Die Jumelage ist sein Steckenpferd

Mettlach · Durch seinen Schwiegervater kam Steffen Kraus zum Engagement im Partnerschaftsverein Orscholz–Varades. Seit zwei Jahren ist er nun Vorsitzender des Vereins. Dieses Jahr gilt es, das 30-jährige Bestehen der Partnerschaft würdig zu feiern.

 Von Saarbrücken über Merzig ist Steffen Kraus nach Orscholz der Liebe wegen gekommen und dort fest verwurzelt. Foto: Erich Brücker

Von Saarbrücken über Merzig ist Steffen Kraus nach Orscholz der Liebe wegen gekommen und dort fest verwurzelt. Foto: Erich Brücker

Foto: Erich Brücker

Geboren in Saarbrücken und über den Umweg Merzig ist Steffen Kraus, 41 Jahre alt, nunmehr im Luftkurort Orscholz heimisch geworden, hat ihn lieb gewonnen und möchte ihn nicht mehr missen. "Die Liebe zu meiner Ehefrau Petra hat mich nach Orscholz gebracht", bereut er diesen Lebensweg keineswegs.

Mittlerweile ist die Familie um zwei Kinder vergrößert worden. "Orscholz hat mir von Anfang an gefallen, die ländliche Gegend mit ihren Sehenswürdigkeiten, freundliche und offene Menschen habe ich kennengelernt", blickt der 41-Jährige gerne auf seine ersten Schritte im Cloefort zurück. Von Anfang an war es sein Bestreben auf die Menschen und Vereine zuzugehen.

Und weil der Schwiegerpapa damals im Partnerschaftsverein Orscholz-Varades - dieser war 1985 gegründet worden - tätig war, trat auch Schwiegersohn Steffen dem Verein bei, "um Kontakte zu knüpfen und um die neuen Mitbewohner im Ort besser kennen und verstehen zu lernen", wie er sagt. Schnell ist er auch im Vorstand tätig geworden, jetzt steht er seit zwei Jahren als Vorsitzender an der Spitze des Vereins.

In diesem Jahr, genauer am 20. September, im Rahmen des Erntedankfestes feiert die Städtepartnerschaft 30-jähriges Bestehen. Bis dahin gibt es noch einiges zu erledigen. Es wird eine Festschrift vorbereitet, in der die gemeinsamen Begegnungen festgehalten werden. Es müssen aber auch Quartiere für die etwa 80 Besucher aus Varades gebucht werden.

Kaum Sprachbarrieren

"Seit Bestehen der Partnerschaft ist diese mit viel Leben erfüllt worden", blickt Kraus auf alljährliche und herzliche Zusammenkünfte von Vereinen, Ortsrat und Schulen zurück. Private familiäre und freundschaftliche Besuche ergänzen die offiziellen. Sprachliche Schwierigkeiten gab es eigentlich kaum. "Man hat aber stets Wert darauf gelegt, dass die Franzosen deutsch sprechen und wir Deutsche französisch", klärt Kraus auf. Der zuweilen etwas eingeschlafene Schüleraustausch ist wieder verbessert worden.

Gemeinsam Feste feiern

Auch die Zusammenarbeit mit dem Hofgut Serrig, wo Menschen mit Behinderung zusammenkommen, lebt wieder auf.

Drei Feste wurden stets gemeinsam gefeiert. Im März jeden Jahres wird in der rund 700 Kilometer weit entfernten Partnerstadt, die zwischen Nantes und Angers liegt, eine Weinmesse gefeiert. Und alljährlich ist eine Delegation aus Orscholz vor Ort, um mitzufeiern. Die Gegenbesuche erfolgen stets am Erntedankfest . Ein drittes Treffen der Vorstände findet zumeist Ende Oktober abwechselnd in den beteiligten Orten statt. "Die Beteiligung ist sehr gut, aber mein Ziel ist, dass die gegenseitigen Besuchergruppen noch größer werden", sagt der Vorsitzende. Während die Pflege der Partnerschaft vermehrt von älteren Menschen im Ort gepflegt wird, hegt Kraus die Hoffnung, dass die jüngere Generation vermehrt hinzustößt.

Sichtbarer Ausdruck der funktionierenden Partnerschaft ist in Orscholz die Benennung des Geländes zwischen Cloefstraße und Atrium in Varadeser Park, während das Gegenstück in Frankreich sich Place d' Orscholz nennt. Hierzu zählt Kraus auch die Inlineskater-Mannschaft, die aus Varadeser und Orscholzer Sportlern gebildet wurde und die beim 24-Stunden-Rennen in Le Mans den 78. Platz unter 450 teilnehmenden Teams errang. Neben der Arbeit im Partnerschaftsverein nennt Kraus die Familie sein Hobby, aber auch Sportarten wie Paddeln, Segeln oder Klettern.

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