Blankes Entsetzen in Mettlach

Reisbach. Mittwochabend um kurz nach 21 Uhr im Sportpark Lohwiese in Reisbach. Während auf dem Platz die Spieler des SC Reisbach den Einzug ins Saarlandpokal-Finale gemeinsam mit den 1400 Zuschauern feiern, stehen Werner Weiß, Trainer des SV Mettlach, und der Sportliche Leiter des SVM, Uwe Lehnertz, mit versteinerten Mienen im Kabinengang

 Im Angesichts des Schreckens: Hilflos, ratlos fassungslos - die Mettlacher Andreas Meurers, Werner Weiß und Thomas Steies (von links) nach der Reisbacher Führung. Foto: rup

Im Angesichts des Schreckens: Hilflos, ratlos fassungslos - die Mettlacher Andreas Meurers, Werner Weiß und Thomas Steies (von links) nach der Reisbacher Führung. Foto: rup

Reisbach. Mittwochabend um kurz nach 21 Uhr im Sportpark Lohwiese in Reisbach. Während auf dem Platz die Spieler des SC Reisbach den Einzug ins Saarlandpokal-Finale gemeinsam mit den 1400 Zuschauern feiern, stehen Werner Weiß, Trainer des SV Mettlach, und der Sportliche Leiter des SVM, Uwe Lehnertz, mit versteinerten Mienen im Kabinengang. Wenige Minuten zuvor hatte der SVM das Saarlandpokal-Halbfinale gegen den drei Klassen tiefer spielenden Bezirksligisten Reisbach völlig überraschend mit 2:3 (0:0) verloren.Weiß zur Weißglut gebracht"Heute hat sich die Mannschaft absolut blamiert. Die Art und Weise, wie wir verloren haben, ist deprimierend", sagte Weiß und rang um Fassung. "Von unseren Spielern, die auf dem Platz waren, werden wenige noch einmal die Chance haben, in ein Pokal-Endspiel zu kommen. Wenn man dann so wenig daraus macht, dieses Spiel zu gewinnen, dann verstehe ich das einfach nicht." Weiß weiter: "Es war wenig Laufbereitschaft zu sehen. Ich glaube, ich habe mehr Initiative als einige meiner Spieler gezeigt. Und das ärgert mich am meisten." Zwar war Mettlach im ersten Durchgang optisch überlegen, ein Treffer gelang dem SVM gegen die engagiert spielenden und taktisch sehr disziplinierten Reisbacher aber nicht. In der 59. Minute dann der erste Schock für die Weiß-Elf: Reisbachs Kapitän Michael Groß brachte einen Freistoß vors Tor, am kurzen Pfosten hielt Marc Strauß den Fuß hin, und es hieß 1:0 für den Außenseiter. Nur sieben Minuten später übersah die SVM-Abwehr nach einer Ecke den mitaufgerückten SCR-Innenverteidiger Christoph Schäfer, und der köpfte zum 2:0 für die Gastgeber ein.War es das schon für Mettlach? Keineswegs! Die Weiß-Elf fand noch einmal zurück ins Spiel: Patrick Heinz verkürzte in der 71. Minute mit einem Distanzschuss auf 1:2, und Christopher Wendel köpfte nach Flanke von Helmut Hürter in der 80. Minute das 2:2. Da schien Mettlach gerade noch rechtzeitig die Kurve zu kriegen. "Nach dem Ausgleich dachte ich, jetzt haben wir sie am Boden, aber dann fiel so ein Tor für Reisbach", ärgerte sich Mettlachs Jens Kirchen. Die 88. Spielminute: Reisbachs Routinier Nico Granata (38) wollte eigentlich von der linken Außenbahn flanken. Der Ball rutschte ihm ab - und senkte sich zum Siegtreffer für den Außenseiters ins lange Eck. "Wie der reingegangen ist, weiß ich selbst nicht so genau. Eigentlich wollte ich flanken", gab der Held des Abends nach dem Spiel zu. Die Chance zur Wiedergutmachung für die Pokalpleite bietet sich dem SV Mettlach morgen in der Oberliga. Dort empfängt der SVM um 14.30 Uhr im Stadion am Schwimmbad den Tabellenneunten TuS Mechtersheim. Sind die Spieler oberligareif? Ein Sieg wäre für den Tabellenvorletzten angesichts des schweren Restprogramms im Kampf um den Ligaverbleib schon fast überlebensnotwendig. Allerdings ist die Stimmung bei den Blau-Weißen vor der Partie verständlicherweise im Keller. "In der Oberliga muss man rennen, laufen, kämpfen. Und das sind einige Herren bei uns wohl nicht gewohnt oder nicht gewillt zu tun. Deshalb muss man sich die Frage stellen, ob sie überhaupt oberligatauglich sind", so Weiß.

Auf einen BlickAbwehrspieler Christopher Klein und Offensivakteur Fritz Gard werden den SV Mettlach am Saisonende verlassen. Der 22-jährige Klein, der seit 2004 an der Saarschleife kickt, wechselt zum künftigen Saarlandligisten SV Röchling Völklingen. Fritz Gard, ebenfalls 22, wird zum Mettlacher Oberligakonkurrenten SV Rot-Weiß Hasborn wechseln. Gard war erst zu Saisonbeginn von der SG Noswendel-Wadern zum SVM gekommen. sem

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