Steinbach Vorletzter der Saarlandliga. Im Gespräch mit SZ-Mitarbeiter Philipp Semmler analysiert Trainer Christoph Gläsner die Gründe, warum in dieser Saison beim SV wenig zusammenlief.

 Mettlachs Trainer Christoph Gläsner war in dieser Saison nach den Spielen seines Teams öfters bedient. Mit nur neun Punkten ist der Vorjahres-Vize auf den vorletzten Tabellenplatz abgestürzt. Foto: Wieck

Mettlachs Trainer Christoph Gläsner war in dieser Saison nach den Spielen seines Teams öfters bedient. Mit nur neun Punkten ist der Vorjahres-Vize auf den vorletzten Tabellenplatz abgestürzt. Foto: Wieck

Foto: Wieck

Herr Gläsner, unabhängig vom Ergebnis des letzten Vorrundenspiels wird Ihr Team die Hinrunde auf einem Abstiegsplatz beenden. Wie groß ist die Enttäuschung darüber?

Christoph Gläsner: Wir sind natürlich alle hier sehr enttäuscht. Wir gingen mit der Erwartung in die Runde, dass es für uns die eine oder andere schwierige Phase geben könnte. Dass es aber so extrem werden würde, damit hatten wir wirklich nicht gerechnet.

Was sind die Ursachen?

Gläsner: Es gibt eine ganze Reihe von Gründen. Eine Hauptursache spiegelt sich in unserem Torverhältnis von 11:35 wider. Uns fehlte in den vergangenen Monaten einfach die Qualität im Abschluss. Zudem hatten wir gerade in den ersten Begegnungen viel zu viele Gegentore bekommen. Da haben wir insgesamt als Mannschaft nicht gut nach hinten gearbeitet. In den vergangenen Wochen wurde aber zumindest das Defensivverhalten deutlich verbessert.

Gibt es weitere Gründe für die Talfahrt?

Gläsner: Beispielsweise, dass wir mit etlichen Verletzten in die Runde gestartet sind. Mit Michael Burger, Andreas Becker, Pascal Reiter und Patrick Heintz haben vier wichtige Akteure so gut wie keine Vorbereitung machen können. Dabei sind das Spieler, die in der vergangenen Saison oft den Unterschied ausgemacht haben. Das kann man in dieser Liga im Verlauf der Hinrunde einfach nicht richtig aufholen.

Vor der Runde wollten Sie den Abgang von Torschützenkönig Thomas Will intern kompensieren. War das eine Fehleinschätzung? Immerhin traf der Stürmer 40 Mal.

Gläsner: Ja, aber im Nachhinein ist man natürlich immer schlauer. Ich dachte, dass wir diese Lücke mit Andreas Becker, Christopher Wendel und Neuzugang Marc-André Jücker schließen könnten. Doch Andreas ist nach seiner Verletzung aus dem Relegationsspiel gegen Morlautern immer noch nicht bei hundert Prozent. Bei Christopher dachte ich, dass er schneller an dem Punkt ist, wo er vor seinen Verletzungen war. Marc-André hat zwar Potenzial, aber er hat als junger Spieler diese Saison etwas unter der Gesamtsituation bei uns gelitten. Hinzu kommt: Abschlussqualitäten eines klassischen Neuners wie sie Thomas Will hat, das kann man nur bedingt trainieren. Vielleicht gelingt es uns auch noch, eine Neuverpflichtung für den Sturm an Land zu ziehen.

Gibt es da schon konkrete Kandidaten?

Nein, im Moment noch nicht.

An diesem Samstag trifft Ihre Mannschaft im Kellerduell auf den TuS Steinbach. Womit rechnen Sie da?

Gläsner: Nachdem sich in den vergangenen Wochen viele Dinge positiv entwickelt haben, wollen wir unbedingt gegen einen direkten Konkurrenten gewinnen. Ziel ist es, dass wir am Saison-Ende mindestens fünf Mannschaften hinter uns gelassen haben. Denn wir wollen in Sachen Klassenverbleib nicht auf irgendwelche Relegationsspiele angewiesen sein.

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