Bürgermeister-Gattin war an Immobilienfirma beteiligt

Mettlach · Die Frau des Mettlacher Bürgermeisters Carsten Wiemann, SPD, war Gesellschafterin der Grüner Kreis Immobilien GmbH. Das ist die Firma, die der Gemeinde Mettlach das Gebäude „Auf Kappelt“ in Saarhölzbach zur Unterbringung von Flüchtlingen vermietet hat.

 Auszug aus dem Handelsregister. Foto: Saarbrücker Zeitung

Auszug aus dem Handelsregister. Foto: Saarbrücker Zeitung

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Iris Wiemann-Enkler, die Ehefrau des Mettlacher Bürgermeisters Carsten Wiemann , war einige Wochen lang eine von drei Gesellschaftern der Firma Grüner Kreis Immobilien GmbH (GKI). Das haben Recherchen unserer Zeitung ergeben. Wiemann-Enkler, im Hauptberuf Leiterin des Stadtplanungsamtes der Stadt Trier, hat sich ihren Immobilien-Nebenjob zu gleichen Teilen mit dem ehemaligen SPD-Landtagsabgeordneten Hans Georg Stritter und mit Karin Rausch-Buchna, der Frau des SPD-Fraktionschefs in Mettlacher Gemeinderat, Markus Rausch, geteilt. Rausch, der im Oktober in Berlin die GKI gegründet hatte, ersteigerte im Oktober letzten Jahres den ehemaligen Gastronomiebetrieb "Auf Kappelt" und vermietete ihn über diese Gesellschaft an die Gemeinde zur Unterbringung von Flüchtlingen.

Zwischenzeitlich sind die Gesellschafterverhältnisse bei der GKI erneut geändert. Laut SZ-Recherchen werden nun neben Karin Rausch-Buchna (50 Prozent) die beiden Kinder von Hans Georg Stritter (jeweils 25 Prozent der Geschäftsanteile)als Gesellschafter geführt. Stritter, der auch im Verwaltungsrat der Sparkasse Merzig-Wadern sitzt - sie hatte die Zwangsversteigerung von "Auf Kappelt" betrieben - ist nun Geschäftsführer der Immobiliengesellschaft.

Nun räumt Bürgermeister Wiemann die Gesellschaftertätigkeit seiner Frau ein. In einer Stellungnahme vom Dienstag heißt es: "Zutreffend ist, dass meine Frau vom 13. November 2015 bis zum 4. Dezember 2015 als Gesellschafterin in die Gesellschaft GKI eingetreten ist. Ihr Ziel war es, das Objekt in Richtung Eigentumswohnungen mit gastronomischer Einrichtung zu entwickeln. Als meine Ehefrau erkannte, dass ihre Ziele in der GKI nicht umsetzbar waren, entschied sie sich aus der Gesellschaft zurückzuziehen und schied am 4. Dezember 2015 notariell aus der GKI aus." Darüber habe er "mit diesen Fachfragen befasste Mitarbeiter am 17. November" informiert.

Laut Wiemann habe es " keine Zusicherung meinerseits gegenüber Herrn Rausch oder anderen Interessenten auf Anmietung zur Unterbringung von Flüchtlingen ‚Auf Kappelt' vor dem Zwangsversteigerungstermin" gegeben. "Es gab keine Einflussnahme meinerseits auf die Entscheidungen der Gläubigerbank oder des zuständigen Amtsgerichtes Merzig im Rahmen der Zwangsversteigerung". In dem Zeitraum der Mitgesellschaftertätigkeit seiner Frau ruhten nach seinen Worten seinerseits sämtliche Verhandlungen mit der GKI. All diese Aspekte habe er der Kommunalaufsicht mitgeteilt. Diese ermittelt Wiemanns Rolle in dem umstrittenen Immobilen-Deal als auch das Verhalten von Markus Rausch.

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