Gestohlene MGs sind wieder da

Mettlach · Bunkerbesitzer Jean-Marie Theobald ist heilfroh, dass zumindest einige wenige Exponate, die Unbekannte vor zwei Jahren aus der Westwall-Befestigungsanlage haben mitgehen lassen, wieder aufgetaucht sind.

 Jean-Marie Theobald mit einem der beiden Maschinengewehre, die aus seinem Bunker in Mettlach gestohlen wurden. Foto: Ruppenthal

Jean-Marie Theobald mit einem der beiden Maschinengewehre, die aus seinem Bunker in Mettlach gestohlen wurden. Foto: Ruppenthal

Foto: Ruppenthal

Sie sind wieder da, die beiden gestohlenen Maschinengewehre aus dem Mettlacher Bunker am Brauhaus. Im Rahmen der Picobello-Aktion wurden sie im Schießwald bei Thailen aufgefunden (die SZ berichtete). Beim Fund der Waffen stand zunächst nicht fest, woher sie stammen. Ob ein Zusammenhang zum nicht weit entfernten Sitz einer inzwischen dingfest gemachten Einbrecherbande besteht, ist unklar.

Jean-Marie Theobald ist jedoch froh darüber, dass wenigstens diese beiden Exponate zurück sind, die vor rund zwei Jahren bei einem Einbruchsdiebstahl aus dem Bunker abhanden gekommen sind. Erleichtert ist er auch darüber, dass mit einem der beiden MGs auch die Leihgabe eines befreundeten Museums dabei ist.

Nein - Jean-Marie Theobald ist weder ein Waffennarr noch ein Nazi. Vor und zehn Jahren kaufte er den alten Bunker und wandelte die "Mülldeponie" mit großem Arbeitseinsatz und viel Herzblut in ein Museum um. "Solche Bunker müssen als Mahnmal erhalten bleiben," betont der 39-jährige Mettlacher. "Wo sollen denn junge Menschen ansonsten noch etwas Anschauliches über den zweiten Weltkrieg und seine schlimmen Auswirkungen auf die Menschen seinerzeit erfahren?", begründet er sein Engagement.

Auch wenn Jean-Marie Theobald froh darüber ist, dass die beiden Original-Exponate zurück sind, so fehlen doch immer noch die meisten der seinerzeit gestohlenen Ausstellungsstücke, darunter drei Karabiner, ein Sturmgewehr, zwei Helme, Gasmasken, Feldgeschirr, Spaten mit Ledergarnitur und natürlich auch die Lafetten der zurückkehrten Maschinen-Gewehre sowie eine Soft-Air-Maschinenpistole, die als Dekoration diente.

Froh ist Jean-Marie Theobald auch darüber, dass sein Bunker in Mettlach längst als Museum akzeptiert ist. Viele Besucher haben den Bau in den letzten Jahren besichtigt und sich dabei ein eigenes Bild von der schwierigen Situation seiner Besatzung machen können. Der Westwall-Bunker in Mettlach kann noch bis Oktober jeden ersten und dritten Sonntag in der Zeit von 14 bis 18 Uhr besichtigt werden. Darüber hinaus sind auch Besuche nach Vereinbarung möglich.

Ansprechpartner: Jean-Marie Theobald, Telefon (06864) 270816, E-Mail: Jean-marie.theobald@westwallmuseen-saar-mosel.eu.

www.westwallmuseen-

saar-mosel.eu

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