Polizei durchsucht Rathaus und Bank wegen Mettlacher Flüchtlingsheim-Affäre

Mettlach · Kriminalbeamte aus Saarbrücken haben gestern Morgen Wohnungen in der Gemeinde Mettlach , das Rathaus, eine Kanzlei und eine Bank in Merzig durchsucht. Als Grund für diese Razzien nannte die Staatsanwaltschaft Saarbrücken Ungereimtheiten in der Immobilien-Affäre "Auf Kappelt" in Saarhölzbach.

Dokumente und Hardware sind nach Aussagen von Oberstaatsanwalt Christoph Rebmann, Sprecher der Staatsanwaltschaft, sichergestellt worden. Es besteht laut Rebmann gegen drei Beschuldigte der Anfangsverdacht der Vorteilsannahme, der Vorteilsgewährung, der Untreue sowie der Anstiftung zur Untreue. Weitere Einzelheiten zum Ermittlungsstand wollte er aus Gründen des Verfahrensschutzes und der Wahrung der Persönlichkeitsrechte der Betroffenen nicht nennen.

In die Affäre sind mehrere Kommunalpolitiker aus Mettlach verwickelt. Markus Rausch (SPD ) hatte die Firma Grüner Kreis Immobilien (GKI) gegründet, die im Oktober 2015 das Gebäude der alten Schule "Auf Kappelt" in Saarhölzbach im Zuge einer Zwangsversteigerung erworben hatte. Hans-Georg Stritter (SPD ) übernahm die Geschäftsführung der Gesellschaft, die das Gebäude später an die Gemeinde Mettlach zur Nutzung als Flüchtlingsunterkunft vermietet hatte. Den Mietvertrag hatte im Dezember 2015 der erste Beigeordnete Bernhard Schneider (CDU ) in Vertretung von Bürgermeister Carsten Wiemann (SPD ) unterschrieben. Wiemann war wegen seiner Rolle in der Affäre im Februar von seinem Amt zurückgetreten, ihn vertritt der erste Beigeordnete Schneider. Rausch wiederum ist Ende Januar als SPD-Fraktionschef zurückgetreten.

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