Bürgermeister Carsten Wiemann (SPD ) wird für den Mettlacher Bahnhof das Vorkaufsrecht geltend machen. Dafür hat der Mettlacher Gemeinderat im nicht öffentlichen Teil seiner Sitzung am Freitagabend grünes Licht gegeben, wie der Verwaltungschef nach der Sitzung auf SZ-Anfrage mitteilte.

Das Gebäude, um 1885 errichtet, war in einem Berliner Auktionshaus Ende November unter den Hammer gekommen. Ein Bieter, dem Vernehmen nach ein Unternehmer aus Losheim, hatte bei der Versteigerung mit 58 000 Euro das höchste Gebot abgegeben und den Zuschlag erhalten. Auf den Kaufpreis kommen nach Angaben von Wiemann noch rund 5500 Euro Courtage.

Was den Bürgermeister wurmt: Die Gemeinde hatte der Bahn 50 000 Euro für den Bahnhof angeboten. Doch die Bahn hatte diese Offerte abgelehnt und das Gebäude versteigern lassen. Das Mindestgebot: 45 000 Euro. "So geht man nicht mit einer Gemeinde um", kritisierte er.

Gemeinde bekommt Kaufoption

Jetzt machen die Mettlacher nach dem Willen des Rates von ihrem Vorkaufsrecht Gebrauch. Das bedeutet: Die Bahn als Eigentümerin handelt mit einem Interessenten einen Kaufvertrag über den Bahnhof aus. Der Kontrakt ist der Gemeinde Mettlach vorzulegen. Und die Gemeinde hat die Chance, zu den gleichen Bedingungen den Bahnhof käuflich erwerben. Denn der Bahnhof ist Teil des Sanierungsgebietes in der Ortsmitte, dem die Verantwortlichen ein neues Gesicht verleihen wollen: mit Geschäften, Zentren für Handwerker und für Dienstleister und vielem mehr. Solange dieser Vertrag nicht vorliegt, haben die Ratsmitglieder den Bürgermeister ermächtigt, weitere Verhandlungen mit dem Käufer aufzunehmen.