Euroschein Die Saarschleife hat ihren eigene Banknote

Mettlach · Als Zahlungsmittel wird der Null-Euro-Schein nicht akzeptiert. Für zwei Euro gibt es das bekannteste Wahrzeichen des Landes auf Sicherheitspapier.

 Ein Verkaufsrenner: der Null-Euro-Schein mit der Saarschleife.

Ein Verkaufsrenner: der Null-Euro-Schein mit der Saarschleife.

Foto: Saarschleife Touristik

Von wegen Blüte: Die Europäische Zentralbank hat den Schein offiziell als Eurobanknote genehmigt. Auf Sicherheitspapier gedruckt, besitzt er alle Merkmale, die auf Geldscheinen zu finden sind:  Wasserzeichen, Nummer und Sicherheitsfaden. Es ist als kein „falscher Fünfziger“, den die Saarschleife-Touristik ihren Gästen  anbietet: den Null-Euro-Schein mit der Saarschleife. „Im vergangenen Jahr  haben wir ihn in unseren Tourist-Infos in Orscholz und Mettlach ins Sortiment geholt“, sagt Geschäftsführer Matthias Hießerich. „Zunächst war ich skeptisch, als er uns angeboten wurde. Doch dann habe ich mir gedacht: no risk – no fun“, verrät er. Eine kluge Entscheidung, wie sich herausstellte. Denn der Schein, der das bekannteste Wahrzeichen des Bundeslandes zeigt, wurde nach seinen Worten zum Renner. „Für die Touristen ist es ein Souvenir an ihre Urlaubstage, für viele Sammler weltweit ein heiß begehrtes Stück.“ Weit über 100 dieser Bank­noten, so schätzt er, gehen Monat für Monat über den Ladentisch. „Ein Holländer wollte auf einen Schlag 50 Stück. Dem Mann haben wir die Scheine dann zugeschickt. Ein Italiener orderte 20.“  Das Päckchen mit den Banknoten wurde ebenfalls geschnürt, und ab ging’s in den Süden. Gestreikt hätten allerdings seine Mitarbeiter, als ein Sammler Scheine mit bestimmten Nummern haben wollte. „Wir haben ihm dann eine Packung auf den Tresen gelegt und ihn gebeten, sich seine gewünschten Zahlenkombinationen selbst raus zu suchen“, lacht er.

Natürlich sind die Null-Euro-Scheine in der Tourist-Info nicht für lau zu haben. Zwei Euro sind pro Schein zu bezahlen – wesentlich günstiger  als im Internet. Mit 3,90 Euro sind sie dort ausgeschrieben. „Wir wissen, dass einige Leute sie im Internet zu höheren Preisen vertickern. Wir halten uns aber an den vorgeschriebenen Verkaufspreis für die Auflage von 10 000 Stück“, wie er verrät.

Ein Wunder ist es für Hießerich nicht, dass die herrliche Schleife ihren Weg auf die Banknote gefunden hat. „Sie ist ein Touristenmagnet“ – genau das, was die Geldscheindrucker suchen. So haben sie das  Wahrzeichen des Saarlandes in die Reihe namhafter Monumente aufgenommen – neben dem Weltkulturerbe Wartburg, der Moritzburg nahe Dresden oder dem Mozarthaus in Salzburg, um einige zu nennen.

 Die Rückseite zeigt weltbekannte Bauwerke.

Die Rückseite zeigt weltbekannte Bauwerke.

Foto: Saarschleife Touristik

Die zündende Idee, aus Sehenswürdigkeiten und historischen Bauten „bare Münze“ zu  machen, kam dem französischen Geschäftsmann Richard Faille. Die Weiterentwicklung seines Konzeptes, mit dem er 1996 begann: Euro-Souvenir-Scheine mit einem Nominalwert von null Euro, für Liebhaber und Sammler, die aber nicht jede Menge Geld hinlegen müss. Doch nicht nur auf Papiergeld setzt man nach Worten Hießerich in Orscholz und Mettlach – sondern auch auf Hartgeld. So werden Saarschleife, Burg Montclair und Baumwipfelpfad auf Prägemünzen verewigt.

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