Orscholzer auf Pilgerpfaden

Orscholz. Der Orscholzer Pfarrer Franz-Josef Leinen und eine Pilgergruppe aus Orscholz wandelten Ende letzten Jahres auf Pilgerpfaden: Sie machten sich auf den Weg nach Santiago de Compostela. Die Idee wurde im Sommer 2007 im Rahmen der Vorbereitung der Firmlinge der Seelsorgeeinheit Orscholz, Oberleuken, Weiten, Faha geboren

 Santiago de Compostela ist nach wie vor ein wichtiges Ziel für Gläubige aus aller Welt. Foto: gms

Santiago de Compostela ist nach wie vor ein wichtiges Ziel für Gläubige aus aller Welt. Foto: gms

Orscholz. Der Orscholzer Pfarrer Franz-Josef Leinen und eine Pilgergruppe aus Orscholz wandelten Ende letzten Jahres auf Pilgerpfaden: Sie machten sich auf den Weg nach Santiago de Compostela. Die Idee wurde im Sommer 2007 im Rahmen der Vorbereitung der Firmlinge der Seelsorgeeinheit Orscholz, Oberleuken, Weiten, Faha geboren. Dem Jakobspilgerweg von Perl nach Merzkirchen folgend, entstand die feste Absicht: "Wenn wir schon auf dem Jakobsweg pilgern, dann wollen wir aber auch wie die richtigen Pilger in Santiago ankommen".Beginn mit VerspätungVor einigen Wochen war es dann soweit. Mit einer Gruppe von 13 Personen machte sich Pfarrer Franz-Josef Leinen auf den Weg nach Santiago. Nicht nur, dass der Flieger nach Spanien erst mit dreistündiger Verspätung abhob - die Passagiere mussten außer der geplanten Zwischenlandung in Palma de Mallorca noch einen weiteren Zwischenstopp in Barcelona einlegen. Dies war bereits die erste Prüfung auf der Pilgerreise für einige der Gruppe, die bis dahin wegen Flugangst noch kein Flugzeug bestiegen hatten. Erst kurz vor Mitternacht konnte die Gruppe aus dem Saarland dann ihr Hotel in Sarria (Galicien) beziehen. Von Sarria aus lagen etwa 115 Kilometer Pilgerweg durch die reizvolle Landschaft Nordspaniens vor der Gruppe. Auf diesem Weg pilgern bereits seit dem frühen Mittelalter Gläubige zum Grab des Heiligen Apostel Jacobus. Mit rund zehn Kilo auf dem Rücken führten die einzelnen Tagesetappen die Wanderer bis in 756 Meter Höhe durch herrliche Landschaften. Beeindruckende Erlebnisse wurden mit anderen Pilgern ausgetauscht, die bereits erahnen ließen, dass Pilgern und Wandern nicht zu vergleichen sind. Trotz gut eingelaufener Schuhe gab es auch Blasen an den Füßen. Auch eine Übernachtung in einer Herberge, zusammen mit etwa 100 anderen Pilgern in einem einzigen großen Saal, war gewöhnungsbedürftig.Ausgerechnet auf der längsten Tagesetappe mit 34 Kilometern Länge mussten die Regenjacken ausgepackt werden. Doch auch diese Herausforderung wurde gemeistert. Als es am letzten Tag der Pilgertour schon dämmerte, zeigte sich endlich am Horizont das Monument auf dem Monte de Gozo, dem Berg der Freude. Dieses Monument wurde anlässlich des Besuchs von Papst Johannes Paul II. errichtet. Es war eine unglaubliche, freudige Erfahrung, als die Pilgergruppe nach den langen Strapazen des Tages endlich einen ersten Blick auf Santiago de Compostela und die Turmspitzen der berühmten Pilgerkathedrale werfen konnte.Ankunft an der KathedraleDie letzten Kilometer dieser letzten Etappe, davon die meisten innerhalb des Stadtgebietes, wurden im Nu bewältigt. Und dann standen die Pilger aus dem Saarland vor der Kathedrale, diesem monumentalen Bau aus dem Mittelalter, erbaut über dem Grab des Heiligen Apostels. Im Pilgerbüro wurde die offizielle Pilger-Urkunde, die Compostela, ausgestellt. Doch ganz ohne Pannen ging die Pilgerreise für die Saarländer nicht zu Ende: Auf der Heimreise erreichten sie den Anschlussflug von Mallorca nach Saarbrücken nicht mehr. Die Gruppe saß auf Mallorca fest und musste unfreiwillig einen weiteren, immerhin recht angenehmen Abend in einem Hotel verbringen. Der Rückflug endete dann in Stuttgart statt wie geplant in Saarbrücken, ein Bus musste die Reisenden in die Heimat befördern. red

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