Religion spielerisch vermitteln

Tünsdorf. Gebete mit den Kindern vor der Schule, spielerische Glaubensvermittlung, Messe-Gesang auf Spanisch mit Gitarren-Begleitung - "Wir wollen Religion auf lustige Art und Weise vermitteln", sagt Maria Eugenia Cunha Ferré. Die 41-jährige Argentinierin ist gemeinsam mit ihrer 27-jährigen Landsfrau Valeria De Risio für ein Jahr als Missionarin in Tünsdorf tätig

Tünsdorf. Gebete mit den Kindern vor der Schule, spielerische Glaubensvermittlung, Messe-Gesang auf Spanisch mit Gitarren-Begleitung - "Wir wollen Religion auf lustige Art und Weise vermitteln", sagt Maria Eugenia Cunha Ferré. Die 41-jährige Argentinierin ist gemeinsam mit ihrer 27-jährigen Landsfrau Valeria De Risio für ein Jahr als Missionarin in Tünsdorf tätig. Um junge Menschen bemühtIn Tünsdorf und der Umgebung gibt es seit längerem Bemühungen, wieder mehr junge Menschen mit der Kirche vertraut zu machen. Über den Kontakt zu einem argentinischen Priester kamen so die beiden Argentinierinnen ins Saarland. Maria Eugenia ist Grafikdesignerin und das erste Mal für längere Zeit im Ausland. Sie hat schon als Jugendliche gemeinnützige Arbeit gemacht, zuletzt ehrenamtlich mit Indianern nahe der argentinischen Stadt Neuquen gearbeitet. "Zuerst war es schwer, alles aufzugeben, was ich in Argentinien hatte, Auto, Wohnung, Job", sagt die fröhliche Frau, "aber die Leute hier sind sehr nett und haben uns toll aufgenommen." Valeria wollte schon immer mal nach Deutschland; ihre Schwester lebt in Hamburg. Aber der Wechsel von der Millionen-Metropole Buenos Aires ins beschauliche Tünsdorf ist ihr nicht ganz leicht gefallen. "Ich brauchte erstmal ein bisschen Zeit, um mich an die neue Umgebung anzupassen", gibt sie zu. In der Arbeit mit den Kindern gehen die beiden Frauen auf. Jeden Morgen, bevor der Schulbus kommt, treffen sie sich mit rund zehn Schülern zum Gebet. Die sind begeistert, besonders vom Gitarreneinsatz bei den Gesangs-Stücken. Außerdem gehen sie von Haus zu Haus, um die Jugendlichen zur Firmung einzuladen. Sie gestalten Messdiener-Tage und religiöse Spiele. Und sie helfen bei Festen und Veranstaltungen mit. "Am wichtigsten ist aber der Kontakt zu den Menschen", sagt Valeria mit Bestimmtheit, "Religion bedeutet nicht nur, sonntags in die Kirche zu gehen." Und Maria Eugenia fügt hinzu: "Wir wollen den Menschen in ihrem Alltag begegnen, zum Beispiel die Kinder auf dem Weg zur Schule oder ältere Leute nachmittags bei Kaffee und Kuchen." Die beiden Frauen versuchen auch, argentinische Traditionen mitzubringen, zum Beispiel durch spanische Lieder in der Messe oder das kochen von typischen Gerichten. Und natürlich werden sie die nächste Zeit auch nutzen, um das Saarland noch besser kennen zu lernen. www.ich.lebe-gern-in.de

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