Ortsvorsteher Zenner: Wollen Ortskern stärken

Orscholz · Die Idee der Firma Reiland, auf ihrem Gelände im Gewerbegebiet Danzemer Gewann Häuser hochzuziehen, stieß weder beim Orscholzer Ortsrat noch beim Weitener Ortsrat auf Gegenliebe. Das Terrain gehört weitgehend zum Weitener Bann.

"Wir wollen den Ortskern stärken und die alten Häuser dort attraktiv gestalten, nicht den Ortsrand stark machen", nennt Ortsvorsteher Jörg Zenner am Montag auf Anfrage der Saarbrücker Zeitung einen Grund für die Ablehnung.

"In vier Etappen hätte das Terrain bebaut werden sollen", verrät Zenner. Diese Planungen hatten die Gebrüder Reiland nach seinen Worten ihm und dem CDU-Ortsratsmitglieder Oliver Wacht im September vergangenen Jahres offenbart.

Um auf der sicheren Seite zu sein, schalteten der Ortsvorsteher und sein Gremium das Bauamt in Mettlach ein. "Das Amt hat uns in unseren Bedenken gestärkt." So lautete eine Frage: Welche Auswirkungen hat das Ansinnen der Brüder auf den Landesentwicklungsplan Siedlung, der penibel die Zahl der Neubauten pro Jahr in einem Ort regelt.

"Wäre der Plan durchgegangen, hätten wir bis 2030 vier Wohneinheiten pro Jahr bauen dürfen", sagt Zenner. Dies hätte nach Worten des Ortsvorstehers die Entwicklung des Ortes torpediert - ein Argument, das Weitens Ortsvorsteher Dietmar Ollinger teilt. "Wir haben unsere Ablehnung damit begründet, dass dies Nachteile für die gesamte Gemeinde haben könnte."

Für beide ein weiteres Gegenargument: die Nähe des neuen Wohngebietes zum Gewerbegebiet mit allen Lärm- und Geruchsbelästigungen, die von diesem ausgehen. Ein weiterer Punkt laut Ollinger: Für die Ansiedlung des Gewerbegebietes gab es Zuschüsse vom Land. Ist das Geld - zumindest in Teilen - zurückzuzahlen, wenn das Gewerbegebiet in Bauland umgewandelt wird? Nach seiner Einschätzung gab es zu viele unsichere Faktoren, um dem Ansinnen zuzustimmen. Nein sagte auch der Bauausschuss des Mettlacher Gemeinderates zu dem Plan. Gründe: zu viele Neubauten auf einen Schlag und die enge Verbindung zwischen Wohngebiet und Gewerbegebiet mit all seinen Nachteilen für die Bewohner. Zudem gibt es in Mettlach einen Grundsatz. Der lautet, dass nur die Gemeinde Bauland erschließt. Und davon wollte man nicht abrücken.

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