Älteste Burg vor rund 1000 Jahren zerstört Die Burg Montclair blickt auf eine lange Geschichte zurück

Mettlach · Die Saarschleife umrundet weitgehend den hoch aufragenden Berg (300 Meter über dem Meer), auf dem neben den Resten vorgeschichtlicher Wallanlagen im Laufe der Jahrhunderte nacheinander gleich drei mittelalterliche Burgen errichtet worden sind.

 Solche Schießscharten versprachen früheren Angreifern alles andere als einen freundlichen Empfang.

Solche Schießscharten versprachen früheren Angreifern alles andere als einen freundlichen Empfang.

Foto: a-n

Die älteste davon, „Sckiva“ genannt, wurde bereits 1016 zerstört. Ganze 200 Meter vor der heutigen Burgruine von Montclair entstand die zweite Burg dieses Namens, die im Jahr 1351 kriegerischen Auseinandersetzungen zum Opfer fiel. Zwischen diesen beiden Wehranlagen übernahmen die Herren von Sierck, die später von König Friedrich IV. in den Grafenstand erhoben wurden, die zwischen 1428 und 1435 errichtete Burg Montclair.

Nach dem Verfall dieser einst so stolzen Burg Mitte des 17. Jahrhunderts legte Eugen Anton Boch aus der bekannten Mettlacher Industriellenfamilie 1854 den bis heute existierenden Weg zur Burg an und übernahm 1870 Burgruine und den umgebenden Wald in sein Eigentum. Der Industrielle leitete dann auch erste Sanierungsarbeiten ein. Trotzdem musste die Ruine in den 1980er Jahren wegen Einsturzgefahr für die Öffentlichkeit gesperrt werden.

Nachdem die Burgsanierung im Jahr 1989 in ein Strukturhilfeprogramm des Saarlandes aufgenommen worden war, wurden dafür mit einer Beteiligung des Landkreises Merzig-Wadern insgesamt fünf Millionen Mark zur Verfügung gestellt. Zwei Jahre später übertrug die Familie von Boch die Burgruine an den Landkreis im Rahmen einer Schenkung. An umfangreiche Bauarbeiten von 1991 bis 1993 schloss sich im Jahr 2002 dann auch noch der Anbau eines Gastraums am Südostturm an.

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