Mg-fs-saarwhisky+info+fotoDas Saarland hat seinen ersten Whisky

Mettlach. Endlich gibt es jetzt einen echten saarländischen Whisky. Nach zehn Jahren der Reifung in einem original amerikanischen Kentucky-Fass ist der "Millenium 2000 - Saar-Malz-Whisky" am Sonntag im Rahmen einer noblen Verkostung im Mettlacher Abtei-Bräu vorgestellt worden.Hier wurde er auch gebrannt, der Saar-Whisky

Mettlach. Endlich gibt es jetzt einen echten saarländischen Whisky. Nach zehn Jahren der Reifung in einem original amerikanischen Kentucky-Fass ist der "Millenium 2000 - Saar-Malz-Whisky" am Sonntag im Rahmen einer noblen Verkostung im Mettlacher Abtei-Bräu vorgestellt worden.Hier wurde er auch gebrannt, der Saar-Whisky. 45 Volumen-Prozent Alkohol hat er, und er füllt eine Marktlücke. Abgefüllt ist er in Halbliterflaschen, deren schräger Boden schon vor dem Trinken irritiert. "Von der Nase her fruchtig, im Geschmack dominieren Malz und Pflaume, untermalt von einem leicht eichigen Ton." Das ist das übereinstimmende Urteil der Whisky-Experten Stefan Kreis, Johannes Hau und Timo Pfeifer vom Fachhandel "Whisky-Tower" in Nalbach. Die Herren im Schotten-Kilt waren am Sonntag die sachkundigen Mundschenke im Mettlacher BrauhausIn Schottland gebe es sechs Whisky-Regionen, klären die Pseudo-Schotten auf. Aus jeder Region haben sie eine typische Probe mitgebracht. Schon die Namen lassen den Whisky-Liebhaber mit der Zunge schnalzen. Da ist der zwölf Jahre alte BenRiach. Sein Aroma ist honigsüß, mit Vanille, gut ausbalanciert. Ebenfalls zwölf Jahre alt ist der Highland Park. Der vielgelobte Klassiker ist in Sherry-Fässern gereift, ist leicht torfig-fruchtig mit der leichten Süße von Honig. Sein Abgang ist köstlich mit deutlich Heidekraut. "Der Saar-Whisky passt qualitativ genau in diese Proben-Auswahl", sagen Kreis und Hau."Vor zehn Jahren sind wir auf die Idee gekommen, einen eigenen Whisky herzustellen", erzählt Bräu-Chefin Karin Fell. "Die Maische aus Braugerste ist ja dem Bier sehr ähnlich." Das war's dann aber auch schon. Zum Glück verfügen Ehemann Wolfgang Fell und Bruder Michael Schorn über genügend Whisky-Erfahrung. Brauer war damals Dirk Flesch. Die Bierkönigin der Jahrtausendwende, Stefanie Leick, hatte die 150 Whisky-Aktien im Handumdrehen unter die Leute gebracht.Wie geht es jetzt weiter? "Die Nachfrage ist groß. Wir werden ab sofort regelmäßig Whisky produzieren", sagt Karin Fell. "Nachdem feststeht, dass unser Millenium-Whisky gut ist, haben wir am vergangenen Freitag seinen Nachfolger gebrannt." Nach drei Jahren und einem Tag kommt der neue Mettlacher Whisky dann in den Handel.www.abtei-brauerei.de "Jemand, der Whisky liebt, kann kein schlechter Mensch sein." Schauspieler und Whisky-Freund W. C. Fields (1880 - 1946)

HintergrundGesiedet wurde der Saar-Whisky an Silvester 1999 in Mettlach. Gebrannt wurde er am 10. Februar 2000 in Hilbringen. Am 11. April 2000 wurde er in Merzig kontrolliert und am 1. Dezember 2000 in Büdingen abgefüllt. Die etwas mehr als 200 Flaschen sind numeriert, die Etiketten von Hand unterschrieben. Für die Erstausgabe wurden 1999 Aktien im Wert von je einer Mark ausgegeben. Eigentlich war die Aktie mehr ein Optionsschein. Im Falle eines Misserfolgs sollte dann im Jahr 2010 ein Euro ausgezahlt werden. Doch dazu ist es nicht gekommen. Aktionäre zahlen jetzt für die Halbliterflasche 44,44 Euro. Der Normalverbraucher muss 55,55 Euro zahlen. fs

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