Taucher bergen vermissten Kroaten tot aus der Saar

Mettlach · Tot geborgen haben Taucher der Bereitschaftspolizei am Montagmorgen den 37-Jährigen, der seit Sonntagabend in der Saar vermisst wurde. Stundenlang hatten über 100 Einsatzkräfte am Sonntagabend den Kroaten gesucht.

 Taucher suchen die Saar nach dem Vermissten ab. Foto: Ruppenthal

Taucher suchen die Saar nach dem Vermissten ab. Foto: Ruppenthal

Foto: Ruppenthal

Jeden Hinweis vom Grund der Saar, mag er noch so klein sein, werten die Taucher der Bereitschaftspolizei des Saarlandes aus. Die Muster, im Fluss entdeckt, werden vom Scanner am Boot auf einen Bildschirm gesendet. Die Experten deuten sie. Stück für Stück arbeitet sich die Spezialeinheit am Montagmorgen vor, um den 37-jährigen Gastarbeiter zu finden, der seit einem Badeunfall am Sonntag kurz vor 18 Uhr vermisst wurde.

Nach Stunden der Suche gibt der Scanner einen Hinweis. Taucher gehen in dem trüben Wasser der Spur nach. Sie finden unter der Mettlacher Brücke die Leiche eines Mannes. Die Polizei bestätigt, dass es sich um den Arbeiter handelt, der Stunden zuvor in unmittelbarer Nähe verschwunden war. Der 37-Jährige und seine Kollegen hatten unter der Brücke gegrillt. Er und zwei weitere Männer waren ins Wasser gesprungen. Erreichten zwei aus der Gruppe das Ufer, ging das Opfer in der Mitte des Flusses plötzlich unter und tauchte nicht wieder auf, berichtete die Polizei . Die Suche seiner drei Kollegen war vergebens.

"20 bis 30 Minuten kann jemand unter Wasser sein, um ihn noch reanimieren zu können", sagt Christian Thul, Leiter der DRK-Wasserwacht im Grünen Kreis. Thul, ein Rettungstaucher, sprang als Erster in die Saar, um nach dem Kroaten zu suchen, wenige Minuten nachdem um 17.47 Uhr der Alarm ihn und Ehefrau Elisabeth, die zum Team der Notfallbetreuung gehört, zum Einsatz gerufen hatte. "Wir orientieren uns mit den Händen, erhalten von unserem Leinenführer über Funk Anweisungen, wo wir suchen sollen", sagt er. "In dem trüben Wasser sieht man mal gerade 50 Zentimeter weit. Deshalb ortet der Leinenführer am Ufer mögliche Hinweise." Thuls Kollegen Frank Faha und Michael Kiefer kamen ihm zur Hilfe, gingen fünf bis sechs Meter auf den Grund, um ihn abzutasten, während die beiden Leinenführer Ralf und Jürgen Ehm vom Ufer aus Ausschau hielten, wo es eine Spur auf den Vermissten geben könnte. "Nach gut 40 Minuten habe ich mit Ralf Ehm gewechselt", berichtet er. Taucher der DLRG Saarlouis eilten zur Hilfe, ebenso die der Berufsfeuerwehr aus Saarbrücken. Unterstützt wurden sie von einem Suchhubschrauber aus Luxemburg, mit einer Wärmekamera.

Mehr als 100 Helfer von der Feuerwehr aus Mettlach und Gegebung, vom DRK aus Mettlach , den Maltesern aus Merzig, dem DLRG aus dem Kreis Saarlouis und Notärzten waren laut Thul über Stunden im Einsatz. "Die Helfer der Notfallbetreuung haben sich um die drei Männer gekümmert. Das war wegen der Sprachprobleme sehr schwierig", sagt Thul. In Mettlach wird gemunkelt, dass der Sprung in die Saar eine Wette nach reichlich Alkoholgenuss gewesen sei.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort