Orscholz Vor der Ratssitzung wächst der Druck auf den Verwaltungschef

Orscholz · Streit um Cloef-Projekte und Verkehrsbelastung in Orscholz: Angedachte Nutzung des Rewe-Parkplatzes an Sonn- und Feiertagen offenbar nicht umsetzbar.

Vor der Ratssitzung, in der heute ab 17 Uhr im Cloef-Atrium über die Bebauungspläne für das neue Hotel mit Gamping-Resort und den Abenteuer-Spielplatz in Orscholz entschieden wird, wächst der Druck auf Mettlachs Bürgermeister Daniel Kefer. So vermisst die SPD-Fraktion im Gemeinderat laut deren Fraktionschef Rudolf Mohr ein Park-Konzept für Orscholz. Die Parkplatzsituation rund um den Kur- und Cloefbereich, einschließlich der Wohnbebauung, nennt Mohr ein großes Ärgernis. Der Bürgermeister habe in der Vergangenheit angedeutet, dass er sich Gedanken machen und ein Parkplatz-Konzept auf den Tisch legen werde, das die Bürger der Cloef- und der Alfred-Becker-Straße entlastet.

„Leider lässt dieses Konzept immer noch auf sich warten. Nicht nachvollziehbar ist, dass die Verwaltung bislang immer noch nicht einmal in die Diskussion mit der betroffenen Bevölkerung getreten ist.“ Die angekündigten Maßnahmen dürfen nach Ansicht von Mohr „nicht auf den Sankt-Nimmerleins-Tag verschoben werden“. Er mahnt „eine kurzfristige und unmittelbare Lösung der bereits angekündigten Maßnahmen“ für die Betroffenen an. Im Mettlacher Gemeinderat hat sich die SPD-Fraktion im Zuge der Affäre um das Flüchtlingsheim „Auf Kappelt“ in Saarhölzbach gespalten, neben der „alten“ gibt es auch eine „neue“ SPD-Fraktion unter dem Vorsitz von Hans-Josef Uder.

Die Hoffnung der Verwaltung, dass Touristen an Sonn- und Feiertagen den neuen Rewe-Parkplatz nahe dem Cloefareal ansteuern könnten, hat sich indes offenbar zerschlagen. Eine Doppelnutzung der Kundenparkplätze schließt das Unternehmen kategorisch aus. Das geht aus einem Schreiben von Rewe an den Verein „Saarschleife-Cloef – Schutz für Mensch und Natur“ (SCS) hervor, das der SZ vorliegt. „Dies schließt zum Einen der mit dem Grundstückseigentümer geschlossene Mietvertrag aus, zum anderen kann das schon aus Gründen der Verkehrssicherungspflicht, Reinigung, Schnee- und Eisbeseitigung und etwaiger Schäden nicht funktionieren, da hier ausschließlich mit Konfliktpotenzial zu rechnen ist“, heißt es als Begründung. Des weiteren habe es keinerlei Absprachen mit Rewe gegeben. Mit diesem Brief reagiert das Unternehmen auf eine Anfrage des Vereins. Dessen Mitglieder wehren sich gegen den Bau des Hotels mit Glamping-Resort und den kostenpflichtigen Abenteuerspiel, den die Erlebnis-Akademie (EAK) bauen will. Eine Nutzung des Rewe-Parkplatzes war von Bürgermeister Daniel Kiefer (SPD) als eine Möglichkeit genannt worden, den Parkplatzmangel an Sonn- und Feiertagen zu entschärfen.

Die Errichtung eines Hotels bezeichnet SPD-Vertreter Mohr als „alternativlos“. Es sei seit mehr als 20 Jahren ein wichtiger Bestandteil des Entwicklungskonzeptes für den Kurstandort. Es bringe neue Arbeitsplätze, steigere die Attraktivität des Ortes und verspreche Einnahmen für die Gemeinde. Nein sagt die SPD-Fraktion laut Mohr zu dem kostenpflichtigen Spielplatz, den die EAK plant. „Im Bereich der Cloef muss es nach Auffassung der SPD-Fraktion ein öffentlicher Spielplatz der für alle Familien, zumindest für die Mettlacher Bevölkerung, die die Cloef besucht, frei zugänglich sein. Wir brauchen hier keine Zweiklassengesellschaft.“ Gebe es nur einen Spielplatz, so werde der Cloef-Bereich weniger in Mitleidenschaft gezogen und die Natur mehr geschont. Wenn dies nach eingehender und umfassender Prüfung und entsprechendem Zuschuss nicht möglich ist, soll nach der Meinung von Mohr ein privater Investor gesucht werden. Das Projekt müsse öffentlich ausgeschrieben werden. Eine „Vergabe unter der Hand an einen vor Ort befindlichen Investor – ohne andere Interessenten mit einzubeziehen“ – lehnt die SPD-Fraktion strikt ab. Zudem fordert er in der heutigen Sitzung von der Verwaltung Aufklärung über mögliche Vorverträge mit der Erlebnis-Akademie über den Bau und das Betreiben des kostenpflichtigen Spielplatzes. Mohr bezieht sich dabei auf Veröffentlichungen des Vereins SCS. „Hiervon weiß die SPD-Fraktion nichts.“ Daher soll der Bürgermeister die Gemeinderatsmitglieder über „sämtliche Informationen und Unterlagen über die vermeintlich bereits geschlossene vertragliche Vereinbarung“ informieren.

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