Schreier bleibt CDU-Chef in Merzig-Wadern

Orscholz. Der Parteitag bekräftigte seine Solidarität mit den Mitarbeitern des Reifendraht-Herstellers Drahtcord in ihrer Sorge um ihren Arbeitsplatz. Der Kreisvorstand kündigte an, mit dem Betriebsrat in Kürze ein Gespräch zu führen. Sollte ein Stellenabbau unumgänglich sein, fordere man - wie bei Villeroy & Boch - sozialverträgliche Lösungen ein

Orscholz. Der Parteitag bekräftigte seine Solidarität mit den Mitarbeitern des Reifendraht-Herstellers Drahtcord in ihrer Sorge um ihren Arbeitsplatz. Der Kreisvorstand kündigte an, mit dem Betriebsrat in Kürze ein Gespräch zu führen. Sollte ein Stellenabbau unumgänglich sein, fordere man - wie bei Villeroy & Boch - sozialverträgliche Lösungen ein. Zur Situation bei Villeroy & Boch und Drahtcord haben die Delegierten eine Resolution verabschiedet. Jürgen Schreier berichtete von den Gesprächen mit Vorstand und Betriebsrat, die er mit Edmund Kütten geführt habe. Er dankte der Unternehmensleitung für die Standorttreue zum Saarland und unserem Kreis und für die Zusage hier ein Kompetenzzentrum zu errichten. Zugleich forderten die Delegierten das Unternehmen und den Betriebsrat auf, eine Standortvereinbarung zu treffen, um den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern Planungssicherheit zu geben.Zuvor hatte CDU-Generalsekretär Stephan Toscani und Kreisparteichef Jürgen Schreier eine gute Bilanz der Arbeit auf Landes- und Kreisebene gezogen. Die CDU, so Schreier, sei der Verantwortung gerecht geworden, die ihr von den Bürgern bei der letzten Kommunalwahl aufgetragen worden ist. Im Kreis Merzig-Wadern, sagte Landrätin Daniela Schlegel-Friedrich, "sind im Vergleich zu den anderen Kreisen am wenigsten Menschen arbeitslos, der grüne Kreis hat die höchsten Touristenzahlen, und hier gibt es für die ganz Kleinen unter drei ein besseres Betreuungsangebot als anderswo". An allen Schulen des Kreises könnten Eltern - wenn sie wollen - auch nachmittags ihre Kinder in die Obhut der Schule geben. Das europäische Flaggschiff "Schengen-Lyzeum" stehe im Kreis. Nirgendwo sonst gebe es eine deutsch-luxemburgische Schule über die Grenzen hinweg. Aber auch die übrigen Kreisschulen seien in einen sehr guten Zustand gebracht worden. Experten bestätigten dem Landkreis ein großes Potenzial an Möglichkeiten. Die wolle man in Zukunft weiter ausbauen. Diese erfolgreiche Bilanz, so Schreier, müsse fortgesetzt werden. Dazu hat der Parteitag für die nächsten fünf Jahre ein Perspektiv-Programm beschlossen. Jürgen Schreier: "Wir sind stark in den Gemeinden und im Kreis, wir wollen stärkste politische Kraft bleiben. Das ist unser Wahlziel, obwohl die Fünf-Prozent-Hürde erstmals nicht mehr gilt. Wir haben bewiesen, dass wir den Kreis voran gebracht haben" Eine wichtige Rolle spielte neben der Kommunalwahl die bevorstehende Landtagswahl. CDU-Generalsekretär Stephan Toscani: "Unser Land darf nicht das erste in West-Deutschland sein, das rot-rot wird. Das haben die Hessen erfolgreich abgewehrt, das werden die Saarländer auch machen." Peter Müller sei der Garant für Kontinuität und zuverlässige Politik. Er sei ein Bollwerk gegen rot-rote Experimente mit ungewissem Ausgang. Mit Maas und Lafontaine sei kein Staat zu machen. Parteichef Jürgen Schreier wirft Maas vor, mit seinen wahren Absichten hinter dem Berg zu halten. Wer mit nur 27 Prozent Ministerpräsident werden wolle, könne das - wenn überhaupt - nur mit den Linken zusammen anstreben. Jürgen Schreier: "Wenn's irgendwie reicht, macht Maas rot-rot. Wir machen's! heißt ja auch sein Slogan." Der Kreisvorsitzende forderte Maas auf, nicht weiter vorzutäuschen, er sei für eine große Koalition. Es sei seine Pflicht, den Wählern vor der Wahl klar und