Leidensgeschichte auf Findlingen

Orscholz · Auf Natursteinen wird die Leidensgeschichte Christi erzählt. Die 14 Stationen sollen entlang des Waldweges im Leukbachtal nahe der Marienkapelle stehen. Die Idee hatten Mitglieder der Frauengemeinschaft.

 Die Findlinge für die Stationen am Wegesrand werden am Samstag aufgerichtet. Fotos: Jörg Zenner

Die Findlinge für die Stationen am Wegesrand werden am Samstag aufgerichtet. Fotos: Jörg Zenner

Die Abkühlung, die die Wetterfrösche für Samstag voraussagen, dürfte der Orscholzer Crew gefallen. Denn ab 13 Uhr haben die Helfer um Ortsvorsteher Jörg Zenner und seinen Stellvertreter Daniel Kiefer eine schweißtreibende Arbeit vor sich: Findlinge entlang des Weges zur Marienkapelle aufrichten - eine weitere Etappe für die Installation eines Kreuzweges. Auch die Bilder von dem Leidensweg Christi, die die Natursteine zieren werden, sind schon ausgewählt: Bonze-Minitaturen, 38 auf 40 Zentimeter groß. Wie der Kreuzweg einmal aussehen wird, davon können sich die Orscholzer schon ein Bild in der Pfarrkirche machen - anhand eines Modells, das Rosi Lessel, bekannt durch ihre Strohpuppen, aus Pappmaché geformt hat und das Jesus am Kreuz zeigt.

Die Idee, die 14 Stationen aufzustellen, auch außerhalb der Pfarrkirche, kam Claudia Welschbillig und Marion Wagner von der Frauengemeinschaft im Frühjahr vergangenen Jahres. "Wir fahren nach Mettlach, um den Kreuzweg zu beten, wandern auf dem Jakobsweg. Warum sollen wir nicht auch einen Kreuzweg für unser Dorf errichten?" - eine Frage, die Marianne Mautes, Vorsitzende der Frauengemeinschaft, auf Anhieb begeistert hat, ebenso wie Pastor Leinen und Ortsvorsteher Zenner. "Es ist ein einfaches Zeichen des Glaubens, das in unseren Kulturkreis gehört", kommentiert der Kommunalpolitiker die Initiative, der er sich nach seinen Worten nur allzu gerne angeschlossen hat. Allein die Idee, in der heutigen Zeit einen Kreuzweg zu setzen, ist nach Meinung von Zenners Stellvertreter Daniel Kiefer nicht nur ein Zeichen des christlichen Glauben, sondern sorgt auch für jede Menge Gesprächsstoff.

"Wir wollten auch die Meinung anderer Orscholzer hören und haben die Gelegenheit beim Kaffeenachmittag genutzt, um nachzufragen. "Danach haben wir sofort den Beschluss gefasst, das Projekt im neuen Jahr angzugehen", verrät Marianne Mautes. Was die Mitglieder der Frauengemeinschaft freut: Bereits bei der ersten Arbeitssitzung im Januar sprudelten die Ideen nur so heraus: Wo Helfer gewinnen, wie Sponsoren begeistern und, und, und. Anfang Februar grübelte die Gruppe über den Standort und das Material, aus dem die 14 Stationen entstehen sollten. Die Wahl fiel auf Natursteine mit den Darstellungen aus Bronze, ebenso war die barrierefreie Strecke, an der der Kreuzweg stehen soll, schnell ausgemacht: auf rund 500 Metern entlang der Route zur Marienkapelle im Leukbachtal, anlegt als Rundweg. "Die Kapelle profitiert vom Kreuzweg und dieser von der Kapelle", ist sich Zenner sicher. Vier Wochen später legten die Verantwortlichen mit Mettlachs Revierförster Hans-Peter Pitzer die Stellflächen fest und reinigten sie, suchten der freiwillige Helfer Alois Kieren mit Mitarbeitern der Firma Hippert die Findlinge aus und transportierten sie an an den Wegesrand nahe der Kapelle. "Es war eine Arbeit von gut zweieinhalb Stunden", sagt der Orscholzer bescheiden.

Stolz ist die Frauengemeinschaft auf die positive Resonanz, die ihre Aktionen bei den Sponsoren hervorgerufen hat - und viele Unterstützer kommen nicht nur von der Cloef, wie Marianne Mautes sagt. Wenn die Helfer am Samstag die Steine aufgerichtet haben, wird Wolfgang Spanier die Bronzebilder anbringen und die Zahlen eingravieren - kostenlos, wie sie erzählt. Ein Fest am 1. Mai soll weiteres Geld für ihr Projekt bringen.

 Das Modell von Rosi Lessel.

Das Modell von Rosi Lessel.

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Auf einen BlickDie Initiatorinnen: die katholische Frauengemeinschaft mit Marianne Mautes, Vorsitzende, Mathilde Petri, zweite Vorsitzende, Marion Wagner , Schriftführerin, Helga Grefer, Kassiererin, und den Vorstandsmitgliedern Claudia Welschbillig , Elisabeth Thiel, Petra Heinz, Gertrud Schmitt, Hiltrud Lillig und Eunike Kütten; weitere Helfer: Alois und Helga Kieren, Gretel Zengerly, Evelyn Lackas, Rosi Lessel, Wolfgang Spanier und Familie Hippert. mst

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