Kommentar zur Höckerlinie Erinnerungskultur, die die Seele berührt
Den Toten zum Gedenken, den Lebenden zur Mahnung – besser hätten Hermann Kiefer, Gisela Ternes und ihre Mitstreiter von der Cloef-Touristik die Erinnerung an die Hölle des Orscholzs-Riegels nicht wachhalten können.
Die Idee, die Höckerlinie frei zu schneiden und zu einem Wanderpfad machen, der in das schwärzeste Kapitel der jüngsten Geschichte führt, ist ideal. Der Spazierweg mit seinen Infotafeln führt die menschlichen Dramen vor Augen, die sich in den Wintermonaten 1944/1945 hier abgespielt haben. Rund 2500 Soldaten verloren ihr Leben, rund 6000 wurden verletzt. Der ehemalige Ortsvorsteher von Orscholz und seine Mitstreiter haben eine Erinnerungskultur geschaffen, die berührt, die den Spaziergänger emotional erreicht, ohne oberlehrerhaft den Zeigefinger zu erheben.