deutlich zu sagen, was er hinterher wirklich wolle. "Sonst", so Jürgen Schreier, "ist er auch nicht besser als Ypsilanti." Am Schluss seiner Rede, für die er viel Beifall bekam, rief Jürgen Schreier die CDU auf, kraftvoll und stark weiter für die Menschen im Kreis zu kämpfen. Die gute Arbeit im Kreis zusammen mit der Landrätin Daniela Schlegel-Friedrich und im Land mit Peter Müller werde dann erfolgreich fortgesetzt. Stark für die Menschen im Kreis - Perspektiven für eine gute Zukunft Unser Landkreis hat sich in den letzten Jahren stark nach vorn entwickelt. Die Bilanz zeigt: Wir haben erfolgreich gearbeitet. Renommierte Gutacher sehen im Landkreis Merzig-Wadern gute Entwicklungschancen. Diese gilt es in den nächsten Jahren weiter zu nutzen. Perspektive 1: Ganztagsklassen an jeder Schule. Damit Eltern und Schüler die freie Wahl haben. Perspektive 2: Die Klassenzimmer der Kreisschulen werden nach und nach mit Schallschutz ausgestattet und bekommen eine neue Beleuchtung. So lehren und lernen Lehrer und Schüler viel ruhiger und in besserer Atmosphäre. Perspektive 3: Die Zahl der Schulpsychologen wird nochmals vergrößert. Es wird ein schulpsychologisches Beratungszentrum gegründet. Dann müssen Eltern und Kinder nicht mehr so lange auf Hilfe warten. Außerdem kommt an jede Schule ein Schoolworker, der Schülern, Eltern und Lehrern bei der Erziehung hilft. Perspektive 4: Wir werden dafür sorgen, dass in allen Städten und Gemeinden Familienzentren eingerichtet werden, die beraten und betreuen. Denn familiären Schwierigkeiten vorzubeugen ist besser als sie zu reparieren. Perspektive 5: Ein Nachtbus-System wird im Landkreis eingerichtet. Nachbusse chauffieren vor allem an Feiertagen und an den Wochenenden Jugendliche und junge Erwachsene preiswert und sorgen für eine sichere Heimkehr. Damit die Eltern ruhig schlafen können. Perspektive 6: Wir richten eine Vermittlungsbörse für Tagesmütter ein. Mit dieser Ergänzung zu den Kinderkrippen wird Eltern geholfen, Familie und Beruf besser zu vereinbaren. Perspektive 7: Ein nachhaltiges Umweltprogramm zur Pflege unserer Kulturlandschaft wird aufgelegt. Die Pflege unserer landschaftsprägenden Streuobstwiesen sowie der Schutz bedrohter Vogelarten in unserer Region stehen darin im Mittelpunkt. - 2 - - 2 - Perspektive 8: Wir richten einen Bildungs- und Kulturbeirat ein, der den Landkreis berät. Die Kompetenz und das Engagement der Bürger darf nicht brach liegen. Es gibt so viele Ideen, die umgesetzt werden können, wenn sie an die richtige Adresse kommen. Kultur braucht das Engagement vieler. Perspektive 9: Vier-spuriger Ausbau der A8 zwischen Schwemlingen und dem Pellinger Tunnel; Nordsaarlandstraße zwischen A1 bei Türkismühle und A8 bei Merzig mit drei-spurigem Ausbau des Kasteler Berges, jeweils bergauf; Umgehung Besseringen.

Auf einen BlickDer Parteitag wählte folgenden Kreisvorstand:Vorsitzender: Jürgen Schreier; Stellvertreter: Helma Kuhn-Theis, Weiskirchen; Dr. Frank Finkler, Beckingen; Dirk Dillschneider, Merzig; Schatzmeister: Manfred Stegmann, Perl; Organisationsleitung: Roger Elcheroth und Jürgen Auweiler, Merzig; Schriftführer: Gabriele Thiery, Losheim; Neue Medien: Michael Leibig, Wadern; Pressearbeit: Harald Lahr, Perl; Hinzu kommen die Referenten:Grundsatzfragen: Paul Maurer, Beckingen; Ländlicher Raum: Wolfgang Maring, Wadern; Wirtschaft: Alwin Mertes, Losheim; Jugend: Jessica Theobald, Merzig; Bildung: Bernd Seiwert, Merzig; Steuern und Finanzen: Robert Klein, Beckingen; Europa: Josef Nollmeyer, Mettlach; Wadern; Kommunales: Bernhard Schneider, Mettlach; Soziales: Hanno Klein, Weiskirchen; Umwelt: Rolf Klein, Merzig; Gesundheit: Andrea Laux, Losheim. red

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort