Pleiten, Pech und Reifen-Pannen

Orscholz · Beim Sechs-Stunden-Rennen des RV Taube Orscholz gingen mehr als 300 Mountainbiker aus dem Saar-Lor-Lux-Raum auf den steilen Rundkurs an der Orscholzer Cloef. Und ihnen wurde ganz schön was abverlangt.

 Bis die Oberschenkel glühen: Rund um die Cloef hatte der RV Taube eine herausfordernde Sechs-Kilometer-Strecke abgesperrt. Foto: Britz

Bis die Oberschenkel glühen: Rund um die Cloef hatte der RV Taube eine herausfordernde Sechs-Kilometer-Strecke abgesperrt. Foto: Britz

Foto: Britz

"Highway to hell", donnerte es am Sonntag im Ziel des Orscholzer Mountainbike-Sechs-Stunden-Rennens aus riesigen Boxen, während der Countdown lief. Mehr als 300 Fahrer aus dem Saar-Lor-Lux-Raum hatten sich mit dreckverkrusteten Rädern an der Cloef über die vom Ausrichter RV Taube Orscholz präparierte Berg- und Talstrecke gequält, alleine oder im Wechsel mit den Teamkollegen. "Autobahn zur Hölle" - der AC/DC-Song passte gut, denn viele fühlten sich später so. "Es war hart, und es gab auf den engen Trails kaum Entlastung", stellte Ruth Lauermann auf dem Weg zu einem Sanitäter erschöpft fest.

Bei einem Sturz hatte sich die Lebacherin verrenkt, aber das war nicht das einzige Problem. Pleiten, Pech und Pannen - so konnte man den Auftritt des Quartetts vom RV Möve Schmelz in der Mixed-Teamwertung betiteln. Claus Cullmann zerlegte es gleich zu Beginn. Nach einem Sattelbruch stürzte der Startfahrer und schied mit einem Kapselriss am Finger aus. Ablösung Stefan Thome hatte zu allem Unglück einen Plattfuß. Der Schlauchwechsel kostete den RV-Vorsitzenden viel Zeit. Otto Penkhues übernahm abgeschlagen, stürzte, hatte auch einen Platten - aber keinen Schlauch zur Hand. "Da habe ich mein Rad die letzten Kilometer ins Ziel getragen", stöhnte er. Am Ende lagen die "Pech-Möven" weit hinten und waren froh, die Qualen auf dem Sechs-Kilometer-Rundkurs hinter sich zu haben. "Besonders heftig war der steile Anstieg bei Kilometer vier", erzählte Lars Hemmerling, der mit dem Bike-Aid-Team das Nachwuchsrennen gewann.

Während viele Amateure am Berg auf das kleinste Ritzel schalteten, bretterten Profis wie Markus Neukirch (Bike Aid) scheinbar mühelos vorbei. 16 Runden schaffte der Einzelsieger im Alleingang. Die Mannschaft "les maitres pedaleurs" brachte es auf 19 Runden in der vorgegebenen Zeit.

Damit siegten die Franzosen in der Teamwertung und bauten die Führung in der European-MTB-Trophy vor dem letzten Lauf in Frankreich aus. Übrigens: Der RV Taube richtete das einzige deutsche Rennen der Serie aus. "Bei uns im Cloef-Atrium werden am 17. Oktober auch die Ehrungen stattfinden", erzählte Achim Jacobs stolz. Zu den Klängen des AC/DC-Songs "Hells Bells" kündigte der 2. Vorsitzende des RV Taube zudem an: "Fortsetzung folgt." 2016.

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Auf einen Blick Mountain-Bike-Sechs-Stunden-Rennen: Einzelwertung, Frauen: 1. Sandrine Foncin, 10 Runden (l'escargot); Männer: 1. Markus Neukirch, 16 Runden (Bike Aid). Teamwertung: Bike Aid, 18 Runden (Nachwuchs); Les sisters bike d'amanvillers, 14 Runden (Frauen); Les maitres pedaleurs, 19 Runden (Männer); Culture Velo Metz, 17 Runden (Masters); Bike Aid, 18 Runden (Mixed); RV Hirzweiler, 17 R. (Team Race MTB-Cup Saar-Pfalz). ros

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