Vorbidliche Restaurierung

Mettlach · Erstmals in der mehr als 30-jährigen Geschichte des saarländischen Bauernhauswettbewerbs ist ein Objekt mit einem Großen Sonderpreis ausgezeichnet worden. Das Hofgut St. Gangolf schmückt jetzt eine Bronzetafel.

 Das Hofgut St. Gangolf ziert jetzt eine Bronzetafel, die seine Sonderauszeichnung beim Wettbewerb anzeigt. Foto: Rolf Ruppentahl

Das Hofgut St. Gangolf ziert jetzt eine Bronzetafel, die seine Sonderauszeichnung beim Wettbewerb anzeigt. Foto: Rolf Ruppentahl

Foto: Rolf Ruppentahl

Mit der Verleihung des Großen Sonderpreises würdigten das saarländische Umweltministerium und das Institut für Landeskunde im Saarland die hervorragende und vorbildliche Restaurierung des Hofguts St. Gangolf. Zusammen mit Staatssekretär Roland Krämer , Landrätin Daniela Schlegel-Friedrich und Bürgermeister Carsten Wiemann brachte Jury-Vorsitzender Professor Heinz Quasten im Beisein des Besitzerehepaars Inge und Michel von Boch die entsprechende Bronzetafel an.

"Von der Flächengröße des Anwesens und der Anzahl der Gebäude her ist das Gehöft St. Gangolf das weitaus umfangreichste, das jemals am Wettbewerb teilgenommen hat," betonte Jury-Chef Quasten. Da es damit alle Dimensionen des Wettbewerbs sprengte, entschied sich die Jury nach den Worten ihres Vorsitzenden dafür, das Hofgut aus der normalen Bewertung herauszunehmen und erstmals den "großen Sonderpreis" zu vergeben.

Wie das Betreiber-Ehepaar Boch ausführte, war das Hofgut immer ein landwirtschaftlicher Großbetrieb. Es liegt am Anfang der Saarschleife auf dem Südhang. Seit vier Generationen, exakt seit dem Jahre 1858, befindet es sich im Besitz der Familie von Boch. Als Michel und Inge von Boch vor einigen Jahren das Gehöft übernahmen, befand sich der Gebäudebestand des reinen Bauernbetriebes in so stark vernachlässigtem Zustand, dass man zunächst sogar einen Abriss erwog. Stattdessen entschied man sich für eine grundlegende Sanierung des gesamten Objektes. "Die besondere Schönheit der Lage am Fluss und der historische Wert des alten Hofes erschienen uns den großen Aufwand wert," betonte das Betreiber-Ehepaar. In einer intensiven dreijährigen Umbau- und Sanierungsarbeit erhielt das Hofgut wieder ein äußerst attraktives und neues Gesicht. Nachdem man zunächst die Landwirtschaft systematisch auf biologische Verfahren umgestellt hatte, wurde sie zwischenzeitlich ganz aufgegeben. Stattdessen entstanden sehr schöne und originelle Räumlichkeiten für Tagungen und Feste, speziell auch Hochzeiten, ergänzt um drei komfortable Wohnungen und ein "Treppenzimmer".

Quasten würdigte bei der Preisverleihung die Restaurierung als vorbildlich und dankte auch Architekt Dipl.-Ing. Thomas Sommer für seine hervorragende Arbeit. Nach Quastens Worten stellt das Hofgut in der Serie der in der 30-jährigen Geschichte des Bauernhauswettbewerbes ausgezeichneten Häuser ein einzigartiges Gehöft dar: "Es ergänzt und bereichert die bisherige Palette der Bauernhäuser. Die Vielfalt dieser Anwesen im Einzelnen, die aber nur wenigen charakteristischen Haustypen zuzuordnen sind, " so Quasten abschließend, "stellt ein wertvolles kulturelles Erbe des ländlichen Raumes des Saarlandes dar, durch das sich dieser von anderen unverwechselbar unterscheidet."

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