Orscholzer Ortsvorsteher kritisiert "Pfusch am Bau" beim Fangzaun

Orscholz/Mettlach. Weiter Aufregung um den Fangzaun am Leinpafd an der Saarschleife: Am Dienstag war eine Steinlawine an den Steinhängen nahe Keuchingen abgegangen, mehrere Gesteinsbrocken zwischen 300 und 1500 Kilo Gewicht waren zu Tal gestürzt - und vom Zaun aufgefangen worden

Orscholz/Mettlach. Weiter Aufregung um den Fangzaun am Leinpafd an der Saarschleife: Am Dienstag war eine Steinlawine an den Steinhängen nahe Keuchingen abgegangen, mehrere Gesteinsbrocken zwischen 300 und 1500 Kilo Gewicht waren zu Tal gestürzt - und vom Zaun aufgefangen worden. "Der Zaun hat seine Feuertaufe bestanden", hatte ein Sprecher des Landesbetriebs für Straßenbau geurteilt, der für die Errichtung des Zaunes zuständig war.

"Mieses Fundament"

Allerdings sei beim Bau des Schutzzaunes offenkundig geschlampt worden, urteilte Ortsvorsteher Hermann Kiefer am Freitag gegenüber der SZ, nachdem er die betreffende Stelle in Augenschein genommen hatte. Aus seiner Sicht könne es nicht sein, dass die Metallstützen des Zaunes sich unter dem Druck der einschlagenden Steinbrocken so verbogen hätten, dass sie beinahe abgeknickt seien. "Das Letzte, was bei solch einem Zaun umfallen darf, sind die Stützen", sagte Kiefer. Und doch sei genau dies geschehen: "Hier werden ja eher Passanten von umstürzenden Stützen erschlagen als von Gesteinsbrocken", ereiferte sich der Ortsvorsteher. Er sprach von "Pfusch am Bau" und einem "miesen statischen Fundament" der Zaunkonstruktion.

Regressforderung an Firma

An manchen Stellen seien die Eisenstützten ganz bedenklich gekippt und hätten sich aus der Verankerung gehoben. Dagegen hätten die im Zaun eingebauten Sicherungsringe, die eigentlich die Wucht des Aufpralls wie ein Stoßdämpfer abfedern sollten, überhaupt keine Deformationen gezeigt. Kiefer forderte, es müssten Regressansprüche gegen die ausführende Firma geltend gemacht werden. Hierzu sind nach seiner Überzeugung unabhängige Gutachter einzuschalten. Dass der LfS angesichts dieser Sitaution davon gesprochen habe, dass der Zaun seine "Feuertaufe" bestanden habe, bezeichnete der SPD-Politiker als "Treppenwitz". Kiefer hält weiterhin Auffanggräben für die sinnvollere Lösung zum Schutz des Leinpfades vor Steinschlägen. Dass der Rad- und Fußweg entlang der Saar nach der Steinlawine vom Dienstag erneut gesperrt worden sei, ist für Kiefer der "Gipfel". Die Sperrung macht für ihn keinen Sinn, da sich ohnehin kaum jemand daran halte.

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