Orientierungsprobleme im Laufparadies

Orscholz · Das Interesse am ersten Saarschleife-Trail war mit mehr als 700 gemeldeten Läufern geradezu überwältigend. Ganz reibungslos ging die Premiere am Sonntag aber nicht über die Bühne, denn viele Starter hatten mit der Orientierung so ihre Probleme.

 Anfangs mussten sich die Teilnehmer beim 1. Saarschleifen-Trail durch eine Nebelsuppe kämpfen. Auch das trug dazu bei, dass sich mancher Läufer kurzzeitig verirrte. Später aber gab es Sonne pur. Foto: Ruppenthal

Anfangs mussten sich die Teilnehmer beim 1. Saarschleifen-Trail durch eine Nebelsuppe kämpfen. Auch das trug dazu bei, dass sich mancher Läufer kurzzeitig verirrte. Später aber gab es Sonne pur. Foto: Ruppenthal

Foto: Ruppenthal

Strahlender Sonnenschein, ein tolles Panorama an der Saarschleife, ein anspruchsvoller Kurs - und etliche Extrameter. All das hielt der erste Saarschleife-Trail am Sonntag für die mehr als 700 gemeldeten Läufer bereit. Als die Starter am frühen Nachmittag nach und nach das Ziel am Cloef-Atrium in Orscholz erreichen, steht den meisten Zufriedenheit ins Gesicht geschrieben. Die Läufer sind zuallererst froh, dass sie die Mittel- oder Kurzdistanz über 28,8 und 13,3 Kilometer erfolgreich gemeistert haben. Doch viele äußern dann auch ihre Verwunderung: "Die Strecke war wunderschön, das Wetter toll. Die Beschilderung aber mehr als bescheiden", sagt etwa Lisa Butz vom TV Ottweiler nach ihrer Zielankunft: "Man konnte sich leider mehrere Kilometer verlaufen. Und das mit 50 Leuten in der Gruppe."

Auch Stefan Haupenthal aus Heusweiler lief "etwa 600 Meter in die falsche Richtung". Doch ihm war das bei seiner Trail-Premiere egal: "Ansonsten hat es echt Spaß gemacht", sagte er - und im Ziel war der 29-Jährige auch wieder mit seinen Laufkumpanen Oliver Nagel aus Lebach und Torsten Sadlowski vereint. Auch der Lisdorfer Debütant zeigte sich angetan: "Es war landschaftlich wunderbar, ein tolles Erlebnis. Nächstes Jahr auf jeden Fall wieder", versprach Sadlowski, ehe die Freunde von dannen zogen.

So richtig Freunde wurden an diesem Tag auch zwei Läufer auf der Langstrecke. Großer Beifall brandet auf, als Christoph Lux und Frank Kleinsorg um 14.02 Uhr um die letzte Kurve biegen. Die finalen Meter absolvieren sie im Gehen und passieren unter anhaltendem Applaus Hand in Hand den Zielstrich. Der 38-jährige Lux und sein sieben Jahre älterer Mitstreiter waren die 61 Kilometer fast komplett zusammen unterwegs.

Nachdem sie um kurz nach 8 Uhr morgens mit 133 weiteren Läufern gestartet waren, kehrten sie nach 5:51:09 Stunden einträchtig ins Ziel zurück. "Wir haben uns auf der Strecke kennengelernt und uns irgendwann nach 45 Kilometern die Hand gegeben, dass wir das gemeinsam durchziehen", verriet Kleinsorg.

Der Göttinger war im Internet auf den neuen Lauf der Saarschleife-Touristik und des Merziger Sport- und Freizeitvereins gestoßen - und bereute seine lange Anreise nicht: "Schön, dass ich hergekommen bin", sagte Kleinsorg. Seinen Begleiter aus Bad Homburg faszinierte vor allem das anfängliche Nebelmeer rund um die Cloef. Dass viele Läufer auf der Strecke im Dunkeln tappten, lag laut Rennleiter Markus Krempchen an den durch die Sonne teilweise erschwerten Sichtverhältnissen. Beim nächsten Mal werde man das besser lösen, versprach Krempchen, der mit der Resonanz sehr zufrieden war. Umso mehr, weil die Austragung des Laufs wegen eines "Versäumnises bei der Genehmigung" bis zuletzt auf der Kippe gestanden habe.

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Auf einen Blick Ergebnisse des 1. Saarschleife-Trails: 61 Kilometer, Frauen: 1. Birthe Hilmes (LG Meulenwald-Föhren) 6:37:03 Stunden, 2. Ilka von Hubatius (Altkönig Racing Team) +25:40 Minuten, 3. Christine Kostic +1:18:49 Stunden. Männer: 1. Frank Kleinsorg (ASFM Göttingen) und Christoph Lux (TG Augsburg) 5:51:09 Stunden., 3. Christian Kuhn (Läufernatur) +25:31 Min., 4. Wolfgang Eggl (Marche ou crève) +31:09 Min., 5. Dirk Salm (Grojos Elversberg) +44:26 Min. 28,8 Kilometer, Frauen: 1. Tatjana Quesada (CAEG) 2:50:27 Stunden, 2. Miriam Engel (Dean&David) +5:18 Min., 3. Dagmar Gard (SG Niederwangen) + 23:23 Min. Männer: 1. Nilsson Bottakan (ohne Angabe) 2:30:56 Stunden, 2. Hanno Blaß (LLG Wustweiler) + 0,49 Minuten, 3. Eric Konrath (Endurance Team Pirmasens) +1:05 Minuten. 13,3 Kilometer, Frauen: 1. Evelyn Thieser (Mettlach) 1:17:33 Stunden, 2. Chantal Hayen (Celtic Diekirch) +9:18 Minuten, 3. Josie Bruns (Merzig) +13:48 Minuten. Männer: 1. Frédéric Viry (Scapa Nancy) 1:11:18 Std., 2. Michael Klasen (ohne Angabe) + 0,24 Sekunden, 3. Jochen Kiefer (TV Elm) +1:09 Min. bene

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