Mettlach Im Trabi geht’s zu den Konzerten

Mettlach/Brotdorf · Einen sehr speziellen Tour-Bus nennt der Projektchor „Ein Licht für Afrika“ für eine Benefiz-Aktion sein Eigen.

 Spaß am Trabi: Umrahmt von den Vorstandsmitgliedern Ulrike Hehl und Christoph Goergen zeigen Martina Holzner (v. l.) und Daniel Kiefer (Zweiter v. r) auf ihre Augen. Vor dem Wagen: Mike Mattes.

Spaß am Trabi: Umrahmt von den Vorstandsmitgliedern Ulrike Hehl und Christoph Goergen zeigen Martina Holzner (v. l.) und Daniel Kiefer (Zweiter v. r) auf ihre Augen. Vor dem Wagen: Mike Mattes.

Foto: Hasan Jehad

Mit dem Kultwagen der DDR sind die Mitglieder des  Projektchores „Ein Licht für Afrika“ und Mike Mattes aus Saarlouis im Laufe von fast eineinhalb Jahren  auf vielen Festen gewesen. „Trabi on Tour – 1000 Augen für die Welt“ haben sie ihre  Benefizaktion genannt, bei der Interessierte die Möglichkeit haben, Teil der Friedenskunstaktion zu werden und das eigene Auge von Mathes auf einem Trabi verewigen zu lassen. Dieser Tage haben Martina Holzner, SPD-Landtagsabgeordnete aus Brotdorf, und Mettlachs Bürgermeister Daniel Kiefer im Atelier des Saarlouiser Malers ein Teilnahmezertifikat erhalten.

Premiere hatte die Friedensaktion beim Pfingstmarkt vergangenen Jahres vor dem Mettlacher Rathaus. Der Mettlacher Verwaltungschef war nach den Worten der Gruppe der erste Teilnehmer, der für die gemeinsame Kunstaktion von „Ein Licht für Afrika“ Gesicht zeigte: für eine kulturelle Vielfalt, die dennoch eine friedliche Einheit bilden kann. Dafür ließ er gegen Obolus sein Auge von Mike Mathes auf den Trabi malen. Die Spenden kamen laut Projektchor ihren Bauprojekten in Mosambik zu Gute.  „Sehr gerne habe ich den Auftakt zu dieser tollen Benefizaktion gemacht. Es ist einfach beeindruckend zu sehen, wie dieser gemischte Chor sein Publikum begeistert und dabei humanitäre Projekte in Afrika unterstützt“, sagte  Bürgermeister Daniel Kiefer.

Dem Beispiel des Bürgermeisters folgten bislang 13 Teilnehmer. Martina Holzner reihte sich – neben vier weiteren Brotdorfern – auf dem Freeschenfeschd in die Liste der Unterstützer ein und saß Mike Mathes rund 45 Minuten lang geduldig Modell. „Zwei weitere Augen sind bereits in Auftrag gegeben“, berichtet Ulrike Hehl, Vorstandsmitglied und  Trabibeauftragte von „Ein Licht für Afrika“.

Bei ihr zu Hause in Altforweiler hat das ungewöhnliche Vereinsmaskottchen auch seine feste Bleibe. So ist es auch an ihr, dafür Sorge zu tragen, dass der Trabi Kombi, Baujahr 1990, mit immerhin 26 PS, stets pünktlich an Ort und Stelle ist, sei dies an den Stationen der Trabi-Tour oder zu den Konzertauftritten des Projektchores „Ein Licht für Afrika“. „Vor jedem Start halte ich allerdings kurz die Luft an, ob der Wagen anspringt“, gesteht Hehl.

Vor der Übergabe der Zertifikate stand zunächst eine Atelierführung auf dem Programm. Dabei schauten sich die Gäste nicht nur begeistert die Kunstwerke der unterschiedlichen Aktionen an, sondern lauschten ebenso begeistert den vielen Geschichten, die jeweils dahinter stehen. Beeindruckt waren sie beispielsweise von der Erzählung über Mathes‘ Kunstdemo im Vatikanstaat dieses Jahr oder über die Begegnungen mit einem mittlerweile verstorbenen Holocaustüberlebenden, der zuletzt in Brasilien lebte und Mike Mathes 2015 dazu verhalf, eine Hauswand in einer Favela von Rio de Janeiros mit einem Friedensauge zu bemalen – übrigens in jener Favela, in der einst Michael Jackson den Videoclip zu seinem sozialkritischen Lied „They don’t care about us“ drehte.

Zudem entdeckten  sie überall im Atelier die mit Augen bemalten Friedensschirme, die bereits an vielen Plätzen auf der Welt aufgespannt wurden. So auch 2015 im Projektdorf von „Ein Licht für Afrika“ in Mosambik. In dem Entwicklungsland übernahm Vorsitzender und Friedensbotschafter für Tausend Augen, Christoph Goergen, diese Aufgabe. Auch Porträts von den unterschiedlichen Menschen, die für die lebendige Vielfalt in unserer Gesellschaft Gesicht zeigten, hat Mattes in Farbe verewigt.

Wer für eine friedliche Gesellschaft Gesicht zeigen und auf dem fahrenden Kunstwerk verewigt werden will, soll  sich an atelier@mikemathes.de oder c.goergen65@web.de wenden.

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