Sechs Bewerber treten zur Bürgermeisterwahl in Mettlach an

Mettlach · Am Sonntag wird in Mettlach, das zuletzt von der Affäre rund um das Flüchtlingsheim „Auf Kappelt“ gebeutelt wurde, ein neuer Bürgermeister gewählt. Die Wahlberechtigten müssen sich zwischen sechs Anwärtern entscheiden.

Seit dem Rücktritt von Carsten Wiemann (SPD ), der im Strudel der Immobilienaffäre rund um das Flüchtlingsheim "Auf Kappelt" im Februar zurückgetreten war, ist der Chefsessel im Mettlacher Rathaus verwaist. Am Sonntag schickt sich die Keramik-Gemeinde an der Saarschleife an, einen Nachfolger zu wählen. Dies wird, sagen politische Beobachter voraus, im ersten Wahlgang wohl nicht gelingen. Eher dürfte es auf eine Stichwahl hinauslaufen, die bereits für 3. Juli terminiert ist. Denn die exakt 10 060 Wahlberechtigten der Gemeinde müssen sich zwischen nicht weniger als sechs Bewerbern entscheiden.

Die CDU setzt bei der Bürgermeisterwahl auf Christian Schmitt, die SPD auf Daniel Kiefer, die Freien Bürger Mettlach auf Joachim Badelt. Dazu treten drei Einzelbewerber bei der Wahl am 19. Juni an, nämlich Joachim Leinen und Christian Kopytko, die beide parteilos sind, und Peter Richter, der ebenfalls als Einzelbewerber antritt, der aber im Wahlkampf den Mettlachern offiziell verschweigt, dass er Vize-Landesvorsitzender der NPD ist.

Der Wahlkampf in den vergangenen Wochen verlief verhältnismäßig ruhig. Diskussionen drehten sich insbesondere um die Aufarbeitung eingangs erwähnter Affäre rund um den Kauf und die Vermietung eines früheren Hotels im Ortsteil Saarhölzbach. Darin verwickelt waren neben dem zurückgetretenen Bürgermeister prominente Kommunalpolitiker von SPD und CDU , die immer noch agieren. Diese Tatsache ist eine Last für die beiden Partei-Kandidaten Schmitt und Kiefer. Weniger belastend ist sie für Badelt, der sich im Gemeinderat immer wieder und vehement für eine Aufklärung der Angelegenheit eingesetzt hat - vergebens. Aufarbeitung? Fehlanzeige.

Die beiden Einzelbewerber Leinen und Kopytko sind politisch unbeschriebene Blätter. Der dritte Einzelbewerber Richter ist das genaue Gegenteil. Rechtes Gedankengut hat er aber weitgehend im Wahlkampf vermieden - bis zu dieser Woche. Da ging er dann doch mit nationalen Parolen auf Stimmenfang, was ihm wenig Sympathien eingebracht hat.

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