Spenden für „die Welt und ein Dorf“

Orscholz · Mit Spenden der Familie-Kohn-Stiftung bedacht wurden die Seniorengenossenschaft Saarschleife, die Orscholzer Frauengemeinschaft für die Errichtung eines Kreuzweges im Leukbachtal, der Kinderhospizdienst Saar, Ärzte ohne Grenzen und das Alpaka-Projekt von Professor Dietrich Grönemeyer.

 Bei der Spendenübergabe der Kohn-Stiftung (v. l.): Winfried Bausch, Bruni Kluthe, Hermann Kiefer, Steffi Kohn-Leinen, Ernst Kohn, Heiner Kohn, Christiane Glaeser, Beate Leonhard-Kaul, Christoph Leinen, Marianne Mautes und Claudia Welschbillig. Foto: Rolf Ruppenthal

Bei der Spendenübergabe der Kohn-Stiftung (v. l.): Winfried Bausch, Bruni Kluthe, Hermann Kiefer, Steffi Kohn-Leinen, Ernst Kohn, Heiner Kohn, Christiane Glaeser, Beate Leonhard-Kaul, Christoph Leinen, Marianne Mautes und Claudia Welschbillig. Foto: Rolf Ruppenthal

Foto: Rolf Ruppenthal

Zufrieden prostet Ernst Kohn den Gästen zu, strahlend lässt der Vorsitzende der Stiftung, die den Namen seiner Familie trägt, seinen Blick über die Runde der Beschenkten schweifen, die sich riesig über großzügige Zuwendungen freuen. Zum zweiten Male haben er und seine Angehörigen aus der Spendenübergabe ein Fest gemacht, bei dem sie insgesamt 20 000 Euro übergeben. "Wenn die Erträge fließen, werden wir weiter spenden", stellt Ernst Kohn in Aussicht.

Aromatische Melisse und Salbei aus dem eigenen Garten zieren den Tisch im Landhotel Saarschleife in Orscholz , an den sich Hausherr Michael Buchna für ein Schwätzchen mit der Familie gesellt. Ernst Kohn, Tochter Steffi Kohn-Leinen und Sohn Heiner Kohn, beide im Vorstand, sind sich sicher: Das Geld ist gut angelegt - nicht nur bei Ehrenamtlichen aus der unmittelbaren Umgebung, sondern weit über die Region hinaus. "Dieses Mal haben wir uns für die Welt und ein Dorf entschieden", charakterisiert Christoph Leinen, Kohns Schwiegersohn und Geschäftsführer der Stiftung, die Verteilung der riesigen Summe für die guten Zwecke.

Über den Begriff "Dorf" sind die Orscholzer nicht gram - im Gegenteil. Auch sie denken über die Kirchturmspitze hinaus, wie der ehemalige Orscholzer Ortsvorsteher Hermann Kiefer sagt. Ursprünglich hatten der Initiator der Seniorengenossenschaft und seine Leute geplant, der Initiative den Beinamen Orscholz zu geben. "Doch wir wollen die Gemeinden Perl und Mettlach mit im Boot haben. Daher haben wir uns für den Zusatz Saarschleife entschieden", berichtet er - "Seniorengenossenschaft Saarschleife". Was als Einkaufs- und Arztfahrten für Senioren an der Cloef begann, soll jetzt ausgeweitet werden. "Wir strecken unsere Fühler nach Weiten aus, einem Ort, in dem es keine Einkaufsmöglichkeiten mehr gibt." Auch kleine Handwerksarbeiten sind geplant. Die 1000 Euro kommen für Kiefer und seine Mitstreiterin Bruni Kluthe passgenau. "Ernst, wir sind froh, dass wir Dich haben", sagt Kiefer - ein Lob, das den Vorsitzenden der Stiftung mit Stolz erfüllt.

Über die gleiche Summe freuen sich auch Marianne Mautes und Claudia Welschbillig von der Orscholzer Frauengemeinschaft. Den Kreuzweg im Leukbachtal nahe der Marienkapelle auf Natursteinen abzubilden, fasziniert nach Worten von Christoph Leinen die Familie. Entstehen die 14 Stationen just entlang der Route, die Ernst Kohns verstorbene Ehefrau Sofie so gerne mit ihren Enkeln gegangen ist, verrät der Geschäftsführer. Was im vergangenen Jahr mit der Idee von Claudia Welschbillig und Marion Wagner begann, hat längst Formen angenommen. "Eröffnung des Kreuzweges feiern wir am Samstag, 15. August", sagt Vorsitzende Marianne Mautes.

Interessiert lauscht Beate Leonhard-Kaul dem Werdegang des Kreuzweges. Die Kinderkrankenschwester von der Teamleitung des Kinderhospizdienstes Saar und ihr Mitstreiter Winfried Bausch haben gerade ein Fest hinter sich: die Feier zum 20-jährigen Bestehen des St.-Jacobus-Hospizes, zu dem auch der Kinderhospizdienst gehört. Über die 5000 Euro von der Familie-Kohn-Stiftung freuen sie sich. "Wir betreuen zurzeit 153 Familien und zählen 81 ehrenamtliche Helfer", sagt Leonhard-Kaul über die Arbeit mit schwerstkranken Kindern, Jugendlichen und deren Angehörigen. Doch nicht nur die Betreuung der jungen Patienten treibt sie um, sondern auch die Sorge um die Geschwister - eine Aufgabe, der sich auch die Elterninitiative krebskranker Kinder annimmt. "Alles dreht sich um das kranke Kind. Die Geschwister rücken dabei oft in den Hintergrund", weiß Christiane Gläser. "Sie müssen aus dem Schatten hervorgeholt werden." Sie erhält von Kohn und Christoph Leinen einen Scheck über 2000 Euro.

Mit 5000 Euro bedenkt die Familie das neue Alpaka-Projekt von Professor Dietrich Grönemeyer. Der Arzt, ein Freund der Kohns, der mit seinen Stiftungen unter anderem Aufklärung an Schulen leistet, hat diese Aktion mit Tieren initiiert, um Kinder stark zu machen, die aufgrund von Krankheit oder Behinderung auf besondere Hilfe angewiesen sind.

Ebenfalls 5000 Euro gibt es für Ärzte ohne Grenzen , eine Organisation, die medizinische Hilfe in Krisen- und Kriegsgebieten leistet.

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