Mehr Lebensqualität ermöglicht

Mettlach. Zwanzig Jahre DRK-Klinik in Mettlach und der Tag der offenen Tür waren am Samstag Grund zum Feiern, aber das Wichtigste: ein im Saarland einmaliger Therapiebereich für die Behandlung geriatrisch erkrankter Menschen wurde eingeweiht (die SZ berichtete)

Mettlach. Zwanzig Jahre DRK-Klinik in Mettlach und der Tag der offenen Tür waren am Samstag Grund zum Feiern, aber das Wichtigste: ein im Saarland einmaliger Therapiebereich für die Behandlung geriatrisch erkrankter Menschen wurde eingeweiht (die SZ berichtete). Nach der Einsegnung der neuen Abteilung durch Pastor Thomas Schmitt aus Mettlach begann in und um das Krankenhaus ein regelrechtes Volksfest. Die Mettlacher feierten ihr Krankenhaus. Zuvor hatte die Klinik-Leitung Bilanz der ersten 20 Jahre gezogen und die neuen Einrichtungen der Presse vorgestellt. "Wir sind stolz auf die neue Anlage", sagte Geschäftsführer Bernd Decker. 300000 Euro wurden investiert. Die Umwidmung des bisherigen Bewegungsbades in einen modernen Fitness- und Wellnessbereich habe in diesem Jahr auf dem Plan gestanden, unter besonderer Berücksichtigung der Belange älterer Menschen. Eine Kneipp-Anlage, eine Infrarot-Wärmekabine, Farb-, Klang- und Lichttherapie, eine Wasser-Massagebank und eine Wärmesandbank ergänzen die umfassende medizinische Behandlung. "Dieses Angebot trägt zur Stabilisierung der sensomotorischen Fähigkeiten bei, und damit zur Erhöhung der Vitalität und des Wohlbefindens", erklären die Physiotherapeuten Ines Rockstroh und Dietmar Weiss. Die medizinische Trainingstherapie, ein spezielles Gerätetraining für ältere Menschen, ist bereits seit Jahren mit Erfolg etabliert und jetzt ebenfalls in dem neuen Bereich untergebracht. "Alle Therapien gehören in ständigem Austausch zu unserem ganzheitlichen Angebot", sagt Rockstroh.Die geriatrische Therapie sei erst in den achtziger Jahren richtig in Schwung gekommen, erklärt Chefarzt Haitham Mahamid. "Seit 20 Jahren behandeln wir in Mettlach ganzheitlich." Ältere Menschen seien von zahlreichen Problemen betroffen, die ihre Fähigkeiten zur eigenständigen Lebensführung beeinträchtigen können. Oft bestehe ein labiles Gleichgewicht bei Behinderungen und chronischen Erkrankungen. Eine akute Erkrankung wie ein Schlaganfall, ein Sturz oder eine Operation führe dann nicht nur zur Störung, sondern zur Entgleisung des Gleichgewichtes, mit dem Verlust der Selbstständigkeit und der Alltagskompetenz, sagt Mahamid. Letztere wieder herzustellen und damit Lenensqualität zu gewinnen, sei das erklärte Ziel im Therapiekonzept in Mettlach. "Kraft und Ausdauer sind im Alter auch bei chronischen Krankheiten effektiv trainierbar", sagt Chefarzt Mahamid. Ausdauertrainig umfasse Herz, Lunge, Kreislauf, Blutdruck, Puls und große Muskelgruppen. Insgesamt gelte es, dem Alterungsprozess entgegenzuwirken, Krankheiten, Gebrechlichkeit und und Hinfälligkeit vorzubeugen und Lebensqualität zu sichern. Mahamid: "Auch wenn wir nicht wissen, wie wir das Altern rückgängig machen können, gibt es die Möglichkeit, unsere Lebensqualität im Alter zu verbessern." "Auch wenn wir nicht wissen, wie wir das Altern rückgängig machen können, gibt es die Möglichkeit, unsere Lebensqualität im Alter zu verbessern."Chefarzt Dr. Haitham Mahamid

Auf einen Blick1988 wird das damalige V & B-Krankenhaus umgewandelt in die DRK-Klinik Mettlach für Geriatrie und Rehabilitation mit der Weiterentwicklung des geriartrischen Therapie-Konzeptes nach Bobath, Affolter und anderen Therapiemethoden. 1998 wird das Angebot ergänzt durch neue, unkonventionelle Therapien wie die computergestützte Diagnostik und Behandlung von Schlaganfällen, kognitiver Störungen und Demenz. Das Spektrum der Ergotherapie wird erweitert durch einen Therapiegarten, dem ersten im deutschen Südwesten. 2008 erfogt die Einrichtung eines modernen und großzügigen Wellness-Bereiches. Vielfältige Threapien aus dem Bereich der physikalischen Behandlung, Wellness, Alternativ- und Präventionsmedizin runden das Spektrum ab. 55 Betten stehen der stationären Behandlung zur Verfügung, 15 Betten der Akutgeriartrie. Es gibt zehn Tagesklinikplätze für die teilstationäre Behandlung. 38 Wohnplätze gibt es in der Altenpflege, zwei Plätze zur Kurzzeitpflege, sechs Plätze in der Tagespflege und vier Plätze für betreutes Wohnen. fs

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