Mettlacher Rat verteilt Sitze im Ausschuss kulant statt nach d'Hondt

Mettlach. Selbst für die SPD dürfte die Wahl eine Überraschung gewesen sein. Ihr Kandidat Hermann Kiefer (Foto: SZ) machte das Rennen bei der geheimen Wahl zum ersten Beigeordneten. In geheimer Abstimmung votierten 18 Ratsmitglieder des Gemeinderates, in dem sechs Parteien vertreten sind, für den Ortsvorsteher aus Orscholz

Mettlach. Selbst für die SPD dürfte die Wahl eine Überraschung gewesen sein. Ihr Kandidat Hermann Kiefer (Foto: SZ) machte das Rennen bei der geheimen Wahl zum ersten Beigeordneten. In geheimer Abstimmung votierten 18 Ratsmitglieder des Gemeinderates, in dem sechs Parteien vertreten sind, für den Ortsvorsteher aus Orscholz. 14 Ratsmitglieder hätten gerne den CDU-Kandidaten Bernhard Schneider (Foto: SZ) als ersten Mann gesehen (wir berichteten bereits). Doch die Mehrheit wollte dies anders. Jetzt ist Schneider hinter Kiefer zweiter Beigeordneter. Als Dritter in der Riege wurde Ottmar Hell (FBM) gewählt. Der Kommunalpolitiker von den Freien Wählern (Foto: SZ) erhielt 17 Stimmen, sein Gegenkandidat Jörg Rohles von der CDU 15 Stimmen. Zuvor hatten sich die sechs Fraktionen des 33-köpfigen Rates auf die Erweiterung der Beigeordneten-Zahl verständigt. Und dies lautet drei statt bisher zwei. Beruf und Termine als Beigeordneter unter einen Hut zu bringen, nannte Mettlachs Bürgermeisterin Judith Thieser als Grund. Da habe es in der Vergangenheit schon manches Mal Schwierigkeiten gegeben.Kein Problem gab es bei der Besetzung von Ausschüssen. Einig waren sich die Fraktionen von CDU, SPD und FBM den beiden Zweier-Fraktionen von FDP und Linken je einen Sitz im Haupt-, Personal-, und Finanz-Ausschuss, im Bau-Ausschuss und im Ausschuss für Natur- und Umweltschutz, Landwirtschaft, Forsten und Fremdenverkehr zu geben. In diesen "großen Ausschüssen" haben Christdemokraten, Sozialdemokraten jetzt je fünf Sitze und die Freien Wähler Mettlach je einen Sitz. "Und Michael Döbrich von der AUF-Partei wird mein Stellvertreter im Kooperationsausschuss für Kindergärten. Dann hat er auch etwas", meinte CDU-Fraktionschef Bernhard Schneider schmunzelnd. Schneider hatte den Vorstoß für eine solche Sitzverteilung in dem 13-köpfigen Gremium gemacht - ein Vorschlag, dem die SPD nur zu gerne zustimmte. Zwei Möglichkeiten hatten die Sozialdemokraten ins Auge gefasst: eine einvernehmliche Lösung oder einen Antrag auf Erhöhung der Ausschuss-Mitglieder auf 15, wie Fraktionschef Jörg Zenner sagte. "Ich bin überrascht", strahlte denn auch FDP-Fraktionssprecher Reinhard Halberstadt über die Kulanz, die die "großen Parteien" in der ersten Sitzung bewiesen. Um diese Verteilung durchzusetzen, verzichte die CDU auf einen Sitz in Ausschüssen, sagte Bernhard Schneider.Seine Fraktion hat mit 13 Mandaten nur noch einen Sitz mehr als die Sozialdemokraten, die mit zwölf Politikern in das Kommunalparlament eingezogen. Beide großen Parteien haben in der Wählergunst eingebüßt, die Christdemokraten im 33-köpfigen Gemeinderat die absolute Mehrheit verloren. Zünglein an der Waage sind jetzt Freien Bürger Mettlach mit drei Sitzen, FDP und Linke mit je zwei Sitzen und die AUF-Partei mit einem Mandat.Einstimmig wurde die Elektrinstallation im Gebäude in der Orscholzer Cloefstraße 97 vergeben. Mit einer Enthaltung wurde entschieden, dass die Fernwirkanlage auf der Strecke zwischen Mettlach und Bethingen erneuert werden soll. Bürgermeisterin wurde zur Auftragsvergabe in der sitzungsfreien Zeit ermächtigt.

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