Wallfahrt Gedenken an den Klostergründer

Mettlach · Von Christi Himmelfahrt bis Pfingstsamstag wird in Mettlach wieder mit einer Wallfahrt an den Tod des Heiligen Lutwinus erinnert.

 Die Bronzefigur des Heiligen Lutwinus schmückt den Marktplatz in Mettlach. Ihm zu Ehren wird jetzt wieder eine Wallfahrt gefeiert.

Die Bronzefigur des Heiligen Lutwinus schmückt den Marktplatz in Mettlach. Ihm zu Ehren wird jetzt wieder eine Wallfahrt gefeiert.

Foto: Rurh Solander/Ruth Solander

Zum 16. Mal jährt sich die Lutwinuswallfahrt in Mettlach, die in diesem Jahr von Donnerstag, 10. Mai, (Christi Himmelfahrt) bis Pfingstsamstag, 19. Mai, gefeiert wird. Die Wallfahrt erinnert an den Tod des Heiligen Lutwinus vor 1300 Jahren und hat eine lange Tradition. Lutwinus war der Klostergründer der Abtei Mettlach und Bischof von Trier, Reims und Laon. Er starb 717 in Reims. Seine sterblichen Überreste wurden nach Trier gebracht, um ihn in der Heimat beisetzen zu lassen. Allerdings war es der Überlieferung zufolge nicht möglich, ihn in Trier zu bestatten.

Die Legende berichtet, dass der Sarg auf dem Schiff verblieb, das sich von selbst die Mosel und dann die Saar hinauf bis nach Mettlach bewegte und dort unter wundersamen Klang aller Kirchenglocken anlegte. Lutwinus wurde dann in der Marienkirche des Klosters Mettlach beigesetzt. Früher wie heute vertrauen die Pilger auf die Fürsprache des Heiligen, der in den ganz verschiedenen Aufgaben seines Lebens als Familienvater, Ehemann, Politiker, Mönch und auch als Bischof auf die Hilfe des Heiligen Geistes vertraut hat.

„Und führe uns nicht in Versuchung! Die sechste Vaterunser-Bitte steht im Mittelpunkt der Wallfahrt, denn sie hat uns in letzter Zeit öfter beschäftigt, nicht zuletzt wegen der Zweideutigkeit, an der Papst Franziskus Anstoß genommen hat. Vielen von uns ist sie beim genauen Hinhören auch befremdlich“, sagt Pfarrer Hans-Thomas Schmitt. Auch Bischof Stephan Ackermann hat sich in einem Hirtenbrief diesem Thema gewidmet. „Versuchung ist die Gefahr, aufgrund von Not, Krankheit, Einsamkeit, Verzweiflung und Todesangst an allem irre zu werden, was mir bisher im Leben Halt gegeben hat: an meinem Glauben, meiner Hoffnung, meiner Liebe“ , so der Bischof. Die Wallfahrt soll den Pilgern mit Hilfe des Heiligen Geistes Mut machen, nicht an den alltäglichen Dingen zu (ver)zweifeln.

Der Apostolische Nuntius, Erzbischof Dr. Nikola Eterovic aus Berlin, eröffnet die Wallfahrt mit einem Pontifikalamt an Christi Himmelfahrt um 18 Uhr in der Pfarrkirche mit der Erhebung des Lutwinus-
schreins. Die Kirchenchöre aus Mettlach und Saarhölzbach sowie ein Bläserensemble gestalten musikalisch den feierlichen Gottesdienst.

Am Samstag, 12. Mai, ist um 10 Uhr ein Pilgeramt mit Krankensalbung. Bitte bei Frau Morbe, Telefon (0 68 64) 6 77, zur Salbung anmelden. Ab 14 Uhr können Kinder von 5 bis 10 Jahren bis 16 Uhr mit biblischen Erzählfiguren die Geschichte des Heiligen Lutwinus erleben.

Ein weiterer Höhepunkt der Wallfahrt ist Sonntag, 13. Mai, an dem die Mettlacher ihre Kirmes feiern, den „Hellemädag“. Um neun Uhr geht die Lutwinusprozession begleitet von der Musikvereinigung 1851 Mettlach mit dem Schrein zur Lutwinusfigur am Marktplatz, zum Alten Turm und zurück zur Kirche. Domvikar Marco Weber aus Trier hält anschließend das Festhochamt. Abschluss des Tages ist die Lutwinusvesper um 18 Uhr.

Am Mittwoch, dem 16. Mai, wird die Caritas Merzig einen Schuhparcours aufbauen. Dieser ist mit dewm Titel „Am Lebensweg des Menschen“ versehen.

Traditionsgemäß findet am Freitag vor Pfingsten die Wallfahrt der Jugend, Messdiener, Firmlinge, Kinder und Jugendgruppen sowie Kinder- und Jugendchöre statt. Um 18 Uhr ist ein Jugendgottesdienst mit Jugendpfarrer Christian Heinz, musikalisch mitgestaltet von „Das Chörchen“ aus Tünsdorf. Anschließend gibt es einen Solidaritätsmarsch durch Mettlach zum Alten Turm (siehe Info). Der Tag findet seinen Abschluss in einem Abendlob um 20 Uhr im Alten Turm mit der Jugendband „JuGoDi“.

An Pfingstsamstag, 19. Mai, beschließt Bischof Thomas Mar Antonius aus Pune/Indien die Wallfahrt um 18 Uhr mit einem Pontifikalamt und der Reposition des Lutwinusschreins. „Die gesamte Pfarreiengemeinschaft Mettlach ist bei der Lutwinuswallfahrt im Einsatz. Dazu zählen Mettlach, Orscholz, Weiten, Faha, Tünsdorf und Saarhölzbach. Da kommen einige Stunden zusammen“, betont Ursula Graf-Rummel, Vorsitzende des Lutwinuswerkes.

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