Neue Ausstellung in Orscholz Scherenschnitte mit abstrakten und surrealen Elementen

Orscholz · Das Cloef-Atrium in Orscholz zeigt unter dem Titel „Schwarz auf Weiß“ eine Auswahl der Arbeiten von Barbara Ihle.

 Die Künstlerin Barbara Ihle vor ihren ausgestellten Arbeiten bei der Austellungseröffnung mit Laudator Dr. Julius Müller (links) und dem Erster Beigeordneten Rainer Borens

Die Künstlerin Barbara Ihle vor ihren ausgestellten Arbeiten bei der Austellungseröffnung mit Laudator Dr. Julius Müller (links) und dem Erster Beigeordneten Rainer Borens

Foto: Doris Stutz/Cloef-Atrium

Im Cloef-Atrium in Orscholz ist eine neue Ausstellung angelaufen. Bis 24. April sind dort Scherenschnitte von Barbara Ihle zu sehen. Die Ausstellung „Schwarz auf Weiß“ präsentiert einen Querschnitt durch unterschiedliche Stilrichtungen der Künstlerin. Die Ausstellung ist sehr außergewöhnlich und selten, wie die Veranstalter betonen.

Barbara Ihle ist im Allgäu geboren und aufgewachsen. Bereits während ihres Studiums an der Werkkunstschule in Würzburg und Augsburg kam sie mit der alten Kunst des Scherenschnitts in Berührung. Es folgten Auslandsaufenthalte in Südafrika und Australien. Sie lebt seit über dreißig Jahren im Saarland und befasst sich seit den 1980er-Jahren intensiv mit der alten Kunst des Scherenschnittes in klassischer und moderner Gestaltung. Sie arbeitet mit dem Messer in Flachschnitttechnik nach eigenen Entwürfen.

Barbara Ihle hat ihren eigenen Stil entwickelt, der zeigt, dass eigentlich auch Modernes und vor allem Witzig-Ironisches dargestellt werden kann. Ihre Arbeiten zeigen eine spannende Mischung abstrakter, surrealer und realistischer Elemente und lassen sich stilistisch dem sogenannten Phantastischen Realismus zuordnen, das heißt, dass ihre Bilder vorwiegend gegenständlich, aber trotzdem fantastisch sind. Fotorealismus hingegen liegt ihr nicht, und Abstraktes findet sie im Scherenschnitt nicht gut darstellbar. Was sie an dieser Technik vor allem fasziniert, ist das Absolute – entweder Schwarz oder Weiß. Man muss sich auf das Wesentliche und Charakteristische konzentrieren. Korrekturen sind nur durch Reduzierung, also Wegschneiden, möglich. Alles, was einmal weggeschnitten ist, ist unwiederbringlich dahin, mogeln gibt es nicht – und jedes Bild ist ein Unikat, das in einem Stück geschnitten ist.

Für die Wahl ihrer Motive lässt sich die Künstlerin von ihrer Umgebung inspirieren. Bevorzugtes Thema ist der Mensch in allen möglichen Situationen. Barbara Ihle setzt sich auch mit gesellschaftlichen und zeitkritischen Themen auseinander. Die Bilder bestechen durch die Bewegung und Lebendigkeit und beeindrucken den Betrachter durch die detaillierten, oft filigranen Darstellungen, die Stimmungen transportieren und Emotionen erzeugen. Florale oder abstrakte Elemente sind nur Beiwerk für Geschichten, bei denen man oft nicht weiß, was man mehr bewundern soll: die handwerkliche Kunstfertigkeit oder die reiche Fantasie. Das Spektrum der künstlerischen Arbeiten von Barbara Ihle wird abgerundet durch ihre selbst verfassten und illustrierten Bücher und ihre große Auswahl an Karten.

Die Ausstellung ist täglich von 11 bis 16 Uhr, ab April von 10 bis 17 Uhr, geöffnet. Der Eintritt ist frei.

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